Drohender Lockdown, ständig wechselnde Corona-Regeln und schließlich die Omikron-Variante: Wenn man ins Schwitzen kommen will, dann als Betreiber der Neuschter Eiszeit mit Eisbahn und Hüttengaudi auf dem Bad Neustädter Marktplatz. Ein aufwändiges Projekt, das viele zupackende Hände braucht, bevor Gewinn in die Kassen fließt.
Am Sonntag endete die Berg- und Talfahrt für die Brüder Johannes und Florian Griebel. "Wir sind froh, dass wir bis zum letzten Tag geöffnet hatten", sagt Johannes Griebel zum Abschluss einer schwierigen Saison. Immerhin: Im ersten Coronajahr 2020 musste kurz vor der Eröffnung schon das Aus für die Saison verkündet werden, weil der Lockdown gekommen war.
Mit Behörden an einem Strang gezogen
Heuer lief der Betrieb. Die 2G-plus-Regel für die Eisbahn war für die eine oder andere Familie eine Hürde. "Aber wir haben wieder in viele glückliche Kindergesichter gesehen", zeigt sich auch Florian Griebel letztlich zufrieden. "Die Zusammenarbeit mit den Behörden funktionierte reibungslos, wir haben an einem Strang gezogen", sagt Johannes Griebel, während die Mitarbeiter die Leitungsbahnen für die Kühlflüssigkeit wieder einrollen.
Auf minus zehn Grad wurde in den letzten Wochen das Eis gekühlt, damit auf der 330-Quadratmeter-Fläche ordentliche Eislauf-Bedingungen herrschten. Zum Abschmelzen wurde die Kühlflüssigkeit erhitzt. "Nach einem Tag war das Eis abgetaut", erklärt Johannes Griebel.
14 Tage für den Abbau des Areals
Zehn Werktage wird es dauern, bis Eisbahn und Hütte restlos vom Marktplatz verschwunden sind. Eingelagert wird erstmal alles in den Hallen nahe dem Stadthotel. Dort wurde in vergangenen Jahren die Hütte wieder aufgebaut, für Firmenfeiern oder Geburtstage. "Das wird es heuer nicht geben", so Johannes Griebel, die Lage sei einfach derzeit zu unsicher. Im Sommer wird die Hütte als Kulisse für den Bad Kissinger Stadtstrand verwendet.
Was, wenn die Corona-Lage im nächsten Winter die Gleiche ist? "Dann werden wir auch wieder öffnen", kündigen die beiden Gastronomen an. Die Neuschter Eiszeit gehöre im Winter zur Stadt einfach dazu, auch wenn heuer die Besucherzahlen geringer waren. "Aber unsere Stammgäste haben jeden Tag gezittert, dass es weitergeht", erzählt Johannes Griebel. Nicht zuletzt war es auch für das Personal wichtig, das nicht in die Kurzarbeit gehen musste. "Die haben uns alle die Stange gehalten, das war wirklich toll", sagt Johannes Griebel. Und er dankt den Sponsoren und Werbepartnern, ohne die die Eisbahn nicht realisiert werden könnte.
"Jetzt heißt es erstmal etwas entspannen nach den vielen Wochen Eiszeit", sagen die beiden Brüder. Dann geht es daran, wieder neue Konzepte für die Zukunft zu entwickeln. "Wir sollten uns von der Situation nicht runterziehen lassen", bleibt Unternehmer Florian Griebel optimistisch.
Einfach nur traurig.