Über 9000 Menschen waren es vor kurzem beim Konzert von Mark Forster auf dem Festplatz. In diesem Sommer reichen gefühlt schon eine Bratwurstbude und ein Getränkewagen aus, um die Menschen anzulocken. Nachvollziehbar nach zwei Jahren, in denen es vor Corona-Absagen nur so wimmelte. Und da ist es nur logisch und folgerichtig, dass auch der Marktplatzsommer in Bad Neustadt wieder stattfindet.
Die Stadt kann sich nach der Absage der Familie Griebel beim neuen Organisator bedanken, dass er ihr aus der Patsche hilft. Schließlich besitzt die beliebte Veranstaltungsreihe eine enorme Strahlkraft über den Landkreis hinaus und wäre bei einem neuerlichen Ausfall angezählt gewesen.
Ohne Risiko ist die Neuauflage in diesem Jahr für alle Seiten nicht. MyEvent betritt mit seinem Konzept in einer allgemein schwierigen Zeit Neuland. Gleichzeitig sind die Erwartungen hoch. Daran wird auch die Stadt als Hausherrin gemessen.
Doch sollte man das 20. Jubiläum der Donnerstagskonzerte als Chance sehen. Es bleibt fraglich, ob man angesichts des Personalmangels – jeder will feiern, kaum einer will noch helfen – zukünftig eine solche Großveranstaltung mit nur einem Partner aufziehen kann. Wenn viele Hände gemeinsam anpacken, sind ungezwungene Marktplatzabende möglich. Da muss es den Verantwortlichen auch zugestanden werden, wenn es anfangs hier und da noch etwas ruckelt.
Das ist definitiv besser als eine Absage – verbunden mit der Gefahr, dass künftig woanders an Donnerstagabenden im Sommer gefeiert wird.