Erst am Samstag war der Skulpturenpark Deutsche Einheit von Jimmy Fell in die Schlagzeilen gekommen, weil es einen handfesten Krach mit der Thüringer Landrätin Peggy Greiser gibt, die gegen den Künstler ein Betretungsverbot für das Areal ausgesprochen hatte.
Als nun der Berliner Aktionskünstler Jimmy Fell am Wochenende den Skulpturenpark "Deutsche Einheit" besuchte, stellte er an der "Goldenen Brücke" ein eingesägtes Loch, 60 mal 40 Zentimeter, und Brandspuren fest. Außerdem lag noch eine Luftmatratze herum. Jimmy Fell, der das Kunstwerk vor 25 Jahren initiierte, informierte die Polizeiinspektion Mellrichstadt, die den Vorfall aufnahm.
Standfort genau auf der ehemaligen DDR-Grenze
Die Brücke steht genau auf der einstigen DDR-Grenze, das heißt ein Teil ist im Bayern, der andere in Thüringen. Die Beamten aus Mellrichstadt konnten deshalb tätig werden, da der Brandanschlag und die Beschädigung auf dem bayerischen Teil verübt wurden. Jimmy Fell stellte fest, dass der oder die Täter zunächst an einem "Bauzugang", in dem in der Brücke Materialen gelagert werden, Bretter abgerissen haben. "Da sahen sie wohl, dass da was liegt und wollten in die Brücke gelangen." Daraufhin schnitten sie mit einer Motorsäge, die Spuren sind ersichtlich, an der Rückseite ein größeres Loch in das Holz.
Ob dort dann jemand übernachtete, ist derzeit noch unklar, allerdings blieb eine Luftmatratze zurück. Jimmy Fell: "Ich denke nicht, dass das eine etwas mit dem anderen zu tun hat, denn ein Wanderer hat doch keine Kettensäge bei sich." Vor Ort fanden sich auch aus der Brücke herausgerissene Bretter, mit denen Feuer geschürt wurde. Auch die Balken der Brücke zeigen, dass man hier Feuer gelegt hatte.
Zerstörung auch an Lehm-Objekt
Beamte der Polizeiinspektion Mellrichstadt nahmen am Samstag eine Anzeige auf. Jimmy Fell zeigte ihnen weitere Zerstörungen am Lehm-Objekt "Golem" Der Kopf der Figur war halbiert und ein auf der Brust angebrachte "Judenstern" entfernt worden. Hierfür ist jedoch die Polizei in Thüringen zuständig, erfuhr Jimmy Fell von den Polizeibeamten.