Internationaler geht es nicht: Am XI. Römhilder Keramiksymposium, das am 7. August in Schloss Glücksburg eröffnet wurde, beteiligen sich auch diesmal acht Künstler aus acht verschiedenen Nationen.
Der Workshop dauert noch bis kommenden Freitag, bevor die Teilnehmer wieder in ihre Heimatländer zurückreisen. Zuvor gab es noch die Möglichkeit, ihnen einmal bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen: Beim „Tag des offenen Ateliers“ am Sonntag in der neu geschaffenen Keramikwerkstatt im Ostflügel von Schloss Glücksburg.
Im „Rohzustand“ sehr empfindlich
„Passen Sie bitte auf, dass Sie beim Durchgehen nichts umwerfen oder beschädigen.“ Michael Knie, Vorsitzender des Fördervereins „Internationales Keramiksymposium Römhild“, hatte ein Auge darauf, dass die Besucher nichts zu Bruch gehen lassen und teilte das den Atelierbesuchern auch unmissverständlich mit. Tatsächlich sind die Arbeiten, die seit Beginn des Symposiums entstehen, in ihrem „Rohzustand“ alle noch äußerst empfindlich und bekommen erst durch das Brennen ihre Härte und eine gewisse Robustheit.
Brennöfen in verschiedenen Größen
Dafür stehen mehrere Brennöfen in verschiedenen Größen zur Verfügung, die an diesem Sonntag auch schon rege genutzt werden, schließlich müssen die Arbeiten bis zum Freitag fertig sein. Die Kunstwerke gehen dann wie immer in den Besitz des Fördervereins über und werden vom 1. bis 16. September 2018 in einer Werksausstellung zu sehen sein, bevor sie in die Dauerausstellung mit den vielen Arbeiten aus vergangenen Symposien integriert werden. Erstmals gibt es diesmal mit dem Töpfer Armin Rieger aus Güstrow einen technischen Leiter, der die Künstler vom ersten bis zum letzten Tag begleitet.
Schon zu DDR-Zeiten durchgeführt
Der vierwöchige Workshop mit Teilnehmern aus acht Nationen, der in diesem Jahr unter dem Thema „Keramik spricht viele Sprachen“ steht, wurde bereits zu DDR-Zeiten ins Leben gerufen: Seit 1975 fanden unter staatlicher Aufsicht in Römhild Keramiksymposien statt, zum Teil sogar mit Teilnehmern aus dem westlichen Ausland, um eine gewisse Weltoffenheit zu demonstrieren. Nach der Wende gab es noch bis 1993 Keramiksymposien, bevor es nach einer längeren Pause erst wieder im Jahr 2008 weiterging.
Jedes Mal ein finanzieller Kraftakt
Die Durchführung ist jedes Mal ein finanzieller Kraftakt und nur durch Zuschüsse, Spenden und Sponsorengelder möglich. „Jeder der acht Teilnehmer bekommt nicht nur ein Stipendium in Höhe von 2000 Euro, sondern auch die Kosten für Kost und Logis bezahlt“, weiß Fördervereinsvorsitzender Michael Knie. Dazu kämen noch die Material- und Energiekosten. Trotzdem ist er sich sicher: „Wir werden auch in drei Jahren wieder ein Keramiksymposium durchführen.“