Heftiger Regen sorgte Ende Mai vergangenen Jahres für Probleme beim Herschfelder Brunnen. Damals wurde der Brunnenschacht überflutet, Wasser drang über den Brunnenkopf ein. Weil Keime eingedrungen waren, durfte das Wasser nur abgekocht verwendet werden. Jetzt ist der Brunnen wieder in Betrieb. Über die Sanierungsarbeiten berichtete Ulrich Leber, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Neustadt, im Werkausschuss.
Für die Trinkwasserversorgung ist dieser Brunnen wichtig. Er liefert jährlich 120 000 Kubikmeter Wasser. Auf diese Liefermenge zu verzichten, sei in Zeiten des Klimawandels mit großen Trockenperioden nicht angeraten. Deshalb wurde die Anlage nach dem Vorfall saniert. Wie Leber erläuterte, wurden eine Brunnenregeneration durchgeführt, ein Notaus bei Wassereintritt und eine UV-Anlage zur Desinfektion installiert.
Was noch fehlt, ist eine Direktleitung von dem Brunnen, der am Längenweg liegt, zum Hochbehälter in der Von-Guttenberg-Straße am anderen Ende des Stadtteils. Diese führt entlang der Königshöfer Straße, quert die Friedhofsstraße, verläuft entlang der Promenadenstraße und mündet dann in der Bergstraße in bereits vorhandene Leitungen. Das Projekt kann erst realisiert werden, wenn die gegenwärtigen Bauarbeiten in der Kirchstraße und der Falltorstraße zu einem Abschluss gekommen sind.
Nitratwerte bei 40 Milligramm pro Liter
Stadträtin Angelika Högn-Kößler fragte nach der Qualität des Wassers aus diesem Brunnen. Die Nitratwerte liegen bei 40 Milligramm pro Liter, also unter dem zulässigen Grenzwert, erläuterte der Stadtwerke-Chef. Es habe auch einen hohen Härtegrad. Wenn das Wasser des Brunnens zum Hochbehälter gepumpt wird und sich mit dem Wasser dort, das niedrige Nitratwerte hat, vermischt, hätte das Wasser, das dann an die Haushalte abgegeben wird, niedrige Nitratwerte und sei auch weniger hart.
Corona hatte nicht nur Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020, die Pandemie sorgt auch dafür, dass die Wirtschaftsplanung für 2021 auf ziemlich wackeligen Füßen steht, zumindest was den Betrieb des Hallen- und Freibads Triamare angeht. Niemand könne sagen, ob und wann das Triamare wieder seine Pforten öffnen darf. Auch die Zahl der Nessi-Fahrgäste ist seit Beginn der Corona-Pandemie gesunken.
Hohe Jahresverluste
Christian Rutter, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke, rechnet für 2021 mit einem Jahresverlust von 1,47 Millionen Euro. Zum Vergleich: Seit 2012 hat der Jahresverlust nie die Eine-Million-Euro-Grenze überschritten.
Während man in den Bereichen Wasser (+166 000 Euro) und Strom (+179 00 Euro) in diesem Jahr voraussichtlich im Plus liegen wird, fällt das Minus beim Triamare (-1 296 700 Euro) und bei der Nessi (-527 100) doch sehr deutlich aus.
Dennoch werden die Stadtwerke im laufenden Jahr kräftig investieren: 2,46 Millionen Euro in die Wasserversorgung, 1,17 Millionen Euro in die Stromversorgung, 36 000 Euro in die Verkehrsbetriebe und 75 000 Euro ins Triamare.