
Montag, 11.30 Uhr. Eine Glocke ertönt im Literaturhaus in München. Ein Zeichen dafür, dass es gleich losgeht mit der Siegerehrung. Die Redaktion der Schülerzeitung "Konturen" hat beim "Blattmacher-Wettbewerb", dem Schülerzeitungswettbewerb von Süddeutscher Zeitung, Kultusministerium und Nemetschek-Stiftung, ordentlich abgeräumt.
Dass es am Ende für den Platz ganz oben auf dem Treppchen reicht, weiß die Redaktion zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zur Siegerehrung wurden jeweils die drei besten Redaktionen aus Bayerns Schulen eingeladen. Die Wertung erfolgte bei den Print-Schülerzeitungen getrennt nach Schularten.
"Dass wir überhaupt eingeladen worden sind, ist ein großer Erfolg", stellt Christine Maier-Fürsich, verantwortliche Lehrkraft für die "Konturen" am Rhön-Gymnasium Bad Neustadt, fest. "Ihr könnt stolz auf euch sein", fährt die Lehrerin gegenüber der Konturen-Redaktion fort.
Spannung bei der Siegerehrung
Die Siegerehrung beginnt. Und nachdem die Mittelschulen geehrt wurden, geht es auch gleich schon über zu den Gymnasien. Die Anspannung steigt bei den anwesenden Mitgliedern der Konturen-Redaktion. Der Puls schießt in die Höhe, was auch an einem Signal auf der Smartwatch des ein oder anderen Redaktionsmitglieds sichtbar wird.
SZ-Redakteurin und Jury-Mitglied Nina von Hardenberg und die ehemalige Landesschülersprecherin Marlena Thiel führen durch die Veranstaltung, die Siegerehrung bei den Gymnasien nimmt Kultusminister Michael Piazolo vor.
Als er den dritten Platz verkündet und der Name des Rhön-Gymnasium Bad Neustadt nicht fällt, ist bei den Redaktionsmitgliedern der "Konturen" eine gewisse Freude zu spüren. Der Puls aber ist weiterhin hoch. Bei der Entscheidung, wer nun ganz oben auf dem Podium steht, habe es sich die Jury, bestehend aus erwachsenen Redakteuren und den Gewinnern des letztjährigen Wettbewerbs, nicht leicht gemacht. Die Moderatoren sprachen gar von einer "Kampfabstimmung" zwischen der Schülerfraktion und der Erwachsenenfraktion. Am Ende siegten die Schüler – und damit auch die Konturen-Redaktion des Rhön-Gymnasium Bad Neustadt.
Laura Schmitkel, Chefin vom Dienst in der Konturen-Redaktion, ist vom Sieg überwältigt. "Wir sind mit wenig Erwartungen nach München gefahren. Dass wir gewinnen, hätten wir nie gedacht." Auch Emilia Will, hauptverantwortlich für das Layout, kann erst nicht begreifen, was gerade passierte: "Auf der Bühne hatte ich das Gefühl, alles zieht an mir vorbei. Dann kam aber das Gefühl von Stolz und riesiger Freunde auf."
Liebe als Thema der Ausgabe
Das Team hinter den "Konturen" bestand im Schuljahr 2022/2023 aus zehn Schülerinnen und Schülern der Oberstufe. Darüber hinaus hatte auch der Konturen-Nachwuchs (zwölf Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse) Anteil am Erfolg der Schülerzeitung. "Uns ist es wichtig, auch die jüngeren Schülerinnen und Schüler mitzunehmen und einzubeziehen", sagt Philipp Wohlfart, Chefredakteur der "Konturen".
Für die diesjährige (Gewinner-)Ausgabe wählte die Redaktion das Thema "Liebe", denn die Liebe sei das, was die Gesellschaft zusammenhalte. Vor allem die Vielfältigkeit des Titelthemas begeisterte die Jury. Aus dem Jury-Urteil geht folgendes hervor: "Dieses Heft überzeugt durch seine Interaktivität mit den Schülerinnen und Schülern. So baut die Redaktion mit einem Selbstquiz zur eigenen "Love language" gezielt Kontakt auf. Das Titelthema "Liebe" wird vielfältig aufbereitet und kommt vor allem bei der jungen Zielgruppe an, was sich auch deutlich im Juryvotum gezeigt hat."

Unterstützung durch die Schulleitung
Die Schülerzeitung "Konturen" hat in der Schulfamilie ein hohes Standing. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass alle Exemplare der diesjährigen Ausgabe restlos ausverkauft waren. Auch die Schulleitung unterstützt die Schülerzeitung. "Eine Schule ohne Schülerzeitung kann es nicht geben. Die Schülerzeitung ist die Stimme der Schülerschaft. Und wenn dann noch so ein Produkt wie die ‚Konturen‘ dabei herauskommt, dann freut man sich als Schulleitung umso mehr", sagt Direktorin Kerstin Vonderau. Sie fügt an: "Der Erfolg beim Wettbewerb ist einfach fantastisch. Gerade vor dem Hintergrund, dass die letzten Jahre andere Schule den Sieg vermeintlich gebucht hatten. Dieser Platz ist etwas ganz Besonderes."