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Haselbach
Vermisstensuche mit Drohne: Ein Quantensprung
Das Rettungswesen der Zukunft ist ohne den Einsatz von Drohnen nicht denkbar. Das zeigte eine Fortbildungveranstaltung des Roten Kreuzes am Dreitannenlift in Haselbach.
Timo Kolano, Kommandant der Feuerwehr Mellrichstadt, und Pilotin Katharina Hanke verfolgten den Flug ihrer Drohne
Foto: Hanns Friedrich | Timo Kolano, Kommandant der Feuerwehr Mellrichstadt, und Pilotin Katharina Hanke verfolgten den Flug ihrer Drohne
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:32 Uhr

Wenn die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz oder Malteser  zu einem Einsatz ruft, ist das genaue Szenario vor Ort oft unbekannt. "Es gibt die Erstinformationen der Anrufer, wonach wir die entsprechenden Kräfte alarmieren," sagen Thomas Schlereth , Jürgen Ruß und Carina Barthel von der BRK-Leitstelle. Genau das könnte in Zukunft durch den Einsatz von Drohnen verbessert werden.

Uwe Kippnich (BRK Rhön-Grabfeld) leitete das Seminar "Drohnen im Bevölkerungsschutz".  Übungsszenario war eine Such- und Rettungsaktion, bei der Drohnen eingesetzt wurden. Was kann die Drohne leisten? Sie kann über dem Einsatzort die aktuelle Lage aufnehmen. Die Retter und die Leitstelle können diese Daten über eine App abrufen. Mit diesen Informationen ist es dann möglich,  zusätzliches Personal anzufordern oder die nicht benötigten alarmierten Kräfte zurückziehen.

Ein Quantensprung

Auch bei der Vermisstensuche ist die Drohne hilfreich.  Früher sei man  zur Suche von Vermissten mit einem Großangebot von Feuerwehr, Bergwacht, Schneller Einsatzgruppe und Rettungshundestaffel ausgerückt. Eine mit Wärmenildkamera ausgerüstete Drohne kann nicht nur den Vermissten aufspüren. Sie bleibt auch über der Stelle stehen und zeigt durch Blinken den Rettungskräften den Weg. Diese können per Bildschirm und mit den Koordinaten die Einsatzstelle lokalisieren und damit eine schnelle Rettung ermöglichen. Bei solchen Einsätzen sei die Drohne ein Quantensprung, so die einhellige Meinung der Seminarteilnehmer.

Uwe Kippnich hatte mit Max Friedrich und Joonas Lieb zwei Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (Braunschweig) zum Seminar eingeladen. Sie betreuen das Projekt wissenschaftlich und entwickeln es weiter. 

Im Spezialfahrzeug der Bergwacht Rhön-Spessart werden die Bilder ausgewertet.
Foto: Hanns Friedrich | Im Spezialfahrzeug der Bergwacht Rhön-Spessart werden die Bilder ausgewertet.

Nicht nur bei den Einsätzen von Feuerwehr, Rettungsdienste oder THW sei die Drohne von Interesse, sondern vor allem in Krisengebieten im In- und Ausland und bei Großschadensereignissen, sagte Max Friedrich. Die Drohne liefere genaue Bilder von der Lage vor Ort, beispielsweise bei Unfällen mit mehreren Verletzten oder bei Bränden.

Was braucht der Praktiker vor Ort?

Geplant sei, ein Kommunikationsnetz aufzubauen, auf das die Helfer zurückgreifen können. Dazu gehören weitere Bildplattformen für die Einsatzleitwagen und Stabsräume. In Rhön-Grabfeld waren die Spezialisten auch, weil sie wissen wollten, welche praxistaugliche Lösungen die Einsatzkräfte brauchen.

Im Seminar erfuhren die Teilnehmer, wie die verschiedenen Drohnen geflogen werden und welche Flugsicherheitsrichtlinien man beachten muss. "Das muss regelmäßig geübt werden," sagten Timo Kolano,  Kommandant der Feuerwehr in Mellrichstadt, und die Drohnen-Pilotin Katharina Hanke. Im Spezialfahrzeug der Bergwacht Rhön-Spessart konnte man am Großbildschirm die Drohnenbilder verfolgen.

 
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