Die Änderung der Tarife am Parkplatz Kreuzberg und die Einführung eines Parkleitsystems mit Kennzeichenkennung und Bezahlautomaten führte in der Sitzung des Kreistags zu langwierigen Diskussionen.
Landrat Thomas Habermann hatte eingangs auf das Kommunalunternehmen des Landkreises Rhön-Grabfeld (KU) verwiesen, das seit 2006 für den Parkplatz Kreuzberg zuständig ist. Aus wirtschaftlichen Gründen, sowohl zur laufenden Kostendeckung als auch zur Finanzierung von Sanierungen, sei eine Anpassung der Gebühren erforderlich. Deshalb habe der Verwaltungsrat des KU die Einführung eines Parkleitsystems beschlossen. Dies wird zum Jahresende erfolgen.
Angedacht ist, dass die ersten 90 Minuten gebührenfrei sind. Danach wären für ein Motorrad oder ein Auto 50 Cent je angefangener halber Stunde fällig. Zwei Euro pro Tage für ein Motorrad und drei Euro für ein Auto. Fahrzeuge über fünf Meter Länge (Wohnmobile): 50 Cent je angefangene 30 Minuten, maximal fünf Euro pro Tag.
Was ist mit den Ehrenamtskarten?
Dazu wollte René van Eckert wissen, was mit dem Personal geschieht und wie Inhaber von Ehrenamtskarten ihren Bonus erhalten. Außerdem müsse überlegt werden, ob der Computer beim Einscannen eventuell verschneite Kennzeichen lesen kann.
Dazu erläuterte der Leiter des Kommunalunternehmens, Gerald Roßhirt, dass die Kennzeichen am hinteren Nummernschild gescannt werden. Was das Personal betrifft, gehen zwei Mitarbeiter in Rente, zwei weitere sind für die Parkplatzpflege und in der Übergangsphase zur Einführung des neuen Systems notwendig. Die ersten 90 Minuten seien kostenfrei, auch um die Kirchenbesucher zu entlasten.
Auf die Frage, ob Autos unbemerkt auf den Parkplatz fahren können, verwies Gerald Roßhirt auf das System, das die Kennzeichen aller Fahrzeuge einscannt. Dann käme es eben zu einer Nachberechnung. Bei der Ehrenamtskarte könnte man die 50 Cent entweder im Kommunalunternehmen auszahlen oder man würde die jeweiligen Kennzeichen in das System einpflegen. Dabei sollte man den technischen Aufwand überdenken, sagte der Landrat.
Bei ausländischen Kennzeichen werde das System auf europäischer Ebene erweitert. Birgit Reder-Zirkelbach erfuhr, dass man deshalb keine Schranken einbaut, um bei einem Problem, zum Beispiel bei Glatteis oder Schnee im Winter, Staus zu verhindern.
Thorsten Raschert wusste, dass Wanderer und Skifahrer sich mehrmals am Tag nur zum Parkplatz fahren lassen, dort aussteigen und sich dann wieder im Tal abholen lassen. Etwas, das man überprüfen werde, weil es ja dann eine Mehrfachnutzung wäre, sagte der Landkreischef.
Kreisrat Matthias Freund erfuhr auf Nachfrage, dass die Maßnahme aus wirtschaftlichen Gründen notwendig ist. Bislang habe der Landkreis kein Geld mit dem Parkplatz verdient, weil die Unterhaltungskosten enorm seien.
Ende einer langen Diskussion
Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger vertrat die Meinung, dass es sinnvoller wäre, über einen Automaten und einen Ausdruck die Parkgebühren zu regeln. Dazu führte der Landrat an, dass sich das Kommunalunternehmen seit zwei Jahren ausführlich mit dem Thema befasst habe, das sollte man akzeptieren. Bürgermeister Georg Seiffert nannte nicht nur die Kirchgänger, sondern auch diejenigen, die die Natur in der Rhön genießen. Die Parkplatzgebühren seien moderat gehalten.
Weitere Diskussionen wurden durch den Antrag von Kreisrat Steffen Malzer gestoppt, der einen Antrag zur Geschäftsordnung stellte. Dem stimmte das Gremium ebenso mehrheitlich zu, wie dem Beschlussvorschlag, womit dem Verwaltungsrat keine Weisungen zur Änderung der Tarife am Parkplatz Kreuzberg erteilt werden.