Als einen Meilenstein in der Entwicklung der Feuerwehr Mellrichstadt hat Kommandant Timo Kolano die neue Drohne für die Stadtfeuerwehr bezeichnet. Sein besonderer Dank galt der Stadt Mellrichstadt, dabei insbesondere den ehemaligen Bürgermeister Eberhard Streit, der die Idee mit auf den Weg brachte. Eigentlich sollte das neue Einsatzgerät in größerem Rahmen vorgestellt werden, „allerdings hat uns da Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Bürgermeister Michael Kraus sagte, dass auch er für solche Pilotprojekte ein offenes Ohr habe und sagte der Feuerwehr Dank für ihr Engagement. Es mache sicherlich auch Spaß, eine solche Drohne zu fliegen.
Kommandant Kolano erwähnte eine kleine Arbeitsgruppe, die sich gebildet hatte und einen engen Kontakt zur Feuerwehr in Meiningen pflegt. Dort habe man im vergangenen Jahr bereits erste Informationen eingeholt. Das führte dazu, dass man sich für eine baugleiche Drohne für Mellrichstadt entschied. Ende Mai gab es bereits die erste Schulung über zwei Tage. Zudem wurde die Wehr in ein europäisches Forschungsprojekt mit dem BRK und dem Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) unter dem Thema „Drohnen im Bevölkerungsschutz“aufgenommen.
Umfangreiche Übungseinsätze mit der Drohne
Der Kommandant berichtete vom ersten Ernsteinsatz der Drohne bei einem Motorradunfall auf der Autobahn, wo man mit den Bildern von oben die Polizei und den Sachverständigen unterstützen konnte. Geübt wurde in den vergangenen Wochen sowohl in Waldgebieten, an Waldrändern, im Bereich von Gebäuden und mit der Wärmebildkamera wurde auch eine Personensuche vorgenommen.
Die Mellrichstädter Feuerwehr hat fünf ausgebildete Piloten und die gleiche Anzahl Kamerabeobachter, erklärte Katharina Hanke, die zum Quintett gehört, das die Drohe steuern darf. “ Ganz so leicht wie es aussieht, sei das Fliegen mit der Drohne nicht. Deshalb hat sich die Feuerwehr einen Bildschirm angeschafft, der in einem Begleitfahrzeug installiert ist. Von hier aus überwacht der zweite Mann an der Kamera den Flug und gibt die Anweisungen an die Pilotin oder den Pilot. Dass man mit einem solchen Gerät natürlich auch junge Feuerwehrleute begeistern möchte, ist klar. Mit der orangen Farbe hat die Drohne fast die Farben der Feuerwehr und für den Einsatz in den Nachtstunden eine Wärmebildkamera sowie Blitzlichter, damit sie vom Piloten auch gesehen werden kann.
Um ein solches Gerät bedienen zu können ist nicht nur technisches Wissen und Fingerspitzengefühl notwendig, sondern es werden auch Checklisten geführt und jede zweite Woche geflogen. Es geht dabei um das Zusammenspiel zwischen Pilot und Kamerabeobachter. „Im Ernstfall muss das alles perfekt funktionieren und man muss sich aufeinander verlassen können,“ sagt Katharina Hanke. Die Drohne ist ein weiteres Gerät bei der Feuerwehr, das bei Unfällen, bei der Vermisstensuche und sonstigen Einsätzen künftig gefragt ist. Die neue Drohne der Mellrichstädter Wehr kann übrigens von den Feuerwehren landkreisweit angefordert werden. Sie kann erste wichtige Informationen liefern und bietet durch ihre Kamera die Möglichkeit von Nahaufnahmen, um ein möglichst genaues Lagebild zu bekommen. So zum Beispiel bei größeren Unfällen mit mehreren Verletzten oder bei Bränden.