Die Jobmeile der Grabfeldallianz schreibt eine echte Erfolgsgeschichte. 50 Aussteller – so viel wie noch nie – haben sich für die Veranstaltung am Sonntag, 3. Februar, 2019, in der Frankentherme in Bad Königshofen angemeldet. Und was Allianzmanagerin Silvia Schmitt besonders freut: Diesmal sind ihr die vielen Anrufe erspart geblieben, mit denen sie in den vergangenen Jahren die interessierten Unternehmen daran erinnern musste, dass noch keine offizielle Anmeldung vorliegt. Heuer hätten sich sogar Firmen in Eigeninitiative gemeldet, die an der kleinen Regional-Schau im nächsten Jahr teilnehmen wollen.
Betriebe suchen dringend Nachwuchs
Der allgemein grassierende Lehrlings- und Fachkräftemangel scheint Kräfte verschoben zu haben. Waren es früher die jugendlichen Schulabgänger, die zusammen mit ihren Eltern händeringend nach Ausbildungsplätzen gesucht haben, so lassen heute viele Firmen nichts unversucht, um Nachwuchs zu rekrutieren. Sogar zehn neue Firmen hätten sich für die nächste Jobmeile angemeldet, freut sich die Managerin. Darunter aus den Bereichen Gartenbau, Agrarservice und Soziales sowie Holzbildhauer, die BOS-FOS und Industriebetriebe, die bislang noch nicht vertreten waren.
Nur lobende Worte für die Jobmeile
Welch großen Stellenwert die Mini-Messe mittlerweile genießt, macht Melanie Werner deutlich, die bei der Alslebener Spedition Schnaus für die Auszubildenden zuständig ist. „Das ist eine sehr gute Sache, das kann ich nur empfehlen“, sagt sie über die Jobmeile, an der ihre Firma schon häufiger teilgenommen hat. Acht neue Azubis hat das 200 Mitarbeiter zählende Unternehmen im Rahmen der Jobmeile eingestellt, darunter angehende Berufskraftfahrer und Nachwuchs fürs Büromanagement. Es ist vor allem der direkte Kontakt zu den jungen Menschen, der Melanie Werner so gefällt. „Da kann man Dinge einfach besser erklären“, sagt sie und empfindet es als sehr positiv, wenn auch die Eltern mit dabei sind.
Ganz ähnlich äußert sich Julian Bernhardt, Ausbildungsleiter bei der Bad Königshöfer Firma Schindler Handhabetechnik. Die Firma ist seit dem Start der Veranstaltungsreihe vor sechs Jahren mit dabei. „Das ist die wichtigste Messe dieser Art im ganzen Umkreis“, lobt Bernhardt die Jobmeile. Mindestens drei bis vier Lehrlinge habe man dort akquirieren können.
Jährliche Kosten von 6000 Euro
Solches Lob ist natürlich Balsam für die Seelen von Allianzsprecher Jürgen Heusinger und Managerin Silvia Schmitt, die sehr viel Zeit für das jährliche Event aufwenden muss. Gut 6000 Euro für Broschüren, Flyer und Zeltbau lässt sich die Allianz die Sache kosten. Die Informationen, die bis Ende des Jahres druckfrisch vorliegen sollen, werden dann nach den Weihnachtsferien an heimische Schulen, aber auch in Mellrichstadt und Münnerstadt verteilt. Der Grundgedanke hinter der Jobmeile ist schließlich, Jugendlichen und Betrieben eine Plattform zu bieten, auf der sie zusammenkommen können. „Wir wollen die jungen Leute ja hier halten“, sagt Heusinger.
Zurück zu den Wurzeln
Für das kommende Jahr gilt eine Devise, die man mit „zurück zu den Wurzeln“ überschreiben könnte. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung soll es sofort losgehen. Auf sämtliche Beiprogramme, wie Podiumsdiskussionen, wird verzichtet, weil sich gezeigt hat, dass dies bei den jungen Leuten auf wenig Interesse gestoßen ist, macht Heusinger deutlich. Was nicht heißen soll, dass man sich bei der Allianz nicht auch weiter um begleitende Dinge kümmern will. „Wie komme ich zu meinem Arbeitsplatz oder zur Berufsschule“, ist etwa solch ein Thema, das angesichts unzureichender Busverbindungen im Grabfeld immer drängender wird. Deshalb erhofft sich Heusinger auch von der angestoßenen ÖPNV-Neugestaltung Lösungen.