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Oberelsbach
Jedes Jahr einen Scheunen- oder Wohnhausbrand: Die Besonderheiten der Feuerwehr Oberelsbach
Von den ersten Brandkatastrophen bis zur modernen Ausrüstung in der Rhöngemeinde: Die Feuerwehr Oberelsbach feiert ihr 150-jähriges Bestehen.
Historische Aufnahme: Das Bild zeigt das erste Feuerwehrauto der Feuerwehr Oberelsbach. Nun feiert die Freiwillige Feuerwehr Oberelsbach ihr 150-jähriges Jubiläum.
Foto: Archiv Feuerwehr Oberelsbach | Historische Aufnahme: Das Bild zeigt das erste Feuerwehrauto der Feuerwehr Oberelsbach. Nun feiert die Freiwillige Feuerwehr Oberelsbach ihr 150-jähriges Jubiläum.
Marc Huter
 |  aktualisiert: 26.06.2024 02:53 Uhr

Alles fällt den Flammen zum Opfer: 64 Wohnhäuser, 52 Scheunen und 66 Nebengebäude. Eine schreckliche Vorstellung. Passiert ist das im Jahr 1887 in Oberelsbach – zu einer Zeit Mitte Juli, in der die Rhönernte in vollem Gange war. Es war nicht die einzige Brandkatastrophe, die Oberelsbach heimsuchte. Ein zweiter Großbrand traf Rhöngemeinde im September 1895, der zwei Drittel des Ortes zerstörte. Im Juni 1931 wurden zwölf Scheunen mit Nebengebäuden ein Raub der Flammen und am Pfingstsonntag 1969 vernichtete ein durch Blitzschlag verursachter Brand nochmals 19 Gebäude, darunter auch ein Wohnhaus.

Kein Wunder, dass die Freiwillige Feuerwehr Oberelsbach als erste Wehr im Landkreis Rhön-Grabfeld im Jahr 1949 einen Mannschaftswagen mit Motorspritze besaß. Diesen Mannschaftswagen ersetzte bald ein Löschfahrzeug LF 8 mit Tragkraftspritze. Vor 40 Jahren wurde dann das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 feierlich eingeweiht, bevor das hochmoderne Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 auch dieses Fahrzeug vor drei Jahren ersetzte. Hinzu kam auch noch ein Mehrzweckfahrzeug. Am Wochenende des 29. und 30. Juni feiert die Feuerwehr Oberelsbach ihr 150-jähriges Jubiläum.

Gott zur Ehr - dem nächsten zur Wehr: Das historische Bild aus dem Jahr 1974 zeigt die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Oberelsbach, als das 100-jährige Jubiläum inklusive Fahnenweihe gefeiert wurde.
Foto: Archiv Feuerwehr Oberelsbach | Gott zur Ehr - dem nächsten zur Wehr: Das historische Bild aus dem Jahr 1974 zeigt die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Oberelsbach, als das 100-jährige Jubiläum inklusive Fahnenweihe gefeiert wurde.

Es war am 4. Oktober 1874, als sich beherzte Männer in Oberelsbach zusammengetan haben, um sich gemeinsam – in einem festen organisatorischen Rahmen – gegen die damals noch allgegenwärtige Gefahr von Schadensfeuern zur Wehr zu setzen. Sie gründeten eine Gemeinschaft, die Tag und Nacht bereit ist, ihren Mitbürgern bei Brand und Not zu helfen.

38 aktive Feuerwehrleute in Oberelsbach

Diese Kameradschaft besteht nun seit 150 Jahren. Immer waren junge Männer und Frauen bereit, dieses Erbe ihrer Väter zu erhalten und weiter zu tragen, bis zum heutigen Tag. Heute hat die Feuerwehr Oberelsbach 38 aktive Feuerwehrleute und 19 Jugendliche und 20 Kinder in der Kinderfeuerwehr aktiv. Ihr Kommandant ist seit diesem Jahr Patrick Müller. Den Vereinsvorsitz übernahm ebenfalls in diesem Jahr Sebastian Sitzmann. In der Atemschutzgruppe sind 17 Atemschutzträger aktiv. Seit rund 35 Jahren pflegt die Feuerwehr Oberelsbach freundschaftliche Kontakte mit der Feuerwehr aus Hattingen-Niederwenigern. Seit einigen Jahren freut sich die Stützpunktwehr über eine neue Feuerwehrhalle, die der DIN-Norm entsprechend ausgewiesen ist und mit der die erforderlichen Stellplätze für die Feuerwehren nachgewiesen werden können.

Die Freiwillige Feuerwehr Oberelsbach hat in ihrer Geschichte fast in jedem Jahr mit mindestens einem Scheunen- oder Wohnhausbrand zu kämpfen oder es war technische Hilfeleistung bei schweren Verkehrsunfällen gefragt. So erinnert man sich an den Dachstuhlbrand im Jahr 2020 in Unterelsbach, den Scheunenbrand im Oktober 2021 in Urspringen und den tödlichen Verkehrsunfall im Jahr 2023 auf der Kreuzung Schornhecke.

Das Festwochenende zum 150-jährigen Bestehen wird groß gefeiert. Los geht es am Samstag, 29. Juni, mit "Rhönfieber" ab 20 Uhr in der Elstalhalle. Am darauffolgenden Sonntag, 30. Juni wird das Fest nach draußen verlegt. Nach einem Wortgottesdienst um 10.15 Uhr folgen ab 11 Uhr die Festansprachen und die Ehrungen. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen und um 13.30 Uhr zieht ein Festzug durchs Dorf. Anschließend ist Festbetrieb mit Unterhaltungsmusik und Kaffee sowie Kuchen. Ab 17 Uhr unterhält "Böhmisch G’schtörd".

 
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