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Oberelsbach
Pfingsten in der Rhön: Lockerungen lockten viele Menschen
Bestes Wander-Wetter, Ferien, Corona-Lockerungen - in der Rhön suchten zu Pfingsten viele  Erholung. Was bei den Rangern und der Bergwacht für erhöhten Einsatz sorgte.
Wer sich auskannte, der konnte zu Pfingsten in der Rhön auch einige ruhige Ecken zum Rasten finden, wie hier unweit des Senders Kreuzberg.
Foto: Klaus Neumann | Wer sich auskannte, der konnte zu Pfingsten in der Rhön auch einige ruhige Ecken zum Rasten finden, wie hier unweit des Senders Kreuzberg.
Michael Nöth
 |  aktualisiert: 15.02.2024 21:12 Uhr

Die Parkplätze in der langen Rhön waren am Pfingst-Wochenende gut gefüllt, teilweise gar überfüllt. Am Roten und Schwarzen Moor ging zeitweise gar nichts mehr. "Wenn der Parkplatz direkt an der Bauersbergstraße auf Höhe des Holzberghofes voll ist, dann ist wirklich viel los in der Rhön", wertet Naturpark-Chef Claus Spitzl. Er hatte sich auch auf in die Rhön gemacht zu Pfingsten. Und unterschiedliche Bewertungen mitgebracht. "Klar: In dieser Pandemie wollen und brauchen die Menschen die Erholung in der Natur. Das ist in Ordnung", so Spitzl.

Nur eine Laufrichtung im Schwarzen Moor

Im Schwarzen Moor ist eine Laufrichtung vorgegeben, auf der Biospährenreservat-Homepage findet man den Hinweis, nicht die Hot Spots der Rhön, sondern die nicht so ausgetretenen Wege des 8000 Kilometer großen Wandernetzes aufzusuchen. Vielfach haben sich die Wanderer auch an die Vorgaben gehalten, einige wenige allerdings nicht. "Die mussten die Ranger aus den Verbotszonen holen!"

Am Feuerberg kontrollierte eine Polizeistreife am Pfingstsonntag.
Foto: Thomas Pfeuffer | Am Feuerberg kontrollierte eine Polizeistreife am Pfingstsonntag.

Auch die Polizei ist Streife gefahren, um an Park- und Rastplätzen nach dem Einhalten der Gebote zu schauen. "Was Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz betrifft, sind wir sehr zufrieden mit dem Verhalten der Rhön-Besucher. Viele waren als Wanderer und wirklich sehr, sehr viele als Radfahrer unterwegs", urteilt Bad Neustadts Polizeichef Georg Bieberich. Höchsten Respekt zollte er den Wirtsleuten der Ausflugsgaststätten, die aus polizeilicher Sicht mit den Pandemie-Auflagen sehr gut umgehen.

21 000 Schritte für die Tisch-Desinfektionskraft 

Marc Trum von der Gemündener Hütte beispielsweise hatte zu Pfingsten erstmals geöffnet. "Wir hatten sehr viele disziplinierte Gäste, die froh waren, dass wir wieder offen haben. Nur einige wenige konnten nicht nachvollziehen, warum man platziert wird und sich registrieren lassen muss." Er kann aber den Aufwand, den er in dieser Situation betreiben muss, nachvollziehen. Vier zusätzliche Bedienstete hatte er eigens für das Öffnungswochenende aufgeboten. "Unsere Desinfektionskraft hatte am Abend 21 000 Schritte auf ihren Zähler, um die Tische nach den Infektionsschutzregeln sauber zu halten."

Auch die Ranger im Naturpark trafen viele Wanderer. Am Basaltsee hatten zwei Männer gecampt. Sie wurden aufgefordert ihr Zelt wieder abzubauen. "Dem kamen sie auch ohne Weiteres nach", erzählt Claus Spitzl, der Geschäftsführer des Naturparks Rhön. Seine Ranger halfen unterdessen verschiedenen Familien, die sich und ihre Kinder etwas übernommen hatten. Zwei Männern, die mit ihren entkräfteten Kindern per Rad auf der vielbefahrenen Hochrhön-Straße unterwegs waren, habe ein Ranger angeboten, auf die Kinder an Ort und Stelle aufzupassen, bis die Väter die Autos vom Schwarzen Moor geholt haben. "Das haben sie auch dankend angenommen", weiß Spitzl. 

Mehr Wohnmobile und mehr Abfall in der Rhön

Ihm sind am Wochenende zwei weitere Probleme aufgefallen. "Das Campen mit Wohnmobilen nimmt zu. Wir haben zwar den Wohnmobilisten die Möglichkeit eingeräumt, dass sie zehn Stunden stehen können auf geeigneten Parkplätzen. Uns wäre es aber lieber, sie würden die von den Gemeinden eigens ausgeschriebenen Stellplätze anfahren. Da müssen wir uns noch eine bessere Lenkungsmöglichkeit einfallen lassen", so Spitzl. Das andere ist der Abfall. "Wenn jeder seinen Müll im Rucksack wieder mit heim nimmt, dann hätten wir weniger Probleme!"  

Die Bergwacht musste am Pfingst-Wochenende zu mehreren Einsützen ausrücken, wie hier in der Langen Rhön.
Foto: Sonja Löflund | Die Bergwacht musste am Pfingst-Wochenende zu mehreren Einsützen ausrücken, wie hier in der Langen Rhön.

Nahezu im Dauereinsatz war auch die Bergwacht Rhön am Pfingstwochenende. Am Sonntag wurde Einsatzleiter Johannes Voll von der Bergwacht Oberbach mit seinen Kollegen aus Oberelsbach und Bischofsheim samt Notarzt und Rettungshubschrauber zu einem Wanderunfall alarmiert. Zwischen Schornhecke und Schwarzes Moor war eine Wanderin gestürzt, die offensichtlich nicht sofort aufzufinden war. Nach der Erstversorgung wurde sie mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

Einsätze in Gräfendorf und am Irenkreuz

Kurze Zeit später musste die Bergwacht Oberbach mit der Bergwacht Frammersbach nach Gräfendorf. Dort war eine Person etwa zehn Meter eine Böschung heruntergestürzt und auf Fels aufgeschlagen. Aufgrund des Geländes war eine Rettung der schwerverletzten Person nur mit dem Seilsystem, einer Art Flaschenzug, nach oben möglich. Am Abend waren die Oberbacher noch bei einem Einsatz in Aura. Am Pfingstmontag musste die Bergwacht am Irenkreuz zwischen Sandberg und Bischofsheim einen gestürzten Mountainbiker erstversorgen. Danach wurde er vom Rettungsdienst in eine Klinik gefahren. Vor Ort waren die Bergwachtler aus Bischofsheim und Oberbach.

Bergwacht und Naturpark appellieren deshalb erneut, sich an die Regeln für Wanderer und Biker in der Kernzone der Langen Rhön zu halten und auf den ausgewiesenen Wander- und Radwegen zu bleiben.

Mitarbeit: top/hf

 
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