Neues Leben in einem alten Gemäuer: Anfang des Jahres hat das Büro Buruckerbarnikol Architekten BDA den Architektenwettbewerb zur Umgestaltung der Alten Amtskellerei zu einem kulturellen Zentrum für sich entschieden. Der planerische Entwurf hatte die Jury überzeugt, weil viel von der jetzigen und historischen Bausubstanz erhalten bleibt. Denkmalpflegerische Gesichtspunkte wurden mit der künftigen Nutzung ausgewogen zusammengeführt.
Die Architekten haben nun eine Fläche von 1700 Quadratmetern überplant. 650 Quadratmeter sind für ein Museum vorgesehen, 500 für die Stadtbibliothek, 140 für eine Kommunikationszone und weitere 120 für Multifunktionsräume.
Die Stadtbibliothek
Im Stadtrat stellte Burucker den Planungssand vor. Im Vorfeld hat er sich mit Claudia Scheler, Leiterin der Stadtbibliothek, Petra Wolters, zuständig für das Museumskonzept, und Anne Zeisner, die das Projekt für den Stadtrat begleitet, zusammengesetzt. Sie berichteten ihm über ihre Konzepte und Wünsche und er baute dieses Anregungen in seine Pläne ein.
Der Konzeptentwurf für eine neue Stadtbibliothek steht unter dem Leitbild „Bildung und Kultur –moderne, digitale integrative Stadtbibliothek“. Scheler will in den neuen Räumen ein individuell ausgewähltes Medienangebot, qualitativ hochwertige Leseförderung und digitalen Medien rund um die Uhr anbieten, Medienkompetenzen schulen und Veranstaltungen anbieten. Außerdem sollen Lese- und Studierplätze in das Konzept integriert werden.
Zellen mit neuer Funktion
Die neue Bibliothek wird rechts vom Innenhof, in dem Bereich der alten Amstskellerei beheimatet sein, in dem sich früher das Gefängnis befand. Wände der Zellen bleiben erhalten, sagte der Architekt. Allerdings werden sie keine Gefangenen mehr einschließen, sondern Standflächen für Bücherregale bieten. Dennoch wird sich der Bibliotheksbesucher sich beim Stöbern nach neuem Lesestoff nicht "eingeschlossen" fühlen. Ebensowenig wie die Mitarbeiter Verwaltung, deren neue Büros in ehemaligen Zellen im ersten Stock eingerichtet werden. Dafür sorgen viel Licht, Glas und Holz.
Das Museum
Im Museum, so die Pläne von Petra Wolters, soll es zwei Dauerausstellungen geben. Präsentiert werden die frühmittelalterliche Königspfalz Salz und die jüngere Stadtgeschichte Bad Neustadts vom 13. Jahrhundert bis heute. Durch Wechselausstellungen zu verschiedensten Themen, die sich aus Bürgerwünschen, Spezialsammlungen oder -themen generieren können, wird das Ausstellungsangebot ergänzt. Dafür sind die Bereiche links des Innenhofs vorgesehen, das so genannte hohe Haus und ein Dachstuhl, der spektakulär ausgebaut wird.
Café im Innenhof
Erschlossen werden Museum und Bibliothek über den Innenhof, der teilweise überdacht wird. Dort werden der Anmeldungsbereich und ein kleines Café unterkommen.
Da in dem neuen Kulturzentrum auch Veranstaltungen außerhalb der Museums- oder Bibliotheksöffnungszeiten stattfinden sollen, wird es von der Storchengasse aus einen separaten Eingang geben.
Nach der Präsentation beschloss der Stadtrat, dass das Architekturbüro in Absprache mit dem Stadtbauamt die Kostenermittlung und die zeitliche Taktung des Projekts erarbeiten soll.
Foerdertöpfe fuer solche Vorhaben sind aktuell leer, die kommunalen Steuereinnahmen werden spürbar zurückgehen. Ein Kulturzentrum ohne hinreichende direkt angrenzende Parkmöglichkeiten gehört in den Bereich von Traeumereien und sollte (ohne weitere vergebliche Ausgaben fuer Planungen) baldmöglichst "zu den Akten" gelegt werden.