Die Sanierungsarbeiten in der Parkgarage Altstadt sind ein gutes Stück vorangekommen. Der marode Beton an den Stützpfeilern und Wänden wurde abgetragen, die neuen, breiteren Rampen stehen und der Großteil der Elektroarbeiten ist auch schon erledigt. Dennoch wird sich der Eröffnungstermin zum Jahreswechsel nicht halten lassen. Denn: Verschärfte brandschutztechnische Auflagen müssen noch aufgearbeitet werden. Es werde wohl eher Anfang bis Mitte April werden, bis Autofahrer die Parkgarage wieder nutzen können, so Andreas Schlagmüller, der als Stadt-Kämmerer auch Geschäftsführer der Betreiberfirma Parkgarage Altstadt ist.
Vorhandene Kabel genügen nicht mehr den Vorgaben
Warum das so ist, erläuterte Schlagmüller, in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Die elektrischen Kabel waren zunächst nicht im obersten Prioritäts-Fokus der Planer. Nun aber sei klar, dass die vorhandenen Leitungen den technischen Vorgaben in Sachen Brandschutz nicht mehr genügen. "Die derzeit gültige Norm ist E 30. Das heißt: Die Kabel müssen im Brandfall 30 Minuten dem Feuer standhalten. Nun müssen wir große Teile der Verkabelung mit der neuen Güteklasse austauschen", so Schlagmüller.
Zuvor schon hatte die immense Lärmbelästigung während der Sanierungsarbeiten für Verzögerungen gesorgt. Während der Entkernung des Gebäudes hatten sich Schall und Vibrationen des schweren Geräts bis in die darüber liegenden Büros der Agentur für Arbeit und des Gesundheitsamtes übertragen. Ein vernünftiges Arbeiten war fast nicht mehr möglich, die Mitarbeiter beider Behörden können ein Lied davon singen.
Um ihnen ein störungsfreieres Arbeitsumfeld zu bieten, hatte der Bauleiter zu Beginn der Sanierung eine Zeitschiene für lärmintensive Arbeiten in der Parkgarage definiert. Sie lag zwischen 15 und 20 Uhr. Das hatte natürlich zur Folge, dass die Arbeiten nicht so schnell vor sich gehen konnten, wie geplant, erläutert Schlagmüller. Dass die Arbeiten sich durch diese Vorgaben verzögern würden, zeichnete sich bereits im Sommer ab. Mittlerweile, sagt Schlagmüller, sei die Lärmbelästigung der Anwohner und der Mitarbeiter in den beiden Behörden durch die Bauarbeiten auf ein erträglicheres Maß gesunken.
Mit Hochdruck gearbeitet
Der dritte Grund für die zeitliche Verzögerung liegt in der Sanierung des maroden Betons im Inneren des Gebäudes. Die Stahlkonstruktionen waren zwar nicht so korrodiert, wie man eigentlich erwartet hätte. Aber in der dritten und vierten Parkebene wies der Beton durchgehend große Korrosionsschäden auf und musste aufwändig abgetragen werden.
Der Beton wurde quasi mit Hochdruckreinigern von den Wänden weggespült. Dafür brauchte man immens viel Wasser. Jetzt muss das Innere des Gebäudes erst einmal trocknen, sonst hält die Farbe an den Wänden nicht. Erst dann kann man sich an die noch ausstehenden Arbeiten machen.