Der Klostergarten mitten in Bad Königshofen gehört sicher nicht zu den größten Parkanlagen im Landkreis. Trotzdem ist er ein beliebter Rückzugsort für die Bewohner des benachbarten Curata-Pflegeheims und auch für die Stadtbewohner, die sich gerne in der kleinen Grünanlage entspannen.
Dass der Klostergarten auch noch viele Geschichten erzählen könnte, was seine Vergangenheit betrifft, macht ihn besonders interessant, wurde er doch schon vor über 300 Jahren im Zuge des Baus des Kapuzinerklosters angelegt.
Stadt ist Eigentümerin
Das Kloster wurde in den 1970er Jahren abgerissen. An seiner Stelle entstand zunächst ein Hotel-Neubau, der seit einigen Jahren als Pflegeheim genutzt wird. Der Klostergarten wurde erhalten und gehört der Stadt Bad Königshofen, die seit einigen Jahren immer aktiv wird, um den kleinen Park mit seinem Bachlauf attraktiv und auch sicher zu erhalten.
Vor allem die alten Natursteinmauern, die den Garten einfassen, hatten im Lauf der Jahrzehnte stark gelitten und mussten zum Teil bereits abgebrochen und neu aufgebaut werden. Zuletzt geschah dies vor einigen Jahren im südöstlichen Bereich, nun musste die Klosterartenmauer, die den Park im Osten zur Jahnpromenade hin abgrenzt, wegen ihres schlechten Zustands auf einer Länge von rund 25 Metern abgetragen werden.
Wiederaufbau hat begonnen
Diese Maßnahme wurde von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs bereits erledigt. Ende vergangener Woche begannen der stellvertretende Bauhofleiter Alfons Kuhn und seine Mitarbeiter Stefan Nieder und Bertram Binz nach dem Bau eines bewehrten Streifenfundaments mit dem Wiederaufbau, der laut Kuhn rund vier Wochen dauern wird.
Da nicht alle Steine der abgetragenen Mauer wiederverwendet werden können, greift das Trio auf in einem Depot lagernde Naturstein-Bestände zurück. "Wir vermauern auch Material, das vom Abriss des alten Krankenhauses und der Sparkasse stammt", so Alfons Kuhn. Für den Ipthäuser ist es übrigens der letzte größere Arbeitsauftrag, den er für die Stadt zu erledigen hat. Alfons Kuhn wird im Sommer nach 34-jähriger Tätigkeit im städtischen Bauhof in den Ruhestand gehen.
Naschgarten und Blühfläche
Neben der Erneuerung der Natursteinmauer wurden in den vergangenen Jahren bereits einige andere Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden der Wasserdurchlass saniert und Bäume und Pflanzen zurückgeschnitten.
Nach Auskunft von Bauhofleiter Markus Schunk stehen in absehbarer Zeit weitere Maßnahmen an oder sollen in Angriff genommen, um den Klostergarten noch attraktiver zu machen. "Geplant ist neben der Anlage eines Tretbeckens im unteren Parkbereich der Bau eines Pavillons," nennt der Bauhofleiter zwei Projekte. "Außerdem möchten wir einen Naschgarten mit verschiedenen Beerensträuchern und eine kleine Blühfläche anlegen."
Infotafel zur Klostergeschichte geplant
Da die finanziellen Mittel der Stadt begrenzt sind, setzt Schunk bei der Umsetzung der Maßnahmen auf Unterstützung von außen. So haben die Werbegemeinschaft und der Lionsclub ihre Mithilfe bei der Verschönerung des Klostergartens zugesagt oder bereits eine Spende geleistet.
Auch der Verein für Heimatgeschichte will sich engagieren. Laut Hanns Friedrich, Vorsitzender des Vereins, ist das Aufstellen einer Tafel vorgesehen, auf der die über 300-jährige Geschichte des Kapuzinerklosters geschildert wird.