Für die einen ist es ein Leuchtturmprojekt, für andere ein Luftschloss. Ein teures noch dazu. Bei der Neugestaltung des Schlösschens mit dem Anbau einer Spielscheune an die Markthalle gehen die Meinungen in Ostheim weit auseinander.
Seit in der Stadtratssitzung im Januar die ersten Pläne öffentlich gemacht wurden, regt sich bei einigen Bürgern der Unmut. In einer Ostheimer Facebook-Gruppe wurde darüber diskutiert, ob es sinnvoll sei, sich für ein Projekt zu verschulden, das nicht gebraucht werde. Das sieht Bürgermeister Steffen Malzer anders. Wenn in Ostheim darüber geklagt werde, dass gastronomische Betriebe schließen und es auch immer weniger Geschäfte gibt, müsse man der Abwärtsspirale entfliehen, indem man die Stadt attraktiver macht, führt er an. Das würde seiner Meinung nach mit einer Spielscheune gelingen.
Doch es ist ihm nicht gelungen, das Stadtratsgremium von seiner Vision zu überzeugen. Die Bürgervertreter zeigten sich nach monatelangen Gesprächen noch immer zwiegespalten. Wird die Spielscheune wirklich ein touristisches Glanzlicht in der Stadt oder kostet die Neugestaltung des Schlösschens nur Geld und hat keinen Effekt auf die Belebung der Innenstadt?
Steffen Malzer hat für sein Herzensprojekt gekämpft, die Mehrheit hat anders entschieden. Die Sanierung und Umgestaltung der Markthalle soll nun zügig auf den Weg gebracht werden, dazu wird die Gestaltung des Außenbereichs der neuen Entwicklung angepasst. Ob die aufwendigen Pläne jetzt allerdings überhaupt noch umgesetzt werden, muss der Stadtrat angesichts der millionenteuren Investition neu bewerten. Denn ob ein schön gestalteter Platz abseits der Marktstraße reicht, um Touristen nach Ostheim zu locken, darf hinterfragt werden. Das Großprojekt wird die Ostheimer also noch vor so manche schwierige Entscheidung stellen.