Reges Interesse aber kein Ansturm. Rund um den toom- und den Obi-Baumarkt freuten sich Kundinnen und Kunden am Montagvormittag über deren Wiedereröffnung nach monatelangem Lockdown. Pünktlich zur Frühjahrssaison dürfen die Baumärkte im Freistaat wieder ihre Tore öffnen. Am Montagvormittag nutzten dies eine Vielzahl von Bürgern. Lange Warteschlangen beim Ergattern eines Einkaufswagens gab es aber nicht.
"Das habe ich gebraucht!"
"Das habe ich gebraucht!", sagt ein Herr erleichtert, nachdem er schleunigst drei Mörtelsäcke im Kofferraum verstaut und eiligst davongefahren war. Zeit seinen Namen zu nennen blieb da nicht. Ganz so eilig hatten es die meisten Kundinnen und Kunden in den beiden Baumärkten aber nicht. Mit viel Erleichterung wurde die Lockerung des Lockdowns von vielen Bürgern rund um die Baumärkte begrüßt. Schnell die passenden Schrauben suchen, einige zu viel gekaufte Fließen zurückbringen, eine Reklamation abschließen, ein dringend benötigtes Werkzeug einkaufen. Die Kundenwünsche zum Restart nach dem Lockdown in den Baumärkten waren vielfältig.
Besonders häufig wurde am Tag eins nach der Coronapause für den Garten, für Terrasse und Balkon eingekauft. "Wir bauen uns ein Hochbeet", sagte das Ehepaar Pretscher aus Rödelmaier. "In den letzten Wochen hatten wir ja genügend Zeit uns zu informieren, wie das geht!" Beim Einladen von dicken Kanthölzern ins Auto erinnerten sich die Beiden aber auch an eine missliche Situation während des Lockdowns. Da ging nämlich in der Toilette was kaputt, was so schnell nicht ersetzt werden konnte. "Das wäre kein Problem gewesen, wenn wir im Baumarkt das fehlende Teil schnell hätten einkaufen können." So war guter Rat teuer. Oder es wurde eben im Internet bestellt.
Warum waren große Verbrauchermärkte geöffnet, Baumärkte aber nicht?
Das Internet hat vielen Bürgerinnen und Bürgern in Zeiten des Lockdowns weitergeholfen. Vieles, was die Kundschaft normalerweise im Baumarkt eingekauft hätte, wurde so bei einem der Internetriesen bestellt. Notgedrungen, wenn auf der heimischen Baustelle der Betrieb nicht eingestellt werden soll. So mancher Kunde fragte sich obendrein, warum große Verbrauchermärkte während des Lockdowns geöffnet waren, Baumärkte aber nicht.
Das Internet konnte vieles in Zeiten des Lockdowns kompensieren. "Das klappt aber auch nicht immer", bemerkt ein Herr beim Vorbeihasten mit eiligem Schritt. "Es lohnt sich doch nicht, drei Schrauben im Internet zu bestellen!", sagt er und ist schon mit seinem Einkaufswagen im Baumarkt verschwunden.
"Wir durften zwar während des Lockdowns mit einem Gewerbeschein einkaufen", sagt Tanja Vorndran, "aber so ist das natürlich viel einfacher." Die Gastronomin vom Gasthof Hansenmühle in Frankenheim freut sich, dass sie jetzt wieder problemlos Blumen einkaufen kann. Oder Baumaterial für Renovierungen. "Wir sind einfach nur froh, dass wir jetzt wieder ganz normal einkaufen können."
Erleichtert über die Wiedereröffnung
Auf die Frage, ob sie erleichtert sei über die Wiedereröffnung der Baumärkte antwortete Martina, die nur beim Vornamen genannt werden möchte, mit einem strahlenden "Ja!". Die gelernte Gärtnerin aus Rothausen will sich Zeit nehmen zum Einkaufen von Blumen. Dass Pflanzen- und Gartenbaubetriebe wie auch Baumärkte pünktlich zur Pflanzsaison im Frühjahr wieder öffnen dürfen, bezeichnet Martina als ein großes Stück wieder gewonnene Freiheit. "Und ganz viel Lebensfreude."