Zu einer Informationsveranstaltung mit Besichtigung des Gebäudes hatte Evi Bindrim, die Leiterin des „Haus am Kurpark“, alle Kreistags- und Stadtratsmitglieder eingeladen. Sie konnten sich gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann, Kurdirektor Werner Angermüller, Bürgermeister Thomas Helbling und dem Geschäftsführer des MVZ Bad Neustadt, Dominik Rost, ein Bild von der aktuellen Situation der Einrichtung machen.
Dass das Haus am Kurpark mehr Raum benötigt, wurde beim Rundgang durch die Zimmer und die Therapie- und Aufenthaltsräume schnell klar. Ein vor Jahren angedachter Anbau scheiterte an dem begrenzten Grundstück. Durch Zertifizierungen hat das Kurhaus seine Qualität bewiesen, es werden Mütter und Kinder aus dem Indikationsbereich „Psychosomatische psychovegetative Erkrankungen“ aufgenommen. Kostenträger sind die Krankenkassen, die eine bestimmte Strukturqualität fordern.
Haus ist in die Jahre gekommen
Da das Haus vor 40 Jahren gebaut und später durch ein aufgesetztes, moderneres Obergeschoss erweitert wurde, entspricht es in Sachen Raumaufteilung nur noch teilweise den aktuellen Anforderungen. Wie Evi Bindrim erklärte, muss eine Umgestaltung vorgenommen werden, beispielsweise dürfen Kinder nicht im Zimmer der Mutter untergebracht sein, was zur Folge hat, dass sich die Anzahl der Kurenden pro Durchgang reduziert. Das bringt die Klinik, die das Fachpersonal trotzdem beschäftigen muss, an die Rentabilitätsgrenze. 40 bis 42 Plätze pro Durchgang wären notwendig, um finanziell auf der sicheren Seite zu stehen.
Der Bau eines Gebäudes auf der Wiese zwischen Frankentherme und Mutter-Kind-Kurhaus wäre eine Lösung mit Synergieeffekten: 50 Arbeitsplätze werden gesichert, die Frankentherme, die gerade dabei ist, in die Modernisierung der physiotherapeutischen Abteilung zu investieren, wäre ausgelastet, die Kaufkraft der rund 1300 Kurenden pro Jahr wirkt sich auf die Stadt aus, dazu kommen Besucher, die Übernachtungsmöglichkeiten brauchen und die fachärztliche Versorgung wäre verbessert.
Planungssicherheit erwünscht
„Wir wünschen uns Planungssicherheit“, so Evi Bindrim. Die Kostenträger wollten im kommenden Jahr Pläne und Ziele vorliegen haben. „Ein MVZ in der Nachbarschaft wäre sinnvoll und wunderbar und würde unsere Einrichtung zusätzlich aufwerten.“
Auch Landrat, Bürgermeister und Kurdirektor sehen das benachbarte Grundstück als einen idealen Standort für ein MVZ, dessen vorläufige Planung bereits in einer Kreistagssitzung diskutiert wurde (wir berichteten). Das bereits in Bad Königshofen bestehende MVZ mit Chirurgie und Innerer Medizin könnte durch eine Orthopädie ergänzt werden. Ein Investor für den Bau steht bereit.
Landrat Habermann, der die Zimmer für die Mütter und Kinder „spartanisch“ fand und die Notwendigkeit der Erweiterung sah, sprach von Verpflichtungen des Landkreises hinsichtlich der Daseinsvorsorge für die Bürger. Es wäre keine gute Strukturpolitik, wenn es nur eine gut ausgestattete Zentrale gibt und die anderen Städte und Gemeinden am Tropf hängen. Er hoffe, dass sich dann auch die entsprechenden Ärzte für das MVZ finden. MVZ-Geschäftsführer Rost sieht den Standort für das Kombi-Gebäude als „äußerst attraktiv und im Interesse aller Parteien.“
Gewinn für die Region
Der Standort sei ein Gewinn für die Region, das Einzugsgebiet reiche bis nach Thüringen und den Landkreis Haßberge hinein. „Wir füllen hier ein Vakuum“, sagte er. Er hoffe auf eine baldige Entscheidung des Kreistags, denn sobald der Neubau des Rhön-Klinikums eröffnet werde, muss das in Bad Neustadt vorhandene MVZ schließen. Die Vernetzung mit Kureinrichtung, Frankentherme und MVZ, eventuell mit weiteren niedergelassenen Fachärzten, die vielleicht ins Obergeschoss des neuen Gebäudes einziehen könnten, sei geradezu ideal.
Platz für 31 Mütter
Evi Bindrim nutzte die Gelegenheit und informierte über das Mutter-Kind-Kurhaus, das die einzige vollstationäre Kureinrichtung im ganzen Landkreis sei, die kranken, belasteten und traumatisierten Müttern mit ihren Kindern Vorsorge- und Rehabilitationskuren anbietet. Träger sei der Paritätische Haus am Kurpark gGmbH, zudem handle es sich um eine anerkannte Klinik des Müttergenesungswerks (Elly-Heuss-Knapp-Stiftung). Derzeit gebe es Platz für 31 Mütter mit 40 bis 50 Kindern. Väter würden nicht aufgenommen. Für die Kinder gebe es ein separates, einige Gehminuten entferntes Haus mit Spiel- und Therapieräumen. So hätten die Mütter Zeit für Anwendungen und Therapien.
Sinne unserer Nachwelt eine Chance "Leben" bekommt, sollten als Grundvorraussetzung erst einmal die ewig alten "Stolperruinen" wie Straßenbild, Entwicklungskonzept "Lebendige Altstadt" vom 21.01.2013, als auch Verkehrskonzept
u.s.w. zeitnah in Realität umgesetzt werden! Mit ewigen "Polit-Show-Artikeln" läßt sich keine gewinnbringende Zukunft gestalten, bzw. die mitdenkenden Jungfamilien "hinhalten".
Quelle: http://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/Kreistage-Kurdirektoren-Kurparks;art767,9746302#kommentare
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Dann kommen Sie mal Ihren Verpflichtungen nach, Herr Landrat...