Neben einigen Dorferneuerungsmaßnahmen, zum Beispiel in Ipthausen oder Ottelmannshausen, dürfte es derzeit die größte Baustelle im Grabfeld sein: die Errichtung eines Rewe- und eines Müller-Drogeriemarkts auf dem früheren Büttner-Bräu-Gelände in der Bamberger Straße in Bad Königshofen. Nach dem Abriss der alten Büttner-Gebäude, mit dem im Herbst vergangenen Jahres begonnen worden war, konnte nun vor einigen Wochen mit den Vorbereitungen für die Errichtung der Gebäudehülle aus Betonfertigteilen begonnen werden. So sind derzeit Fundamentierungsarbeiten im Gange, die nach Auskunft des Bauherrn Bernd Zehner planmäßig voranschreiten. Er geht fest davon aus, dass die Baumaßnahme wie vorgesehen im Frühjahr 2022 abgeschlossen und die beiden neuen Märkte dann eröffnet werden können.
Auch Randsortimente erlaubt
Das Bauvorhaben hatte sich auch wegen eines Bürgerbegehrens, mit dem die Ansiedlung der beiden Märkte verhindert werden sollte, erheblich verzögert. Letztendlich sprachen sich im Januar 2019 über 80 Prozent der Stimmberechtigten Bad Königshöfer Bürger für die Realisierung des Projektes aus. Bereits im November 2017 hatte der Stadtrat für das Büttner-Areal die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Ende Februar 2019 machte der Stadtrat dann Nägel mit Köpfen und billigte mit großer Mehrheit den vom Planungsbüro Kirchner (Oerlenbach) ausgearbeiteten Vorentwurf für den Bebauungsplan „Sondergebiet Einzelhandel in der Bamberger Straße“.
Genehmigt wurde damals auf einer Fläche von 1,271 Hektar die Errichtung eines Lebensmittelmarktes von Rewe mit maximal 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie der Neubau einer selbstständigen Müller-Markt-Drogerie mit maximal 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche, auf der auch Randsortimente wie Spiel-, Haushalts- oder Schreibwaren angeboten werden. Neben den beiden Märkten, die direkt aneinander anschließen, ist die Anlage eines großen Parkplatzes geplant.
Büttner-Bräu schon lange Geschichte
Als Bernd Zehner das ehemalige Büttner-Bräu-Areal in der Bamberger Straße vor über zehn Jahren erwarb, gab es schon lange keine eigenständige Brauerei Büttner mehr. Bereits Anfang der 1990er Jahre hatte das Brauhaus Schweinfurt Büttner-Bräu aufgekauft und in Bad Königshofen das Bierbrauen eingestellt. Allerdings wurden die beliebten Büttner-Biere weiter unter ihrem ursprünglichen Namen verkauft. Als dann vor sechs Jahren das Brauhaus Schweinfurt Konkurs anmelden musste, war es dann aber auch damit vorbei: Die Kulmbacher Brauerei, die die zur Insolvenzmasse zählenden Gegenstände des Brauhauses verwertete und Lieferverpflichtungen übernahm, zeigte kein Interesse mehr daran, weiterhin Büttner-Biere auf dem Markt anzubieten.