Das einstige Pfadfinderhaus am Franziska-Streitel-Platz in Mellrichstadt steht seit Jahren leer. Ein junges Ehepaar, das nach Mellrichstadt zugezogen ist, will das ändern. Angela und Michael Kießling sehen in dem Haus Potenzial und möchten es zu einer Herberge umgestalten. In der Stadtratssitzung stellten sie ihre – bislang vorläufigen – Pläne vor.
Seit 2018 leben die Kießlings in Mellrichstadt und haben sich in ihrer Wahlheimat mit wachen Augen umgeschaut. Insbesondere, was die Unterkünfte angeht. Hotels und Ferienwohnungen stehen zur Verfügung, aber einfache und kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten für Radfahrer und Wanderer wie auch für junge Leute sind ihrer Erkenntnis nach Mangelware. Daher reifte bei dem Paar die Idee, das Pfadfinderhaus zu einer puristischen Sammelunterkunft für Durchreisende umzugestalten.
Zwei Nutzungskonzepte stehen zur Diskussion
Noch schwanken die Kießlings zwischen zwei Nutzungskonzepten: einem sogenannten "Wegehaus" mit der Zielgruppe Radfahrer und Wanderer, oder einem "Scouthouse", das wie eine Pension eingerichtet wird. Grundvoraussetzung für das weitere Handeln ist aber die Frage, ob die Stadt das Pfadfinderhaus für solch eine Nutzung in private Hände abgeben, sprich verkaufen würde. Und wenn ja, für wie viel Geld.
Bürgermeister Michael Kraus steht der Anfrage aufgeschlossen gegenüber. Ebenso die Stadtratsmitglieder. "Es muss nur klar sein, dass es sich am Kirchhof um eine sensible Gegend handelt", hieß es in der Sitzung. Dass wieder Leben in das alte Pfadfinderhaus einzieht, wurde allgemein begrüßt. "Solch ein Angebot gibt es bislang noch nicht in der Stadt, und Radfahrer suchen genau so etwas", wusste Hans Georg Link aus eigener Erfahrung zu berichten.
Die Stadtratsmitglieder sind nun aufgerufen, sich in den Fraktionen noch einmal zum Thema zu beraten. Und Angela und Michael Kießling nutzten die Gelegenheit, öffentlich Werbung für ihr Projekt zu machen: "Wer Interesse hat, wir suchen noch Mitstreiter."
Zuschüsse für Kindergarten und Schützenverein
Die Stadt übernimmt das Defizit für das Abrechnungsjahr 2021 und gewährt dem katholischen Kindergarten St. Josef in Mellrichstadt einen Zuschuss von 50.000 Euro. Einen Zuschuss erhält auch der Schützenverein Frickenhausen für die Beschaffung der neuen Heizungsanlage. 15.500 Euro wurden in den Einbau einer neuen Ölheizung investiert, 20 Prozent der Investitionssumme trägt die Stadt. Der Schützenverein kann demnach mit rund 3000 Euro rechnen.
Wolfgang Stahl kritisierte dabei, dass eine fossile Heizanlage eingebaut wurde. Ortssprecher Achim Reß machte deutlich, dass dies für die punktuelle Nutzung des Hauses immer noch die günstigste und pragmatischste Lösung sei. Bei zwei Gegenstimmen wurde der Zuschuss bewilligt.
Beim 49-Euro-Ticket für Schüler gibt es eine Sonderregel
Der Landkreis Rhön-Grabfeld beschäftigt sich aktuell mit dem Sonderfall der Fahrkarten für Schüler in der Tarifstufe "Wabe 1" und will sich dabei mit Mellrichstadt abstimmen. Diese Schülermonatskarten kosten laut Tarifstufe 44,40 Euro, also weniger als das 49-Euro-Ticket, das in "Wabe 2" ausgegeben wird. Damit gäbe es nur 49-Euro-Tickets für Schüler, die in größerer Entfernung zur Schule leben. Das wird als Ungerechtigkeit empfunden.
Wie bereits von den Städten Bad Königshofen und Bad Neustadt beschlossen, wird auch Mellrichstadt Schülern, denen laut "Wabe 1" kein Deutschlandticket zusteht, die Differenz zum Deutschlandticket erstatten.
Stadt vergibt Aufträge für Bauarbeiten
Für die Teilsanierung der Realschule wurden in nicht öffentlicher Sitzung im Mai verschiedene Auftragsvergaben beschlossen. Diese wurden nun öffentlich gemacht. Rund 7500 Euro werden in Vorhänge investiert, die Tischlerarbeiten für die WC-Trennwände kosten 26.600 Euro.
Für die Planung des Anschlusses des Stadtteils Sondheim/Grabfeld an die Wasserversorgung der Mellrichstädter Gruppe wurde das Planungsbüro HSP aus Suhl beauftragt. Die Erneuerung der Wasserleitung in der Erfurter Straße in Mellrichstadt führt der Wasserzweckverband in Eigenregie durch. Die Kosten für das Material betragen 22.000 Euro. Für die Entwässerung am Friedhof in Bahra wird zudem ein Betrag von 10.870 Euro fällig.
Als ich am 15.09.2022 zuletzt in Mellrichstadt war konnte ich feststellen, dass es rund um St. Kilian an Leben fehlt. Ändern Sie was daran.