Nach dem klaren Votum am 26. Januar diesen Jahres, als knapp 81 Prozent der Wähler mit „Nein“ gegen das Bürgerbegehren stimmten und sich somit für die Ausweisung eines Sondergebietes auf dem ehemaligen Büttner-Bräu-Gelände aussprachen, machte der Stadtrat nun den nächsten Schritt: In seiner Sitzung am Donnerstagabend billigte er den vom Planungsbüro Kirchner (Oerlenbach) ausgearbeiteten Vorentwurf für den Bebauungsplan „Sondergebiet Einzelhandel in der Bamberger Straße“.
Klare Mehrheit für die Märkte
Das Abstimmungsergebnis im Stadtrat spiegelte die Mehrheitsverhältnisse beim Bürgerentscheid in etwa wider. 15 Stadträte stimmten für den vorgelegten Entwurf, der auf dem früheren Brauereigelände die Errichtung eines Rewe- und eines Müller-Marktes ermöglichen soll. Dagegen waren die Stadträte Dominque Shah, Ralf Stengel und Alfred Werner. Sie äußerten ihre Bedenken, dass vor allem im Müller-Markt die Sortimente nicht in vollem Umfang „innenstadtverträglich“ seien und somit die Geschäfte im Marktplatzbereich nicht ausreichend geschützt würden.
Aufstellung schon 2017 beschlossen
Bevor Matthias Kirchner in Anwesenheit des Bauherrn Bernd Zehner und seines Architekten Martin Giedl den Entwurf des neuen Bebauungsplans erläuterte, ging Bürgermeister Thomas Helbling auf die aktuelle Sach- und Rechtlage ein. Demnach sei bereits im November 2017 für das alte Büttner-Areal die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen worden. Die auf den Grundstücken angestrebte städtebauliche Entwicklung decke sich mit den Zielsetzungen der Stadt für diesen Bereich. „Durch die Revitalisierung der Brache kann eine planvolle Innenentwicklung vorangetrieben werden“, so der Bürgermeister, der außerdem darauf hinwies, dass es sich um einen „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ handelt, bei dem das beschleunigte Verfahren angewandt wird.
Drogeriemarkt mit Randsortimenten
Planer Matthias Kirchner stellte den Entwurf vor. Er ermöglicht auf einer Fläche von 1,271 Hektar die Errichtung eines Lebensmittelmarktes von Rewe mit maximal 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Außerdem ist der Bau einer selbstständigen Drogerie (Müller-Markt) mit maximal 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche geplant, in der auch einige Rand-Sortimente wie Spiel- , Haushalts- oder Schreibwaren sowie Tonträger angeboten werden. Dass es dabei zu Überschneidungen mit den Sortimenten der Geschäfte in der Innenstadt geben wird, ist nach den Worten Kirchners wahrscheinlich, sei aber im Vorfeld mit allen entsprechenden Stellen besprochen und von ihnen genehmigt worden.
Mischgebiet einstimmig genehmigt
Ohne Gegenstimme wurde vom Stadtrat der ebenfalls von Matthias Kirchner ausgearbeitete und von ihm präsentierte Vorentwurf des Bebauungsplans „Mischgebiet Bamberger Straße“ anerkannt. Er soll angrenzend an das „Sondergebiet Einzelhandel“ auf einer Fläche von 0,678 Hektar unter anderem die Errichtung von Wohn- und Bürogebäuden, Schank- und Speisewirtschaften sowie Anlagen für kulturelle oder soziale Zwecke ermöglichen. Ausgeschlossen ist dort die Eröffnung „innenstadtrelevanter Geschäfte“, Spielotheken, Tankstellen oder Gartenbaubetrieben.
Baubeginn für den Herbst geplant
Als nächster Schritt erfolgt nun für die beiden beschlossenen Bebauungsplan-Vorentwürfe die Öffentlichkeitsbeteiligung. Das in Form einer Auslegung und Anhörung der „Träger öffentlicher Belange“ geschehen. Sollte es keine gravierenden Einwände geben, könnte bereits im Juni der Satzungsbeschluss durch den Stadtrat erfolgen. Noch in der selben Sitzung könnte der Bauantrag für den Rewe- und den Müller-Markt behandelt werden, hieß es. Sollte er genehmigt werden, haben Bauherr und Architekt den Zeitplan schon abgesteckt. Er sieht den Abbruch der Gebäude auf dem ehemaligen Büttner-Grundstück im Laufe des Sommers vor. Baubeginn für die beiden Märkte könnte dann im Herbst diesen Jahres sein.