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Mellrichstadt
Notarzt-Standorte in der Rhön: Streutalallianz will die medizinische Versorgung der Menschen gesichert wissen
Die Notarzt-Standorte in Bischofsheim und Mellrichstadt stehen auf der Kippe. Die Streutalallianz sorgt sich um die Gesundheitsfürsorge und sucht Rat bei Experten.
Lenkungsgruppensitzung der Streutalallianz mit Betriebsführung: Gruppenbild mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Firma Berry Global in Mellrichstadt.
Foto: Georg Stock | Lenkungsgruppensitzung der Streutalallianz mit Betriebsführung: Gruppenbild mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Firma Berry Global in Mellrichstadt.
Georg Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:33 Uhr

Eingeschränkte Notarzt-Versorgung: Stehen Standorte in Unterfranken vor dem Aus? Oder: "Kein Helfer in der Not? Rettungswagen brauchen immer länger." Schlagzeilen wie diese treffen den Nerv der Bevölkerung, denn alle Themen der medizinischen Versorgung haben bei den Bürgerinnen und Bürgern einen hohen Stellenwert. Im Streutal könnten sie konkret werden: Laut einer Studie im Auftrag des bayerischen Innenministeriums sind im Rhön-Grabfeld-Kreis zwei Notarzt-Standorte in der Zukunft verzichtbar – nämlich Bischofsheim in der Rhön und Mellrichstadt.

Für die Bürgermeister in der Lenkungsgruppe der Streutalallianz Grund genug, den Dingen auf den Grund zu gehen. Schließlich habe, so Allianzvorsitzender Martin Link zu Sitzungsbeginn, das Ergebnis der Studie "durchaus politische Sprengkraft".  

Expertenrunde im Gespräch mit den Bürgermeistern im Streutal

Um dem Themenkomplex gerecht zu werden, war eine vierköpfige Expertenrunde zu Gast: Vom BRK-Kreisverband kamen Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister und sein Stellvertreter Heiko Stäblein, dazu Stefan Helfrich vom Landratsamt Rhön-Grabfeld, als Abteilungsleiter unter anderem für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständig, sowie Dr. Georg Kochinki als Ärztlicher Leiter im Rettungsdienstbereich Schweinfurt, der dazu noch als Oberarzt am Zentralklinikum Suhl und praktizierender Notfallmediziner tätig ist. Letzterer hatte sich eingehend mit der Studie befasst, um einerseits die Auswirkungen im Rettungsdienstbereich Schweinfurt zu beschreiben und zum anderen Lösungsansätze zur Diskussion zu stellen.

Diese beschäftigten sich nicht allein mit der Frage des Notfall-Standorts, das heißt zwei zu streichen und einen Standort – sprich Bastheim – neu zu installieren. Ralf Baumeister nannte diese Zielvorgabe "eine Utopie" und kritisierte, zwei funktionierende Notarzteinsatzfahrzeug-Standorte (NEF) zu streichen und dafür nach dem Motto "aus zwei mach eins"  einen NEF-Standort neu einzurichten.

Auch der Aspekt der Notfall-Einsätze selbst liegt Georg Kochinki am Herzen: Im Sinne der notärztlichen Versorgung müsse man bestrebt sein, sie zu reformieren, zu verbessern und zu aktualisieren. Das Thema wird demnach auch die Bürgermeister im Streutal weiter beschäftigen. 

Streutalallianz ist vorbildlich für alle Allianzen in Bayern

Themenwechsel mit dem Augenmerk auf erfreuliche Nachrichten zur engagierten Arbeit in und für die Allianz: Wie Allianzmanagerin Gertraud Kokula nicht ohne Stolz mitteilte, hat der Bereich für Zentrale Aufgaben (BZA) im Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) der Streutalallianz ein dickes Lob ausgesprochen. Zum einen "für die sehr aktive und vor allem erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit", zum anderen dafür, dass "die Bürger stets in die Allianzprojekte einbezogen und auch mitgenommen werden". So soll zum Beispiel die Initiative der Projektbereisung samt Ausgabe der Projektbroschüre zum Regionalbudget, die Gertraud Kokula gestartet hat, jetzt als Vorbild für die Allianzen bayernweit dienen.

Mehr noch des Lobes: So gilt die Aufteilung der Pilotprojekte auf die einzelnen Bürgermeister der Allianzgemeinden für nachahmenswert, weil sie damit "aktiv und fördernd in die Allianzarbeit eingebunden werden. Der Allianzgedanke wird somit nachhaltig gestärkt", wertet das ALE solche Mitarbeit positiv. Darüber hinaus wird auch die Idee der wechselnden Sitzungsorte für die Lenkungsgruppen-Sitzungen, zum Beispiel bei fördernden Mitgliedern wie dem Rhön Park Aktiv Resort und regionalen Unternehmen wie StoXXbräu oder Rother Bräu, hervorgehoben und von der BZA als vorbildlich wahrgenommen.

Lenkungsgruppe informiert sich über die Firma Berry in Mellrichstadt

Schließlich öffnet dies auch den Blick für Unternehmen im Streutal, die mit sicheren Arbeitsplätzen punkten. Wie beispielsweise Berry Global Inc. (ehemals RPC Formatec) in Mellrichstadt, wo die Bürgermeister der Lenkungsgruppe jüngst zu Gast waren. Und lernten dabei ein Unternehmen kennen, das sich in der Streutalallianz nach der Firma Reich GmbH zum zweitgrößten Arbeitgeber der Stadt mit etwa 400 Mitarbeitern entwickelt hat.

Diplom-Kaufmann Theo Behringer stellte nach dem geschichtlichen Abriss das Unternehmen mit seiner Produktpalette am Standort Mellrichstadt vor. Berry Global gilt als der weltweit größte Plastikproduzent, der Kunststoffe unter anderem für Hygieneprodukte, für den Haushalt wie auch für Sonder- und Spezialprodukte herstellt. In Mellrichstadt werden ausschließlich pharmazeutische Produkte gefertigt; das sind im speziellen beispielsweise Mundstücke für Asthmasprays für Mensch und Tier.

Und die Kunde, die Berry-Geschäftsführer Markus Thau in der Begrüßungsrunde verkündete, hörten die Bürgermeister nur allzu gerne: "Wir wollen weiter wachsen, müssen uns vergrößern, die Nachfrage ist da." Mit dieser Botschaft im Ohr war die Betriebsbesichtigung zum Abschluss noch eine willkommene Zugabe.

Ostheim entwickelt sich auf dem Weg als digitale Gemeinde weiter 

Das Netzwerktreffen der Smarten Gemeinden Unterfranken, das Anfang Mai beim ALE Unterfranken stattgefunden hat, stand unter dem Motto "Nur digitale Gemeinden sind Zukunftsgemeinden". Schließlich ist die Stadt Ostheim mittendrin im Prozess "Smarte Gemeinde". Beim Treffen, so berichtete die Allianzmanagerin , stellten die Mitarbeiter des Technologiecampus Grafenau die bisherigen Ergebnisse aus allen Smarten Gemeinden Unterfrankens vor und überreichten den Teilnehmern das Lehrbuch "Smart Region: Angewandte digitale Lösungen für den ländlichen Raum".

Gemeinsame Sache machten Vertreter der Streutalallianz und der Allianz Fränkischer Grabfeldgau, als sie auf der Landesgartenschau in Fulda ihre Regionen als lohnenswerte Ausflugsziele vor großem Publikum präsentierten. Der gemeinsame Werbestand mit dem Glücksrad erwies sich dabei als Besucher-Magnet, zogen die beteiligten Allianzvertreter zufrieden Resonanz.

 
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  • LotharS
    Außer Spesen nichts gewesen. Ich möchte einmal wissen was das alles soll. Bringt doch nichts!
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