
Ein ansehnlicher Kreis von geladenen Gästen hat sich am Sonntagvormittag im Foyer des Bürgerhauses in Mellrichstadt eingefunden, wo die Kunstausstellung der Lebenshilfe eröffnet wurde. Die Vorsitzende des Lebenshilfevereins, Brunhilde Hergenhan, begrüßte die Gäste. Die Kunstausstellung ist Teil des 50. Jubiläums der Lebenshilfe in Rhön-Grabfeld. Sie dankte allen, die gekommen waren und den Künstlerinnen und Künstlern – Menschen mit Handicap aus der Tagesförderstätte mit ihrem Team – Applaus spendeten. Mit Stefan, Carmen, zwei Julias, Wolfgang und Sandra waren sechs von 15 Betreuten vertreten. "Schauen und staunen Sie", forderte Hergenhan die Besucher der Ausstellung auf.
Die stellvertretende Landrätin Eva Böhm lobte die hervorragende Arbeit der Lebenshilfe. Es sei maßgeblich ihr Verdienst, dass sich die Menschen in der Tagesförderstätte wohl und geborgen fühlen. Eindrucksvolle Werke seien entstanden, jedes einzigartig. Das mache bewusst, was entsteht, wenn mit Liebe und Respekt gefördert wird. Die Einrichtungen der Lebenshilfe würden für mehr Integration behinderter Menschen sorgen. Jeder soll ein Teil der Gesellschaft sein können. Thomas Bruckmüller, Behindertenbeauftragter des Landkreises, dankte den Künstlerinnen und Künstlern, dass sie sich in ihren Bildern ausgedrückt haben.
Jedes Bild ist einzigartig
Bürgermeister Michael Kraus stellte fest, dass nicht nur das Bild selbst wichtig sei, sondern der Weg der Entstehung. Mit einfachen Maltechniken konnten die Künstler eindrucksvolle Werke gestalten, wobei jedes einzigartig und gelungen sei. Der Betrachter erhalte einen Eindruck davon, wozu Menschen mit schwerer geistiger Behinderung fähig seien, wenn sie mit Liebe und Respekt gefördert werden. Kraus dankte dem Team der Tagesförderstätte, dass es die Potentiale der Behinderten ans Licht gebracht habe und strich das stets gute Miteinander zwischen Stadt und Lebenhilfe hervor.

Juliane Werner, die Leiterin der Tagesförderstätte der Lebenshilfe, betonte, dass sie sich in Mellrichstadt wohl- und gut aufgehoben fühlen. Zudem dankte sie der Volkshochschule und ihrem Leiter Florian Schmitt für die Kooperation bei der Kunstausstellung. Die ausgestellten Bilder seien in den letzten Wochen und Monaten von 15 Künstlern im Alter zwischen 20 und 55 Jahren gemalt worden. Die Werke seien in Einzel- und Gruppenarbeit mit verschiedenen Techniken entstanden, alle haben sich mit ihren Fähigkeiten eingebracht.
Eine große Lebenshilfe-Familie
Katja Jung, die stellvertretende Leiterin der Tagesförderstätte, berichtete zum Abschluss über die Entstehung des Lebenshilfe-Logos, ein Bild mit vielen Handabdrücken, entstanden in der Tagesförderstätte in Mellrichstadt. "Wir alle sind ein Teil dieser Lebenshilfe-Familie", machte sie deutlich.
Knapp 200 Kunstwerke sind, ansprechend präsentiert, im Foyer und im Obergeschoss des Bürgerhauses am Marktplatz zu sehen. Die Ausstellung wird bis 5. November der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kunstwerke können gegen eine Spende erworben werden, ebenso ein Postkartenset. Wer nicht vor Ort sein kann, hat die Möglichkeit, die Bilder und ein Video auf der Homepage der Lebenshilfe zu sehen.
