Auf dem Mellrichstädter Parkfriedhof werden immer mehr naturnahe Bestattungen und Urnengräber nachgefragt. Doch der Stadt gehen die Flächen aus. Daher hatte der Stadtrat bereits im Februar den Beschluss gefasst, Teilbereiche des Parkfriedhofs neu überplanen zu lassen. Die Detailplanungen waren den Fraktionen im Sommer vorgelegt worden, in der Sitzung am Donnerstag stand nun die Ausführung mit entsprechender Kostenberechnung zur Debatte.
Da für naturnahe Bestattungen wie auch für Urnenbestattungen nur noch wenige Grabstellen frei sind, besteht laut VG-Bürgeramtsleiter Helmut Dietz dringend Handlungsbedarf. Wie er auflistete, gab es 2018 acht Urnenerdbestattungen sowie 18 naturnahe Bestattungen am Parkfriedhof. Tendenz steigend. Vom Planungsbüro Struchholz wurden nun auf dem Friedhofsgelände drei Bereiche überplant, die für diese Bestattungsformen umgestaltet werden können.
Planungen für drei neue Bereiche
In einem ersten Abschnitt sind 50 Grabstellen für naturnahe Bestattungen sowie 24 Urnenerdgräber vorgesehen. Das Areal wird mit Wegen und Bäumen ansprechend gestaltet, um den Angehörigen Raum zum Trauern zu geben. Rund 144 000 Euro soll dieser Abschnitt laut Planungsbüro kosten. Eine weitere neu zu gestaltende Fläche ist hauptsächlich für Urnenerdgräber mit Grabstein vorgesehen. Für 52 Grabstellen, die Ausgestaltung des Areals sowie ein Bewässerungssystem fallen knapp 114 000 Euro an.
Eine dritte Fläche, die im Eingangsbereich des Friedhofs ausgestaltet werden könnte, würde nochmals Raum für 43 neue Gräber bieten. Schön gestaltet, mit sechs Sitzbänken für Trauernde, beläuft sich die Kostenrechnung auf etwa 150 000 Euro. "Die ersten beiden Flächen werden gebraucht, die dritte ist optional", machte Dietz deutlich. Er wies zugleich darauf hin, dass es Kosten spart, wenn die dritte Fläche ebenfalls sofort umgesetzt wird.
Angesichts der Summe von insgesamt über 400 000 Euro konnten sich die Stadtratsmitglieder allerdings nicht dazu durchringen, gleich die ganze Planung in Auftrag zu geben. Die Bürgervertreter einigten sich schließlich darauf, zunächst die Planungen für die ersten beiden Teilbereiche (rund 260 000 Euro) umzusetzen und erteilten dem Büro Struchholz den Auftrag, die Ausschreibung vorzunehmen. Die dritte Fläche muss noch warten. Klar ist, dass sich das Gesicht des Parkfriedhofs durch die neuen Bestattungsformen langfristig ändern wird.