Eine gefühlte Ewigkeit liegt das Gelände des ehemaligen Schrotthändlers Heinlein am Molkereiweg in Bad Neustadt brach. Nun tut sich dort wieder etwas. Projektentwickler Klaus Ziegler hat konkrete Pläne, wie das Areal in Zukunft genutzt werden soll. In einem Gespräch mit dieser Redaktion wurde er konkret. Gebaut werden sollen auf dem Gelände ein Fast Food Restaurant, ein Hotel, ein Lebensmittelmarkt und ein Parkhaus.
Wegen der Kontaminationen des Untergrunds durch die frühere Nutzung wird der Baubeginn noch auf sich warten lassen, erklärt der Herschfelder Geschäftsmann. Die umwelttechnischen Untersuchungen hätten sich ohnehin schon über zwei Jahre hingezogen. Seit August gebe es nun ein Sanierungskonzept für das Gelände. Derzeit werden Bohrungen gesetzt, um den Bereich einzugrenzen, auf dem die Erde ausgetauscht werden muss. Im Frühjahr, so plant er, soll dann ein Bauantrag eingereicht werden.
Pläne der Gewerbepark 206 GmbH
Damit kann er jetzt auch bekanntgeben, was für den Bereich vorgesehen ist. Danach will die Würzburger "Gewerbepark 206 GmbH" einen Burger King sowie ein Hotel mit 120 Betten, einen Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern und ein Parkhaus für 250 bis 300 Fahrzeuge bauen. Zu den Kosten für das Projekt äußerte Ziegler sich nicht.
Das Parkhaus bereite ihm jedoch noch Kopfschmerzen, weil die Firmen, die auf die Errichtung von Parkhäusern spezialisiert sind, auf lange Zeit ausgebucht seien. Das Parkhaus soll laut Ziegler von den anliegenden Firmen genutzt werden, damit die prekäre Parksituation an der Bahnhofstraße ein Ende hat.
Für das Projekt sei es ohnehin ungemein wichtig, dass das Umfeld gleichzeitig hergerichtet wird. Bekanntlich gibt es ja seitens der Stadt längst Pläne für eine Neugestaltung des gesamten Bahnhofsbereichs. Wenn nichts passiert, würde sich die Parksituation noch weiter dramatisieren, da durch die Umsetzung des Projekts, für das er verantwortlich ist, weitere Parkplätze verloren gingen, befürchtet Ziegler.
Was sagt man im Rathaus?
Bürgermeister Bruno Altrichter war indes überrascht über die Vorhaben des Investors. Die Pläne für ein Fast Food Restaurant seien schon länger bekannt, skeptisch ist er, was die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts angeht. Das sei nur realisierbar, wenn gleichzeitig ein anderer Standort aufgegeben werde. Von der Idee, dass ein Hotel und ein Parkhaus entstehen sollen, habe er vorher nichts gewusst, sagte Altichter auf Nachfrage dieser Redaktion.
Ein Parkhaus sei angesichts der jetzigen jetzigen Park-Situation in diesem Stadtbereich durchaus plausibel, stellt Altrichter fest. Allerdings müssten dann die städtischen Überlegungen überarbeitet werden, da in dieser Hinsicht in direktem Zusammenhang mit einem neuen Busbahnhof andere Parkplatzkonzepte verfolgt wurden.
Hier gibt es Gesprächsbedarf
Die aktuellen Pläne gehen davon aus, dass die Bushaltestellen südlich des Bahnhofs auf den kleinen Parkplatz verlegt würden. Für die verloren gegangene Abstellfläche würde dafür im Bereich um das Industriegleis beim Donsenhaug Ersatz geschaffen. Angesichts der aktuellen Entwicklung seien in Bezug auf Parkplätze Abstimmungen mit dem neuen Investor notwendig.
Mehr Hotelbetten für Bad Neustadt seien grundsätzlich zu begrüßen, und die Lage eines Hotels in der Nähe des Bahnhofs sei durchaus angemessen, so Altrichter weiter. Baurechtlich könne er das Vorhaben jedoch noch nicht beurteilen.