Nach der Zustimmung des Kreistages vor einem Jahr gab vor wenigen Tagen nun auch der Stadtrat grünes Licht für ein großes Bauvorhaben in Bad Königshofen: die Errichtung eines Gesundheitszentrums auf dem unbebauten Grundstück zwischen der Frankentherme und dem Haus am Kurpark.
Schon die Ausmaße des dreigeschossigen Flachdach-Gebäudes sind beeindruckend: 71 Meter lang, bis zu 21 Meter breit und zum Teil 13,50 Meter hoch wird das neue Bad Königshöfer Gesundheitszentrum mit seinen über 12 000 Kubikmetern umbauten Raum sein, das von der NGN Fiber Network KG mit Sitz in Aubstadt errichtet wird.
Fertigstellung im Spätsommer 2020
Für die bauliche Umsetzung des Projekts ist das Ingenieurbüro für Hochbau von Christian Leicht (Bad Königshofen) verantwortlich. „Wir gehen davon aus, dass die Bauarbeiten im Februar nächsten Jahres beginnen und bis zum Spätsommer 2020 abgeschlossen sind“, so der Diplomingenieur, der die Baukosten auf 5,8 Millionen Euro beziffert und in Kürze die Bauaufträge vergeben wird. Nach seinen Worten wird die Bauausführung in bewährter Manier erfolgen: Keller und Erdgeschoss werden in Stahlbeton errichtet, das erste und zweite Obergeschoss in Mauerwerk ausgeführt.
75 neue Parkplätze
„Der Entwurf ist so ausgelegt, dass später Erweiterungen möglich sind“, erklärt Christian Leicht, der auch auf die vielen neuen Parkplätze im Außenbereich hinweist, die im Zuge des Neubaus geschaffen werden. „Laut Stellplatzverordnung müssen wir 52 Stellplätze schaffen, am Ende werden es aber mindestens 75 sein.“ Wie das Gebäude genutzt werden wird, stand bereits vor dem Stadtratsbeschluss weitgehend fest. Knapp 600 Quadratmeter wird das MVZ der Kreisklinik Bad Neustadt für den Betrieb einer chirurgischen und einer internistischen Praxis anmieten. Dazu kommt eine Orthopädie mit 155 Quadratmetern, eine über 250 Quadratmeter große Zahnarztpraxis und eine Wohnung mit 198 Quadratmetern.
14 neue Appartements
Zweiter großer Mieter neben dem MVZ wird das Haus am Kurpark sein. Für die Mutter-Kind-Kureinrichtung an der Jahnpromenade, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert, werden auf einer Fläche von über 800 Quadratmetern 14 neue Appartements und weitere Räumlichkeiten geschaffen. Die Größe der Lager- und Nebenräume im Komplex inklusive der Haustechnikräume des Gebäudes, das ans Bad Königshöfer Nahwärmenetz angeschlossen wird, beträgt gut 300 Quadratmeter.
Helbling: „Froh über die Umsetzung“
Für den Bad Königshöfer Bürgermeister Thomas Helbling ist das neue Bad Königshöfer Gesundheitszentrum „der Grundstein für eine dauerhafte gute medizinische Versorgung der Stadt und des gesamten Grabfelds“, wie er auf Nachfrage der Radaktion sagte. Er sei froh, dass die Baumaßnahme bald umgesetzt wird. „Schön ist es auch, dass die Möglichkeit für den Einzug weiterer Praxen besteht“, so der Rathauschef.
Angermüller: „Wichtige Baumaßnahme“
Auch Kurdirektor Werner Angermüller ist sehr zufrieden mit der Lösung, die für das unmittelbar neben der Frankentherme gelegene Grundstück gefunden wurde. „Der Bau des Gesundheitszentrums wird eine der wichtigsten Baumaßnahmen der nächsten Jahre sein und die fachärztliche Versorgung in der Stadt sichern“, ist Angermüller überzeugt. Es sei gelungen, verschiedene Partner zusammenzubringen und so ein Gemeinschaftsprojekt anzustoßen, das die Stadt und den umliegenden ländlichen Raum stärken wird.
Bindrim: „Wundervolle Erweiterung“
Glücklich über die Entscheidung, in Bad Königshofen ein neues Gesundheitszentrum zu bauen, ist auch Evi Bindrim. „Wir bekommen eine wundervolle Erweiterung unseres Hauses um 14 neue, moderne Appartements“, so die Geschäftsführerin der Mutter-Kind-Kureinrichtung. „Dadurch wird unser Haus erheblich aufgewertet.“ Bundesweit sei die die Nachfrage nach Mutter-Kind-Kurplätzen seit Jahren wieder groß, weshalb sie die Auslastung der neuen Appartements als gesichert ansehe.
Rost: „Eine gute Lösung“
Von einer „guten Lösung“ spricht Dominik Rost, Geschäftsführer des MVZ Kreisklinik Bad Neustadt im Zusammenhang mit der Einrichtung der Bad Königshöfer Betriebstätte. Er betont, dass die Gynäkologie und Onkologie der kommunalgetragenen Einrichtung weiterhin in Bad Neustadt angesiedelt sein werden. Dass die Entscheidung im Kreistag nach diversen Standort-Diskussionen letztendlich für Bad Königshofen gefallen sei, dafür habe es einige triftige Gründe gegeben. „Der Neubau wird jedenfalls viele neue Synergien freisetzen“, ist Rost überzeugt.