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Bad Königshofen
Nach der Sprengung von Bankautomaten in Bad Königshofen: Stahlrolltore und Betonpoller sollen Bankräuber abschrecken
Nicht nur die Bankautomaten wurden bei der Sprengung zerstört, auch der Innenraum der Bank wurde in Mitleidenschaft gezogen. Worauf bei der Renovierung Wert gelegt wurde.
Nach der Explosion: In den vergangenen Monaten wurde in den Räumen der Sparkasse Bad Königshofen viel gearbeitet. Mittlerweile sind die Schäden, die durch die Sprengung entstanden sind, kaum noch erkennbar. 
Foto: Hanns Friedrich | Nach der Explosion: In den vergangenen Monaten wurde in den Räumen der Sparkasse Bad Königshofen viel gearbeitet. Mittlerweile sind die Schäden, die durch die Sprengung entstanden sind, kaum noch erkennbar. 
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 27.10.2024 02:29 Uhr

Es war in den Morgenstunden des 19. Februar, als beide Geldautomaten in der Sparkasse Bad Königshofen gesprengt wurden. Die Wucht der Explosion war so stark, dass nicht nur die Bankautomaten der örtlichen Sparkassenfiliale aus der Halterung gerissen wurden, sondern auch die Schalterhalle stark zerstört wurde.

Dabei entstand ein Schaden im siebenstelligen Bereich. In den vergangenen Monaten wurde der gesamte Bereich wieder in den Rohzustand versetzt und die einzelnen Büroräume, der Schalterraum und der Bereich der Bankautomaten von Grund auf erneuert.

Neueröffnung im Frühjahr 2025

"Es war ja alles zerstört", erinnern sich Sparkassendirektor Georg Straub und Gebietsdirektor Peter Lindemann. Mit der Wiedereröffnung der Sparkassenräume ist nicht vor dem Frühjahr 2025 zu rechnen. Dies liege vor allem auch an den Lieferungsschwierigkeiten bei der notwendigen Instandsetzung und Einrichtung.

Größtmögliche Sicherheit, besonders im Bereich der Geldautomaten, hat für Sparkassendirektor Günter Straub oberste Priorität, sagte er in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Deshalb werden, wie schon einmal angedacht, Stahlrolltore eingebaut, die sich zu bestimmten Zeiten in den Nachtstunden schließen.

Stahlrolltore und Poller sollen mögliche Täter abschrecken

Außerdem werden im Eingangsbereich Betonpoller stehen. "Diese sind notwendig, da die Täter immer wieder auch mit Autos in den Schalter- und Automatenraum gefahren sind", berichtet der Sparkassendirektor.

War zunächst daran gedacht, die Automaten im Außenbereich zu installieren, so ist man nun davon abgekommen. "Wir haben alle nur möglichen Absicherungen einbauen lassen und deshalb bleiben die Geldautomaten im sogenannten Servicebereich."

Ein Bild der Verwüstung zeigte sich nach dem Sprengen der beiden Geldautomaten in der Sparkasse Bad Königshofen.
Foto: Hanns Friedrich | Ein Bild der Verwüstung zeigte sich nach dem Sprengen der beiden Geldautomaten in der Sparkasse Bad Königshofen.

Natürlich sind wieder Videoüberwachungsanlage ebenso vorhanden wie die Vernebelungstechnik, die durch eine Batterie auch bei Stromausfall funktioniert. In den Automaten sind Farbpatronen eingebaut. Sie sollen bei einer Sprengung oder sonstigen gewaltsamen Öffnung die Geldscheine einfärben, sodass sie nicht mehr verwendbar sind. Angesprochen auf eine Verklebe Technik der Geldscheine bei solchen Aufbrüchen, sagt er, dass dies von der Bundesbank nicht erlaubt ist. Hinzu kommen weitere Extra-Sicherheiten.

Dickes Lob für Kundschaft und Personal

Ein großes Lob sprechen Straub und Lindemann der Kundschaft, aber auch dem Personal aus. "Allen Respekt, denn sie müssen nach wie vor mit erheblichen Einschränkungen zurechtkommen." So ist der Servicebereich mit den Bankautomaten im Außenbereich, die Büros der Berater und Bankangestellten hatte man in die ehemaligen Räumlichkeiten der Berufsfachschule für Musik verlegt.

Straub lobt die Zusammenarbeit mit den örtlichen VR-Banken und sagt, dass die Kundschaft sehr solidarisch reagierte. Immer wieder kommen Fragen nach der Sicherheit der Banken. "Wir haben wirklich alle denkbaren zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen ergriffen und wie gesagt, im Endeffekt sind Stahlrolltore und Betonpoller unter anderem solche drastischen Mittel, um Bankräuber abzuhalten."

Zwischenzeitlich wurden die mutmaßlichen Täter gefasst

Das bayerische Landeskriminalamt hatte nun mitgeteilt, dass vermutlich die Täter gefasst wurden, die in Bad Königshofen und Stadtlauringen die Sparkassenautomaten gesprengt hatten. Die Männer sind zwischen 24 und 30 Jahre. Sie sollen, so berichtet das federführende Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, einem "großen kriminellen Netzwerk" angehören, dem auch Sprengungen in Unterfranken, konkret in Bad Königshofen zugeordnet werden.

 
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