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Bad Neustadt
Operation am Rhön-Klinikum Campus: So revanchiert sich Pianist Sebastian Bernhard bei Chefarzt Jörg van Schoonhoven
Johannes Sebastian Bernard gastiert am 8. Dezember in der Wandelhalle. Dass der Pianist dort auf Einladung des Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt spielt, hat zwei Gründe.
Einer der interessantesten und eigenwilligsten Pianisten seiner Generation kommt nach Bad Neustadt: Johannes Sebastian Bernard.
Foto: S. Bernard / ehlers-media.com | Einer der interessantesten und eigenwilligsten Pianisten seiner Generation kommt nach Bad Neustadt: Johannes Sebastian Bernard.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:04 Uhr

Bach, Beethoven und Liszt stehen auf dem Programm von Johannes Sebastian Bernard für dessen Konzert am Donnerstag, 8. Dezember, in der Wandelhalle des Kurparks. Der Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt lädt ein zu dem Klavierabend mit einem namhaften und ausgezeichneten Pianisten. Dieser erste Campus Charity Klavierabend soll der Auftakt zu einer regelmäßig stattfindenden Konzertreihe sein. Weshalb der in Frankfurt lebende Pianist in Bad Neustadt auftritt, hat einen ganz persönlichen Grund. Eigentlich sogar zwei Gründe.

Vor einigen Jahren war Johannes Sebastian Bernard beim Spazierengehen ausgerutscht und gestürzt. Diagnose: Bruch des Kahnbeins der rechten Hand. Für den Pianisten eine Katastrophe. Mit der Bitte um die beste medizinische Hilfe, die ein Musiker bekommen kann, wandte sich Bernard an die Klinik für Handchirurgie in Bad Neustadt. Chefarzt Professor Jörg van Schoonhoven nahm sich des heiklen Falles an und konnte Johannes Sebastian Bernard helfen. Der Bruch heilte ohne Komplikationen und wenige Wochen nach dem Unglück griff Bernard wieder beherzt in die Tasten.

Ein Unglück kommt selten allein

"Er hat das ganz fantastisch gemacht", sagt Johannes Sebastian Bernard heute rückblickend und erklärt, weshalb er sich damals an den Campus gewandt hatte: "Professor Schoonhoven ist einer der profiliertesten Chirurgen für Pianisten und weit über Bad Neustadt hinaus bekannt", so Bernard.

Da ein Unglück dem Sprichwort folgend selten alleine kommt, war ein Besuch in der Handchirurgie für Johannes Sebastian Bernard vor zwei Jahren erneut nötig. Diesmal war der Fall jedoch noch viel heikler als beim ersten Besuch auf dem Campus. Ein eingeklemmter Ulnarisnerv im Ellenbogen und Unterarm sorgte in Bernards Hand für taube Fingerkuppen des kleinen Fingers und des Ringfingers sowie eine Schwäche der Hand.

Eine Symptomatik, die sich, wenn sie nicht behandelt wird, im Laufe der Zeit weiter verschlimmert. In einer Operation wurde in der Klinik für Handchirurgie der Nerv im Arm von Bernard erfolgreich entlastet. Zwar spürt Bernard nach wie vor ein leichtes Taubheitsgefühl in den beiden Fingern, dieses lässt jedoch immer mehr nach. "Es kann mehrere Jahre dauern, bis diese Taubheit aus den Fingern gewichen ist".

Versprechen im Operationssaal

Die Operation ermöglichte es Johannes Sebastian Bernard dennoch, seine Karriere nach einer Unterbrechung fortzusetzen und wieder Konzerte zu geben. "Motorisch gesehen sind die Ergebnisse nun besser als in der nicht operierten Hand", schwärmt Bernard über die Leistungen der Handchirurgie, namentlich von Jörg van Schoonhoven. "Auf dem OP-Tisch liegend haben wir damals ausgemacht, dass ich einmal in Bad Neustadt spielen werde," erinnert sich Bernard. Das Versprechen löst er nun beim Klavierabend in der Wandelhalle ein.

Johannes Sebastian Bernard

Johannes Sebastian Bernard, 47, stammt aus Süddeutschland. Im Alter von fünf Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht. Mit 16 Jahren wurde ihm viel Aufmerksamkeit zuteil bezüglich seiner Interpretationen von Werken Rachmaninoffs und Tschaikowskys. Sein Musikstudium absolvierte Bernard in Deutschland und der Schweiz. Der Pianist schöpft aus einem umfangreichen Repertoire. Von der Fachpresse hochgelobt sind unter anderem seine Eigenbearbeitungen.
Der Klavierabends in der Wandelhalle am 8. Dezember beginnt um 19 Uhr. Mit Johann Sebastian Bach beginnt Johannes Sebastian Bernard sein Programm. "Bach ist der König der Könige", schwärmt der Pianist. Erklingen werden zudem die berühmten Klaviersonaten h-moll von Franz Liszt sowie Ludwig van Beethovens Sonate Nr. 23 in f-Moll op. 57 ("Appassionata"). Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten. Der Erlös des ersten Campus Charity Klavierabends geht zugunsten der Bildungspartnerschaft Rhön-Grabfeld. Kostenfreie Tickets gibt es im Internet unter www.campus-charity.de oder telefonisch unter 09771-6626111.
Quelle: kri
 
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  • NordOstsee
    Krankenhäuser als Aktiengesellschaften brauchen selbstverständlich Privatpatienten.
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  • Horschti
    Es ist zwar längst eine Binsenweisheit, aber offenbar noch nicht überall und jedermann in der Rhön bekannt, dass Privatversicherte maßgeblich dazu beitragen, den hohen Versorgungsgrad in unserem Gesundheitssystem sowie den medizinischen Fortschritt zu sichern. Wer behauptet, dass wir das amerikanische System kopieren, kennt die amerikanischen Verhältnisse nicht oder will bewusst das deutsche Gesundheitssystem verunglimpfen.
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Privatversichert bringen nicht mehr als ein gesetzlich Versicherter, außer bei der Leistungsabrechnung die einem gesetzlich versicherten nie zustehen würden. Das Krankenhaus erwirtschaftet dadurch einen höheren Einnahmebetrag für das Einkommen des Chefarztes und das der Aktionäre. Untersuchungen die "nur" bei Privatpatienten abgerechnet werden kommen auch nur ihm zugute. Die Möglichkeiten, die ein gesetzlich Versicherter hat, werden auch von seiner Kasse finanziert und nicht von der des Privatversicherten. Überschuss, der aus diesen Einnahmen erwirtschaftet wird, kommt den Aktionären zugute nicht dem Krankenhaus, denn dieser erwirtschaftet sich erst nach Abzug aller Ausgaben. Und wer glaubt das dies, außer dem Gewinnen für Chefarzt und Aktionäre, in irgendeiner Form etwa zum Wohle der Allgemeinheit beiträgt der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.
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  • Horschti
    Meine Aussage bezog sich nicht (nur) auf Krankenhäuser, sondern auf das deutsche Gesundheitswesen im Allgemeinen. Oft - und auch hier im Forum - klingt die irrige Auffassung durch, das System wäre besser, wenn es keine Privatversicherten gebe. Dem ist mitnichten so.

    Mir haben nicht wenige niedergelassene Ärzte gesagt, dass sie ihre Praxis schließen müssten, weil sie von den Einnahmen der Kassenpatienten nicht leben können. Die von politisch interessierter Seite oft geforderte Abschaffung der PKV und Einführung einer Bürgerversicherung wird das Problem nicht lösen. Denn dann wird es Menschen mit Zusatzversicherung oder Selbstzahler geben, die sich einen schnelleren Zugang zu Ärzten ihrer Wahl besorgen.

    Das eigentliche Ziel der Abschaffung der PKV , nämlich den Zugriff auf die PKV-Altersrückstellungen in Höhe von mehr als € 350 Milliarden, werden linke Politiker ebenfalls nicht erreichen, da dies ein massiver Eingriff in Eigentumsrechte wäre, den spätestens das BVerG kassieren würde.
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  • karlheinz.lottig@gmx.de
    Mir kommen die Tränen vor lauter Rührung.
    Ärzte arbeiten nahe des Hungertuchs und können sich nur durch Privatpatienten über Wasser halten ?
    Es ist erstaunlich, welche Einkommenshoehen im Bezug auf einzelne Berufsgruppen heutzutage als selbstverständlich angesehen werden.
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  • Horschti
    Ihre Argumentation ist leider nicht schlüssig: Selbstverständlich haben niedergelassene Ärzte Einkommenserwartungen, die deutlich höher als Durchschnittseinkommen sind und sich auf dem Niveau anderer Freiberufler wie Architekten, Rechtsanwälte und Steuerberater bewegen. Die höheren Einkommensvorstellungen sind zum einen damit begründbar, dass niedergelassene Ärzte eine aufwendige und sehr langwierige Ausbildung absolvieren (und eventuell selbst finanzieren) sowie darüber hinaus das wirtschaftliche Risiko der Selbständigkeit tragen.
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Auch dass ist nicht korrekt. Private Leistungen können einem gesetzlich Versicherten nie zu Gute kommen. Die Abrechnung und die Vergünstigungen erreichen immer nur einen geringen Teil der Patienten, die Privatversicherten. Natürlich hat der Arzt dadurch auch einen erhöhten Gewinn. Seine Praxis finanziert allerdings der gesetzlich Versicherte, da nämlich die PKV nicht die Vorschriften und Leistungsverpflichtungen wie eine gesetzliche Krankenkassen hat. Oder warum steigen die Beiträge bei der PKV im Alter überdurchschnittlich, wenn sie nicht sogar raus fliegen und dann in der gesetzlichen landen. Ach ja da wird der Arzt dann wieder von der gesetzlichen bezahlt. Das System der Bürgerversicherung funktioniert übrigens in anderen Ländern sehr gut
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  • Horschti
    Im oberen Teil Ihres Beitrags geht bei Ihnen begrifflich leider einiges durcheinander, ich will mich aber nur auf die wesentlichen Punkte beschränken:

    In der PKV steigen die Beiträge im Alter deshalb, weil sie risikoadäquat bepreist werden und weil die Beiträge in der PKV dem versicherungstechnischen „Äquivalenzprinzip“ folgen, was bei der GKV (leider) nicht der Fall ist.

    Aus der PKV fliegt auch niemand raus, um Ihre Wortwahl aufzugreifen, und ab dem 55. Lebensjahr kann auch niemand mehr zurück in die GKV. Allenfalls können in der PKV dann Tarife gewählt werden, die leistungsmäßig der GKV entsprechen.

    Schön wäre es gewesen, wenn Sie ein paar Länder, in denen die Bürgerversicherung angabegemäß funktioniert, als Beispiele genannt hätten; ich kenne jedenfalls keine Fakt ist jedoch: auch mit einer Bürgerversicherung würde es die Zwei-Klassen-Gesellschaft aus den von mir genannten Gründen (Selbstzahler, Zusatzversicherung) künftig weiterhin geben.
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Ja, das Rhön Klinikum hat schon Top-Ärzte. Absolute Könner und Meister auf ihren Gebieten. Wenn man das Glück hat, von denen behandelt zu werden, ist man gut aufgehoben. Nur ... machen diese Größen um den Pöbel in den Kassenbetten leider einen sehr großen Bogen. Das dortige Klientel muss froh sein, wenn es an einen Behandler gerät der überhaupt deutsch kann .....
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Entweder Privatpatient oder Berühmt oder beides. So wird einem die Bestmöglichste Behandlung ermöglicht. Gesundheit ist ein elitäres gut geworden. Amerika lässt grüßen. Obwohl wir sehen, wie sich die USA volle Kanne gegen die Wand fährt müssen wir es kopieren und noch drastischer niedermachen. Gesundheit für Geld. Da System ist so was von krank
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