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Bad Neustadt
"Omas gegen Rechts" jetzt auch in Rhön-Grabfeld: Premiere mit einer Mahnwache an der Gedenktafel für Jakob Preh
Sieben Frauen haben sich der Gruppe "Omas gegen Rechts" angeschlossen. Am Montag erinnerten sie an einen SS-Mord. Und sie räumten mit einem Vorurteil auf.
Omas gegen Rechts gibt es jetzt auch in Rhön-Grabfeld. Sechs Frauen aus dem Landkreis haben sich der Organisation angeschlossen und hielten eine Mahnwache vor der Gedenktafel für Jakob Preh.
Foto: Gerhard Fischer | Omas gegen Rechts gibt es jetzt auch in Rhön-Grabfeld. Sechs Frauen aus dem Landkreis haben sich der Organisation angeschlossen und hielten eine Mahnwache vor der Gedenktafel für Jakob Preh.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 11.04.2025 02:42 Uhr

Bad Neustadt beklagt seit dem 7. April 1945 ein besonders bekanntes Opfer rechten Nazi-Terrors. An diesem Tag wurde Jakob Preh von einem SS-Angehörigen aus dem Hinterhalt erschossen, als er die weiße Fahne hissen wollte, damit sich die Stadt kampflos den heranrückenden Alliierten ergeben möge. 

Eine Gedenktafel am Rathaus erinnert an diesen bedeutenden Industriellen. Zum Erinnerungstag an die Ermordung von Jakob Preh vor 80 Jahren versammelte sich eine Gruppe der Initiative "Omas gegen Rechts" am Montag zur Mahnwache an dieser Gedenktafel. Wie Eva Dziemballa erklärt, hat sich die lokale Gruppe spontan zusammengefunden bei einer Demonstration der Gruppe "Fridays for Future" mit dem Bund Naturschutz Mitte Februar auf dem Marktplatz von Bad Neustadt.  

Spontaner Entschluss

"Wir waren anfangs vier Frauen, die den spontanen Entschluss gefasst haben. Wir wollten ein eindeutiges Zeichen gegen Rechts setzen", so die Ergotherapeutin aus Bad Neustadt. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in Bad Neustadt war die Gruppe schon zu siebt unterwegs. Mit einem Aufsteller vor der Gedenktafel erinnerten sie an das Nazi-Opfer Preh mit dem Slogan "Ein Leben für NES". Außerdem hatten die Frauen kleine Plakate bei sich mit Aufschriften wie "Menschenwürde für alle" oder "Bunte Vielfalt".

Neugierige Passanten

Die Aktion der "Omas gegen Rechts" stieß durchaus auf die Neugierde der Passanten. Immer wieder entwickelten sich Gespräche, bei denen die "Omas gegen Rechts" ihr Anliegen vertraten, aber auch auf kritische Fragen rund um das Thema Migration antworteten. Die Mahnwache der sechs Frauen wurde aufgrund eines Kommunikationsproblems erst kurzfristig vom Ordnungsamt genehmigt, weshalb sie von den "Omas gegen Rechts" nicht frühzeitig angekündigt werden konnte.   

Man muss keine Oma sein, um "Oma gegen Rechts" zu sein

Um sich der Gruppe anzuschließen, muss man übrigens keine Oma sein. Auch ein Mindestalter gibt es nicht. Wie es vor Ort hieß, könnten auch Männer die Aktionen unterstützen. Neben Eva Dziemballa nahmen auch Brigitte Forster-Grygier, Clara Maiwald, Juttas Krämer, Martha Lippert, Christiane Schmalen und Monika Zimmer an der Mahnwache teil. Die Stadt Bad Neustadt selbst erinnerte an den Jahrestag mit einem Blumenkranz um die Gedenktafel.   

Die "Omas gegen Rechts" zogen ein Resümee ihrer ersten Aktion. Bis auf ein Auto, aus dem ablehnende Kommentare gekommen seien und aus dem auch gefilmt worden sei, habe man nur positive Resonanz erlebt, hieß es vor Ort weiter.

 
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  • Angelika Weyland
    Ich finde es so schön, dass es auch hier Menschen gibt, die sich gegen rechts einsetzen!! Bravo
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  • Hubert Endres
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