
Nach Berlin fahren, den Bundesrat besuchen, Bundeskanzler Olaf Scholz die Hand schütteln und 1000 Euro mit nach Hause nehmen. Ein Ausflug, den einige Schülerinnen und Schüler des Bad Neustädter Rhön-Gymnasiums sicherlich nicht so schnell vergessen werden.
Grund dafür war der Schülerzeitungswettbewerb der Länder, der von der Vertretung der Europäischen Kommission verliehen wurde. Die Schülerzeitung "Konturen" des Rhön-Gymnasiums aus Bad Neustadt hat in der Kategorie "Eure Beiträge zu Europa" gewonnen und war deshalb zu der Preisverleihung in Berlin eingeladen.

"Es war überwältigend. Dass diese Ausgabe der Schülerzeitung so große Wellen schlägt, hätten wir nicht gedacht", erzählt Philipp Wohlfart, einer der damalig zuständigen Redakteure. In der preisgekrönten Ausgabe der Schülerzeitung geht es unter anderem um die Schicksale von zwei ukrainischen Mitschülerinnen.
Sie erzählen in einem von Philipp Wohlfart geführten Interview, wie sie den ersten Tag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erlebt haben, wie ihre Flucht nach Deutschland verlaufen ist und wie die Ankunft war. Außerdem geben die beiden Einblicke in ihre Zukunftspläne und Auskunft darüber, wie sie den neuen Schultag am Rhön-Gymnasium erleben.
Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig gratulierte
Ein Thema, das viele Menschen bewegt und den Zeitgeist trifft. "Ich glaube die Nähe zu den Schülerinnen macht den Beitrag so besonders und ist ein Grund, warum wir gewonnen haben. Ein großes Thema, der russische Angriffskriegs, der auf eine lebensnahe Situation heruntergebrochen wird. Dadurch wird das Ganze so greifbar", so der 20-Jährige.
Der Preis und die 1000 Euro Geldprämie wurden im Beisein von Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig verliehen. Mit dem Preisgeld will sich die Schule eine neue Kamera kaufen. Im Anschluss daran durfte Wohlfart zusammen mit einer ehemaligen Mitschülerin zu einem kurzen Termin mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz.
Workshop und Besuch bei der Nachrichtenagentur dpa
Neben der offiziellen Preisverleihung waren die Schülerinnen und Schüler zu einem Workshop-Tag eingeladen und wurden durch das Bundeskanzleramt geführt. An dem Workshop-Tag, der von der europäischen Kommission organisiert wurde, drehte sich alles rund ums Thema Europa.
Auch ein Besuch bei der dpa, der größten Nachrichtenagentur Deutschlands stand auf dem Plan. "Bei den Faktencheckern der dpa hatten wir erst eine kurze Inputphase und durften dann im Anschluss uns selbst mit dem Thema Fake-News befassen. Da war zum Beispiel ein Bild von Trumps Verhaftung und wir mussten herausfinden, ob das echt oder gefälscht ist. Das war super interessant", so Wohlfart.
In ihrer restlichen freien Zeit erkundeten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Lehrkraft Berlin. "Unsere Freizeit haben wir genutzt, um uns zwei Spiele der EM in der Fanzone in Berlin anzuschauen. Man hat dort richtig das EM-Fieber miterleben können", so der 20-Jährige. Unter anderem durch den Erfolg seines Beitrags motiviert, will der ehemalige Schüler im Oktober Journalismus studieren. Aktuell ist er als Freier Mitarbeiter in der Sportredaktion dieser Zeitung tätig.
In seiner Zeit bei der Schülerzeitung hat der 20-Jährige viel gelernt. "Man lernt, gut zu planen und zu kalkulieren. Wir haben bei der Schülerzeitung alle möglichen Aufgabenfelder selbst übernommen. Von der Planung, über das Layout, die Themenauswahl, bis natürlich zum Schreiben selbst. Wer sich für eines oder am besten alle dieser Themen interessiert, dem kann ich ans Herz legen selbst Teil des Teams zu werden", so Wohlfart.