Die Polizei – dein Freund und Helfer. Dass dieser Slogan nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Tiere zutrifft, beweist die Polizei von Bad Neustadt in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren. Erst Mitte August kümmerte sich die Inspektion um Gecko "Harald", der zuvor in einem Mehrfamilienhaus in Bad Neustadt entdeckt worden war. Nach einer kurzen Rundumversorgung auf der Dienststelle erhielt das Tier ein neues Zuhause.

Nun gab es zwei weitere Tierrettungsaktionen. Beteiligt war zufälligerweise unter anderem jeweils Polizist Moritz Fleckenstein, der auch schon Gecko "Harald" einsammelte. "Er hat ein glückliches Händchen und ist unser Tierflüsterer", freut sich dessen Chef, Dienststellenleiter Jan Schubert.

An der Bundesstraße in Schönau saß ein Wanderfalken-Weibchen

Ende August waren zwei Kollegen, darunter Fleckenstein, regulär auf Streifenfahrt. Auf der Umgehungsstraße auf Höhe von Schönau sahen sie zufällig einen Falken am Straßenrand sitzen. Es handelte sich um ein Wanderfalken-Weibchen, wie sich später herausstellte.

Die Polizisten halfen dem vermeintlich gestrandeten Tier, fingen es mit der Jacke ein und hoben es schließlich zur Seite in Sicherheit. Laut Jan Schubert war es jedoch nicht, wie zunächst angenommen, verletzt, sondern flog letztlich in Richtung Schönau davon.

Tierische Rettungsaktion in Reyersbach wegen Schildkröte Susi

Etwas umfangreicher gestaltete sich jüngst eine weitere Rettungsaktion in Reyersbach bei Bastheim. Am Dienstag, gegen 12.45 Uhr, wurde eine Streife der Bad Neustädter Polizei wegen einer ausgebüxten Schildkröte ins Besengau gerufen.

Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich bei dem Tier in der Bastheimer Straße um Susi handelt – eine 15 Kilogramm schwere Schildkröte. Umfang inklusive Panzer: rund 80 Zentimeter. Sie war mutmaßlich auf dem Weg zu einer Streuobstwiese.

Schildkröte Susi aus Reyersbach: "Handzahm" und ein "freundliches Gemüt"

Die "handzahme und mit einem freundlichen Gemüt" ausgestattete Spornschildkröte Susi sei, so der Bad Neustädter Polizeichef Jan Schubert, in Reyersbach keine Unbekannte. Die Polizisten erfuhren von Nachbarn, dass sie einer 36-Jährigen gehöre, die ihr Verschwinden aus einer Transportbox bis dato noch nicht bemerkte. Die Polizei beendete schließlich den unfreiwilligen Ausflug des Reptils und verständigte die Halterin.

Im sozialen Netzwerk "Instagram" freuen sich einige Userinnen und User über die große Tierliebe der Polizei. "Ihr habt einen Spezialisten für Tierrettung" und "Guter Mann" heißt es in Richtung von Polizist Moritz Fleckenstein. "Ihr seid einfach spitze", "Weiter so aufmerksam bleiben" und "Vielen Dank, dass Sie nicht wegschauen", so lauten andere positive Reaktionen unter den Post, der inzwischen über 1000-mal "geliked" wurde.