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Bad Königshofen
Mit oder ohne Akku: Fahrradfahren boomt wie selten zuvor
Vertreter der Gemeinden, Manfred Rott und Landrat Thomas Habermann waren bei der offiziellen Freigabe des neuen Radweges zwischen Merkershausen und Kleinbardorf anwesend.
Foto: Regina Vossenkaul | Vertreter der Gemeinden, Manfred Rott und Landrat Thomas Habermann waren bei der offiziellen Freigabe des neuen Radweges zwischen Merkershausen und Kleinbardorf anwesend.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 13.02.2024 05:53 Uhr

Der Fahrradweg zwischen Merkershausen und Kleinbardorf wird schon eifrig genutzt, am Sonntag wurde er ganz offiziell dem Verkehr übergeben im Rahmen eines Grabfelder Fahrradtages mit Verpflegungsstationen in 14 Orten. Dabei waren unter anderen Landrat Thomas Habermann, Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt, Gemeinde-Vertreter und Fahrradfreunde aus der Umgebung.

Sulzfelds Bürgermeister und Allianz-Sprecher Jürgen Heusinger freute sich, dass der Radweg fertig ist und der Grabfelder Fahrradtag gut organisiert werden konnte. Er hoffe, viele Fahrradfahrer zu sehen, die mit Abstand auf den Wegen fahren. Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling erinnerte daran, dass man lange über diesen Lückenschluss beraten und geplant hatte. Im vergangenen Jahr kam die Zustimmung und die Anlieger verkauften etwas Grund für die Trasse. Es sollen noch zwei Rastplätze an der Strecke entstehen.

Fahrrad war früher neben der Eisenbahn das wichtigste Verkehrsmittel

Manfred Rott gab den Weg offiziell frei. Es gehe voran mit dem Radwegenetz Richtung Schweinfurt, erklärte er. Im September oder Oktober könne man mit dem Bau des Weges zwischen Sulzfeld und Oberlauringen beginnen. Er erinnerte an Ernst Sachs, Ingenieur und Erfinder der Freilaufnabe, der den Weg frei gemacht habe für die modernen Fahrräder, ebenso wie John Dunlop, der Erfinder des Luftreifens. Das Fahrrad sei früher neben der Eisenbahn das wichtigste Verkehrsmittel gewesen, und war es nach dem Krieg erneut. Heute erlebt es mit den E-Bikes neuen Aufschwung. Deshalb sei es wichtig, entlang der Straßen verkehrssichere Wege anzubieten, damit die Fahrradfahrer nicht gefährdet werden. Er dankte den Gemeinderäten und Stadträten, dass sie dieses Projekt durchgeführt haben, unter der Federführung von Sulzfeld.

Der Fahrradfahrer-Nachwuchs amüsierte sich in Großeibstadt auf dem Geschicklichkeitsparcours.
Foto: Regina Vossenkaul | Der Fahrradfahrer-Nachwuchs amüsierte sich in Großeibstadt auf dem Geschicklichkeitsparcours.

Landrat Habermann meinte, wegen der Klimaveränderungen und Corona seien viele Menschen gesundheitsbewusster und nutzen das Fahrrad, deshalb seien die Wege wichtig. Dieser Radweg habe über zehn Jahre Vorlaufzeit, dann endlich habe alles gepasst und er wurde realisiert. Er bedankte sich auch bei der Grabfeld-Allianz für den Zusammenschluss der Gemeinden und die Organisation des Fahrradtages. Gemeinsam gehe es besser. Der Landrat appellierte an alle Bürger, Sport zu treiben, einkaufen zu gehen und die Biergärten zu besuchen, alles mit Rücksicht und Disziplin, dann würde man Corona gut überstehen. Die Gesamtkosten bezifferte er mit 620 000 Euro, die zu 75 Prozent über das Staatliche Bauamt Schweinfurt bezuschusst wurden. Fünf Prozent gab der Landkreis dazu und den Rest teilten sich die Gemeinden Bad Königshofen und Sulzfeld, anteilig nach den Kilometern auf der jeweiligen Gemarkung. Ines Brand vom DJK Kleinbardorf lud zum Einkehren ein, und begrüßte im Namen aller am Fahrradtag teilnehmenden Vereine die ersten Gäste.

Die ganz Ehrgeizigen wollten alle 14 Stationen ansteueren

An den Stationen mit eigenem Hygienekonzept waren die Fahrradfahrer eingeladen am 1. Grabfelder Fahrradtag eine Pause zu machen und sich beköstigen zu lassen. Viele Familien, Paare und Einzelfahrer waren schon am Vormittag unterwegs und besuchten mehrere Stationen, einige ganz Ehrgeizige hatten verkündet, alle 14 Stationen abzufahren. "Eine gute Idee" nannten alle Befragten den Fahrradtag. Einige waren aus der Rhön gekommen, andere aus dem Haßfurter Raum oder aus der näheren Umgebung. Kai Kästner, ehemaliger Sulzdorfer, war mit seiner Familie aus Hofheim hergeradelt. "Eine gute Sache, auch für Kinder und ausbaufähig", nannte er den Fahrradtag. Man bewege sich sowieso viel auf dem Fahrrad und die Vereine werden unterstützt.

Mit Kindern und Fahrradanhänger unterwegs war die Familie Gräf, mit Jens und Julia sowie Ella, Mila und Phil.
Foto: Regina Vossenkaul | Mit Kindern und Fahrradanhänger unterwegs war die Familie Gräf, mit Jens und Julia sowie Ella, Mila und Phil.

"Prima Idee", fanden auch Jens und Julia Gräf, die mit einem Anhänger und drei Kindern unterwegs waren. Sie wählten mit Rücksicht auf die Kinder eine kurze Strecke und waren schon früh unterwegs. "Ich bin begeistert", sagte Dittmar Jucht, momentan werde das Fahrradfahren wieder neu belebt. "Wir sind froh, in Corona-Zeiten ein E-Bike zu haben, es fährt sich leichter und angenehmer." Er regte an, an den Stationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene einen Stempel und ein Gewinnspiel anzubieten. Das wäre ein Anreiz, noch mehr Orte anzufahren.

Das Radmuseum passte bestens zum Fahrradtag, es wurden Führungen angeboten.
Foto: Regina Vossenkaul | Das Radmuseum passte bestens zum Fahrradtag, es wurden Führungen angeboten.

In Großeibstadt gab es zusätzlich zur Beköstigung ein Hindernisparcours für Kinder, das eifrig genutzt wurde. In Untereßfeld war Treffpunkt am Radmuseum, dort wurden Führungen organisiert und einige alte Modelle draußen ausgestellt. Die Vorläufer des modernen Rades, einen Nachbau der ersten Laufräder und Hochräder konnte man dort unter anderem bewundern. Christian Katzenberger war froh, für den Sportverein eine Einnahmemöglichkeit zu haben, nachdem der Kunsthandwerkermarkt – dort hätten sie bewirtet – und alle Dorffeste gestrichen wurden. Sollte man den Fahrradtag wiederholen? Diese Frage beantworteten alle Befragte mit "Ja". 

Eine Superidee fand Kai Kästner den Fahrradtag, die Familie mit Ida, Sohn Julius und Tochter Kerstin stimmten zu.
Foto: Regina Vossenkaul | Eine Superidee fand Kai Kästner den Fahrradtag, die Familie mit Ida, Sohn Julius und Tochter Kerstin stimmten zu.
Begeistert waren Dittmar und Andrea Jucht, hier am Rastplatz in Großeibstadt.
Foto: Regina Vossenkaul | Begeistert waren Dittmar und Andrea Jucht, hier am Rastplatz in Großeibstadt.
 
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