61 Jahre ist es her, seit Walter und Karl Kunert den Grundstein für das Unternehmen gelegt haben, jetzt stand wieder ein offizieller Spatenstich und beide waren wieder dabei. Es war der Baubeginn für ein neues Logistikzentrum mit einem großen automatisierten Hochregallager und der dazugehörigen Versandhalle. In den vergangenen Wochen – seit dem 28. September – erfolgten bereits Vorarbeiten. Unter anderem wurden dafür alte Gebäudeteile abgerissen.
Im zweistelligen Millionenbereich
Das geplante Investitionsvolumen für die gesamte Unternehmung bewegt sich im zweistelligen Millionenbereich, heißt es aus dem Unternehmen. Es ist eine der größten Investitionen der Unternehmensgeschichte.
Die Ausmaße des Bauprojekts sind durchaus imposant. Die Gesamtbaufläche des Logistikzentrums beträgt etwa 15 000 Quadratmeter. Das viergassige Hochregallager hat allein etwa 4000 Quadratmeter. Ab April 2018 wird es auf beeindruckende 42 Meter Höhe nach oben wachsen und den Stadteingang von Bad Neustadt aus östlicher Richtung optisch sicher stark prägen. Platz ist darin für etwa 19 000 Paletten. Die Fertigstellung des Bauvorhabens und die Inbetriebnahme des gesamten Bauprojekts sind für Juli 2019 vorgesehen, kündigte Geschäftsführer Mathias Kunert beim Spatenstich an.
Neues Kapitel der Firmengeschichte
Er sprach von einem neuen Kapitel in der Firmengeschichte von Kunert Wellpappe. Die Abläufe und die langen Beladungszeiten seien inzwischen einfach nicht mehr zeitgemäß gewesen. Den Mitarbeitern sei viel abverlangt worden, um pünktliche Lieferungen sicherzustellen. „Wir haben es trotzdem immer geschafft“, sagte Kunert nicht ohne Stolz. Das Logistikzentrum werde die Abwicklung künftig massiv erleichtern. Als zukunftsweisend bezeichnete er außerdem die gleichzeitig erweiterte Produktion, die mit modernen innerbetrieblichen Transportsystemen für Halbfertig- und Fertigware ausgestattet wird.
Eine Erweiterung sei nicht mehr möglich gewesen. Zwei Jahre habe man geplant und sei dann zu der Lösung mit dem Bau des neuen Hochregallagers gekommen. Das ganze Konzept ist nach den Worten von Mathias Kunert so ausgelegt, dass sogar noch eine Erweiterung möglich ist. Bei der Stadt und dem Landkreis bedankte er sich. Sie waren in die Planung einbezogen und haben diese Lösung mittragen.
Bürgermeister Bruno Altrichter bestätigte, dass die Stadt in die lange Vorbereitung eingebunden war. „Jetzt kann es losgehen“, freute er sich, dass Kunert in Bad Neustadt kräftig investiert und sich damit zum Standort Bad Neustadt bekenne. Der unternehmerische Mut der Gründer von Kunert habe schon vor 61 Jahren der Stadt gutgetan, und so sei es heute wieder. Das Projekt sei gut für den ländlichen Raum. Wie in vielen Fällen größerer Bauprojekte in jüngster Zeit handle es sich auch bei Kunert um ein Symbiose der Unternehmen mit der Stadt und dem Landkreis.
Fast schon epochales Ereignis
Von einem fast schon epochalen Ereignis sprach Landrat Thomas Habermann angesichts des Neubaus. Er bezeichnete die Entwicklung des Unternehmens als ein beispielhaftes Stück Nachkriegsgeschichte und dankte der Firmenführung für die Standorttreue zur Stadt und zum Landkreis. Der Neubau belege, dass man im Unternehmen in die Zukunft denke. Habermanns Lob galt der vorbildlichen Unternehmensführung, die geprägt sei von Fairness und der Wertschätzung der Mitarbeiter.
Die Planungsphase, an der der Landkreis beteiligt war, sei sehr angenehm gewesen, stellte der Landrat fest. „Ein Bagger sagt mehr als 1000 Worte“, beendete er sein Grußwort. Den Spatenstich im Großen durfte dann Mathias Kunert machen, nachdem der offizielle Spatenstich tatsächlich mit Spaten erfolgt war.