
Man kann über Klimaschutz viel reden. Wenn er in Gesetze und Handlungskonzepte überführt werden soll, beginnen die Mühlen der Bürokratie zu mahlen. Zumal, wenn es um Fördergelder, Stellenausschreibungen und anderes geht.
Der Kreistag weiß davon ein Lied zu singen, der sich seit Jahren um das Thema Klimaschutzkonzept mal mehr, mal weniger streitet. Bei der jüngsten Sitzung des Kreistages informierte Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt über den Sachstand. Dabei muss sie einen Personalabgang verschmerzen. Denn der Energiemanager Joachim Bühner hat das Bauamt nach gerade mal einem Jahr schon wieder verlassen.
Er war angetreten, den Energiefressern in den Liegenschaften des Landkreises auf die Spur zu kommen. Ziel des Landkreises war die Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2040. Bühner wird diese Ziele nicht weiterverfolgen. Doch aus den Bewerbungen für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin konnte man sich am Landratsamt für keine Person erwärmen. Die Stelle ist also weiter ausgeschrieben.
Was das Klimaschutzkonzept für den Landkreis betrifft, so ist die Verwaltung dabei, ein solches Konzept durch einen externen Anbieter erstellen zu lassen. Ende Oktober dieses Jahres soll die Ausschreibung bekanntgemacht werden, möglichst noch im Dezember soll die Beauftragung über den Kreisausschuss erfolgen. Die Kosten hierfür werden auf rund 125.000 Euro geschätzt.
Die Energie Agentur Unterfranken, die beratend zur Seite steht, empfiehlt die parallele Einbindung relevanter Akteursgruppen, um das Konzept bereits während der Erstellung zu verankern. Das fertige Konzept wird, so Lingerfelt in ihrer detaillierten Auflistung der Beschlusslage, Ende 2025 fertig sein.
Der Landkreis rechnet mit einer Förderung von bis zu 100.000 Euro durch die Regierung von Unterfranken, die Anfang 2026 abgerufen werden können. Der Landkreis setzt sich gemäß Kreistagsbeschluss zum Ziel, treibhausgasneutral bis 2040 zu werden, die Kommunalverwaltung will bis 2035 klimaneutral werden.