"Es ist von alters her der Brauch: Dort, wo man lebt, da kauft man auch." Dieser Satz springt beim Betreten des "Dorfladens Besengau" ins Auge. Auf diesen Slogan setzt man seit Bestehen des Bastheimer "Einkaufszentrums". Und das sind inzwischen schon 5 Jahre.
Als der Dorfladen Ende Oktober 2019 eröffnet wurde, gab es viele Stimmen, die ihm keine Überlebenschancen neben den Einkaufsmöglichkeiten in Mellrichstadt und Bad Neustadt einräumten. Doch allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das verkehrsgünstig an der Hauptstraße gelegene Geschäft behauptet und ist inzwischen fest im Besengau etabliert.
Und das trotz vieler Widrigkeiten, besonders in der Anfangszeit. Nicht leicht hatten es in diesen Monaten die damaligen Geschäftsführer Karin Hahn, Rolf Mörchel und Renate Molzberger, die auf dem für sie unbekannten Terrain Pionierarbeit leisteten.
Umsatzeinbußen und Zukunftssorgen
Die Corona-Pandemie, die ab 2020 das ganze Land lähmte, brachte nach den euphorischen Anfangsmonaten enorme Herausforderungen für Geschäftsführung und Verkaufspersonal mit sich. Die vom Staat verordneten Einschränkungen sorgten für Umsatzeinbußen und Zukunftssorgen.
Doch mit kreativen Ideen, wie dem von einigen Jugendlichen ins Leben gerufenen Lieferservice und dem Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer bot man dem Virus Paroli. Das Warenangebot mit vielen regionalen Erzeugnissen, Unverpackt-Produkten, der Brötchen-Vorabbestellservice mit der Ausgabe am Samstag ohne Wartezeit und auch das in den Laden integrierte Café zeichneten den Dorfladen aus.
Auf das Geschäftsführer-Trio, das sich 2021 aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen von der Leitung zurückzog, folgte ein Quintett mit Annette Behringer, Heiko Dickas, Jutta Fatt, Sebastian Räder und Peter Sauer.
Resonanz in der Bevölkerung hat noch Luft nach oben
Der bereits noch von der früheren Geschäftsführung eingeleitete Wechsel des Warenlieferanten brachte neue Impulse, denen das neue Team an der Spitze weitere folgen ließen. Außer mit Corona hatte und hat man sich Problemen, wie kurzfristigem Personalausfall, der Bürokratie, knappen Finanzen, nur einem Anliefertag, einem verbesserungswürdigen Bestellsystem, dem Zoll und der schwierigen Kalkulation bei Back- und verderblichen Waren zu stellen.
Auch die Resonanz in der Bevölkerung hat noch Luft nach oben. Mit einem neuen Konzept, zu dem jährliche Events wie das "Angrillen", der "Federweißen-Abend", der "Kaffee-to-go" oder auch die Weiterentwicklung des Ladens zum Treffpunkt für gemeinsame Frühstücke oder Geburtstagsfeiern gehören, ist der Dorfladen auf einem guten Weg, dauerhaft zu dem zu werden, was man sich vor 5 Jahren erträumt hatte: Ein Dorfladen mit Charme, Atmosphäre, angenehmen Ambiente und hilfsbereiten Verkäuferinnen, die den Einkauf nicht zu einer anonymen Pflichtaufgabe, sondern zu einem schönen Erlebnis machen.
Einkaufen mit einem persönlichen Touch
Vielleicht ist es gerade dieser persönliche Touch, der den Einkauf im Dorfladen Besengau im Unterschied zum Einkaufen beim Discounter oder Supermarkt so speziell macht. Die Preisgestaltung im Dorfladen ist vergleichbar mit den großen Einkaufsmärkten. Dort findet man alles für den täglichen Bedarf.
Dank sagen die Verantwortlichen in einem Gespräch mit dieser Redaktion allen, die sich für dieses Gemeinschaftsprojekt engagieren, allen Ehrenamtlichen, Sponsoren und Gönnern, dem Team um Leiterin Sabine Schmidt und der Gemeinde.