zurück
Kleineibstadt
Mehr Klimaschutz in der Grabfeld-Allianz: Beratungsangebote und professionelle Koordination anstreben
Die Gemeinden sollen mehr fürs Klima tun. Nicht viele Gemeindehäuser und Rathäuser haben zum Beispiel eine Photovoltaikanlage wie hier in Großeibstadt.
Foto: Regina Vossenkaul | Die Gemeinden sollen mehr fürs Klima tun. Nicht viele Gemeindehäuser und Rathäuser haben zum Beispiel eine Photovoltaikanlage wie hier in Großeibstadt.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 22.06.2022 02:23 Uhr

In der Lenkungsgruppensitzung der Grabfeld-Allianz stellte die Arten- und Klimaschutzmanagerin Maritta Wolf die landkreisweite Klimaschutzkoordination für Kommunen vor, die unterstützt wird vom Bundesumweltministerium. Das Projekt dauert vier Jahre und soll Kommunen ohne eigenes Klimaschutzmanagement unterstützen.

Es geht um Informationsvermittlung zu Möglichkeiten der Reduktion von Treibhausgasen, Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten, die Vermittlung von regionalen Akteuren und regionalen fachlichen Ansprechpartnern für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten.

Wie Wolf mitteilte, wird der Kreistag über die Einrichtung einer Klimaschutzkoordination entscheiden, sobald 25 Prozent der Landkreiskommunen (das sind zehn Gemeinden) eine formlose Teilnahmeerklärung abgegeben haben. Bei zehn Kommunen gäbe es eine halbe Personalstelle, der Eigenanteil pro Kommune und Jahr würde 420 Euro betragen, wenn alle 37 Kommunen mitmachen, gäbe es zwei Personalstellen, mit 433 Euro Eigenanteil.

Blühwiesen und Beetpaten

Zwei konkrete Aktionen trug Wolf vor: Die Gemeinden könnten für ihre angelegten Blühwiesen, die nach der Blüte nicht mehr so gepflegt aussehen, aber für die Insekten wertvoll sind, Schilder kostenfrei beziehen, auf denen der Vorgang erklärt wird. Weitere Schilderideen sind "Beet sucht Pate" oder "Dieses Beet (Baumscheibe) wird gepflegt von …", um die Wertschätzung des Ehrenamts herauszuheben.

Die Idee eines Klimaschutznetzwerks stellte Stefan Richter, Klimaschutzmanager in Münnerstadt, vor. Die Kommunen können sich zu einem Netzwerk zusammenschließen, das sich nach einer Auftaktveranstaltung vierteljährlich trifft. Einmal pro Jahr findet mit einem Fachberater ein Ortstermin statt, an dem klimaschutzrelevante Objekte identifiziert werden.

Für ausgewählte Projekte wird eine Potenzialanalyse erstellt. Pro Jahr sind für jede Gemeinde 11,5 Arbeitstage reserviert, die Laufzeit beträgt drei Jahre. Pro Teilnehmer kosten die drei Jahre 50.000 Euro, dazu gibt es vom Bundesumweltministerium bis zu 70 Prozent Zuschuss, der jährliche Eigenanteil würde ungefähr 15.000 Euro betragen.

Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen, erst soll die Frage eines eventuellen Beitritts in den Gemeinden abgestimmt werden. Allianz-Sprecher Jürgen Heusinger sprach von einer "der größten Herausforderungen der Menschheitsgeschichte".

Einheitlicher Schlauchtyp wäre vonnöten

Zum Thema "gemeinsame Schlauchpflege" machte Kreisbrandrat Stefan Schmöger klar, dass die Gemeinden für die Ausrüstung und die Sicherheit der Feuerwehrleute zuständig sind. Die Versicherungen fordern Schlauchreinigen und ein Abdrücken mit bis zu 16 bar nach jedem Benutzen. So sollen Unfälle durch marode Schläuche oder Kupplungen vermieden werden.

Die einzige automatische Pflegeanlage steht derzeit in Bad Königshofen und steht allen Stadtteilen zur Verfügung. Mit acht Feuerwehren sei die Kapazität ausgeschöpft, sagte Thomas Helbling. Die Schlauchpflege übernehmen Ehrenamtliche.

In der Diskussion wurde vorgeschlagen, die nur stundenweise genutzte Anlage durch einen Angestellten besser auszulasten und die Personalkosten auf alle Gemeinden zu verteilen. Schmöger trug die Idee eines "Pools" vor, in den alle Feuerwehren das 1,4-fache ihrer Schläuche, die auf ihrem Fahrzeug sind, einbringen. Für jeden abgegebenen Schlauch kann ein gereinigter mitgenommen werden, man müsste sich auf einen Schlauchtyp einigen. Die Gemeinden wollen sich mit ihren Kommandanten beraten und den Bedarf abfragen.

Zehn Fahrräder für die Jugendverkehrsschule

Die Beschaffung von Schulungsfahrrädern für die Jugendverkehrsschule in Untereßfeld wurde beschlossen. Es sollen zehn Stück mit tiefem Einstieg und 20 mit gerader Stange bei der Deutschen Verkehrswacht für 305 Euro pro Stück gekauft werden. Die Wartungsfrage wird noch geklärt.

Auf die Aktion "Türen auf" blickte Projektmanagerin Silvia Schmitt zurück und berichtete von Verteil-Schwierigkeiten bezüglich des Flyers. Die Aktion verlief trotzdem gut, die Gastgeber waren zufrieden, trug sie vor.

Julia Gerstberger vom Amt für ländliche Entwicklung hatte eine gute Nachricht mitgebracht: Das Projekt Regionalentwicklung zur Förderung kleiner Projekte geht weiter. Die Entscheidung über die Förderfähigkeit soll schon vor Jahresende passieren, damit Vereine und Gemeinden gleich ab Januar loslegen können.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kleineibstadt
Regina Vossenkaul
Beratungsangebote
Bundesumweltministerium
Euro
Feuerwehrleute
Jürgen Heusinger
Kreisbrandräte
Ländliche Entwicklung
Silvia Schmitt
Stefan Schmöger
Thomas Helbling
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top