Am Geschmack hat es bestimmt nicht gelegen, dass Josef Weber am Dienstag in der ZDF-Reihe Küchenschlacht seine Kochlöffel packen musste. Es war vielmehr ein kleines handwerkliches Mißgeschick bei der Zubereitung der Beurre rouge, wie Sternekoch und Testesser Christoph Rüffer betonte. Die flüssige Butter hatte sich im Soßenbehälter vom Rotwein getrennt. Am heimischen Küchentisch darf man über so etwas gelinde hinwegsehen, wenn es dem unbedarften Esser überhaupt auffallen würde. Wer in Rotwein pochierten Glattbutt mit Beurre rouge und Apfel-Sellerie-Püree am Sonntag nach dem Frühschoppen vorgesetzt bekommt, hält sich bestimmt nicht mit solch kleinlicher Kritik auf.
Auch Rüffer hatte die geschmacklichen Vorzüge des nicht einfach zuzubereitenden Gerichts hervorgehoben. Aber in einer derart illustren Runde von Hobby-Köchen ist solch ein Faux Pas schlecht auszubügeln, vor allem wenn sich die anderen keine Blöße geben.
Alle Teilnehmer hatten schließlich in der Vergangenheit sich eine Woche lang gegen andere Kochlöffel-Kontrahenten behauptet und waren mit dem Sieg in die Championsleague aufgestiegen. Noch am Eröffnungstag der Show-Kochwoche, an deren Ende der Sieger bestimmen darf, für welchen Zweck die Gewinnsumme von 1500 Euro verwendet werden soll, hatte Weber noch mit seinem speziellen Rezept vom Fränkischen Hochzeitsessen für ein wenig Furore gesorgt.
Normalerweise muss das Rindfleisch, das für den Tafelspitz verwendet wird, gut zwei Stunden köcheln, um richtig weich zu sein. Weil aber in der Kochsendung nicht mal eine halbe Stunde Zeit ist, wendete Weber einen Trick an, den sich jeder ambitionierte Koch merken sollte, wenn es mal wieder schnell gehen soll. Er orderte Rinderfilet, hat es in dünne Scheiben geschnitten und ein bis zwei Minuten in einem Sud gekocht - und fertig war das Fleisch.