Eine der Aufgaben der Kreistagsmitglieder von Rhön-Grabfeld in ihrer konstituierenden Sitzung war es, die Stellvertretung von Landrat Thomas Habermann (CSU) zu bestimmen. Zunächst wurden jedoch die neu gewählten Kreistagsmitglieder – 28 der insgesamt 60 Kreisräte – vereidigt. Zur Wahl des stellvertretenden Landrats schlug Birgit Erb für die CSU Josef Demar vor. Yatin Shah schickte für die Grünen Birgit Reder-Zirkelbach ins Rennen.

Demar, der schon in der vergangenen Legislaturperiode der Stellvertreter des Landrats war, setzte sich mit 44 zu 14 Stimmen gegen Zirkelbach durch. 

Zwei weitere Vertreter für den Landrat

Der Kreistag beschloss, noch zwei weitere Stellvertreter zu bestellen. In der vergangenen Legislaturperiode gab es mit Peter Suckfüll (CSU) nur einen weiteren Stellvertreter. Für zwei weitere Stellvertreter sprach sich unter anderem Eberhard Streit (Freie Wähler) aus. Er verwies auf die "großen terminliche Verpflichtungen", die der Landrat und seine Stellvertreter absolvieren müssen.

René van Eckert sprach sich für die SPD klar gegen zwei Stellvertreter aus. Im Landkreis habe sich nichts geändert. Er sehe in dem Vorschlag politisches Kalkül von CSU und Freien Wählern, da die CSU nicht mehr die absolute Mehrheit im Kreistag hat. Der Kreistag beschloss mit elf Gegenstimmen, zwei weitere Vertreter zu bestellen.

Suckfüll stellt sich nicht zur Wahl

Vorgeschlagen wurden Bruno Altrichter (Freie Wähler), Eva Böhm (CSU), Peter Suckfüll (CSU) und Birgit Reder-Zirkelbach (Grüne). Suckfüll stellte sich allerdings nicht zur Wahl zur Verfügung: "Ich denke, es ist an der Zeit, dass man neue Wege geht."  Von den Verbliebenen wurden Altrichter und Böhm zu den weiteren Stellvertretern des Landrats gewählt. Die beiden sind als gleichberechtigt anzusehen. Sollten jedoch sowohl Habermann als auch Demar ausfallen, fungiert zunächst Altrichter als Vertreter.

Aufwandsentschädigung wird nicht halbiert

Egon Friedel (SPD) brachte an, dass die Aufwandsentschädigung der beiden Stellvertreter von 500 auf 250 Euro pro Monat reduziert werden solle. Andernfalls würden durch die zwei Stellvertreter in dieser Legislaturperiode Mehrausgaben entstehen. Das sei gerade während der Corona-Zeit, in der die finanzielle Lage nicht besser werde und viele Bürger mit Kurzarbeit konfrontiert seien, ein falsches Signal. René van Eckert plädierte ebenfalls für die Halbierung auf je 250 Euro pro Monat.

Landrat Thomas Habermann verwies auf den hohen Einsatz, den die ehrenamtliche Tätigkeit als Stellvertreter mit sich bringe. Es sei immer einfach, Zeichen zu setzen, die einen selbst nicht betreffen, sprach er sich gegen die Kürzung der Aufwandsentschädigung aus. Die Reduzierung der Aufwandsentschädigung auf 250 Euro pro Monat wurde letztlich durch den Kreistag abgelehnt. Für die Reduzierung hatten SPD-Mitglieder sowie Matthias Freund von den Linken gestimmt.

Nachdem diese Frage geklärt war, galt es, Kreistagsmitglieder in die verschiedenen Ausschüsse zu bestellen und weitere Posten zu besetzen.