Die Vorwürfe, die der Bund der Steuerzahler in Bezug auf den Betrieb der Museumsbahn schriftlich beim Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum vorgebracht hatte, konnten aus Sicht der Mitglieder entschärft werden. Andreas Bolz, Geschäftsleiter des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen, sagte bei der Versammlung am Dienstagnachmittag im Museum zu dem Schreiben, dass sich ein anonymer Informant am 3. Juli an den Bund der Steuerzahler gewandt und beanstandet hatte, dass die Museumsbahn zu teuer sei.
Der anonyme Schreiber sprach von zu hohen Betriebskosten bei rund 100 000 Euro pro Jahr. Diese Summe stimmt aber nach Aussage des Geschäftsleiters nicht. Er nannte Betriebskosten in Höhe von 57 000 Euro, denen Einnahmen in Höhe von 30 000 Euro gegenüberstehen. Damit würde sich das Defizit bei 27 000 Euro einpendeln.
Kritik: Zu wenig Schienentage
Bemängelt wurde außerdem, dass die Bahn zu wenig auf den Schienen unterwegs ist und nur an zwölf Tagen im Jahr fährt. Dazu sagte Andreas Bolz, dass, wenn man die Hin- und Rückfahrten rechnet, insgesamt 72 Fahrten durchgeführt werden. Hinzu kommen weitere Sonderfahrten, zum Beispiel der Erfurter Bahn. Weiterer Vorwurf: Die Museumsbahn sei nicht ausgelastet. Dazu legte der Geschäftsleiter die Zahlen vor: 2014 waren es 3245 Fahrgäste, 2015 waren es 2775 und im vergangenen Jahr 2874.
Die Zweckverbandsmitglieder verwiesen darauf, dass es sich um keinen normalen Zugverkehr handelt, sondern um eine Museumsbahn. Die Bahnstrecke gehört von Fladungen bis Ostheim dem Zweckverband, für die restliche Strecke sind der Landkreis Rhön-Grabfeld und die Stadt Mellrichstadt in der Pflicht.
Alleinstellungsmerkmal
Die Verbandsmitglieder verwiesen auf das Alleinstellungsmerkmal „Rhönzügle“ und darauf, dass man mit dem Betrieb der Bahn zeigen könne, wie früher gereist wurde. Letztendlich steigere sie die Attraktivität des Museums. Die Geschäftsführung des Zweckverbandes wird in diesem Sinne die Fragen des Bunds der Steuerzahler beantworten.
Erfreuliches konnte Andreas Bolz zu den Besucherzahlen im ersten Halbjahr 2017 mitteilen. Die stiegen nämlich um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 30 000. „Wir können also optimistisch sein.“
Heizkosten explodiert
Diskussionen gab es um die Heizkosten im Museum. Diese erhöhten sich drastisch um 37 000 Euro, nachdem die Umstellung auf die Fernwärmeleitung der Wärmegenossenschaft Fladungen erfolgt sei. Eine enorme Belastung für den Haushalt. Stefan Hippeli, Vorsitzender der Wärmegenossenschaft, sagte dazu, dass diese Kosten innerhalb des Museums entstanden sein müssen. Von Lieferantenseite sei alles in Ordnung. Man müsse bedenken, dass durch den langen Winter die Heizperiode bis in den Mai hinein ging. Der Zweckverbandsvorsitzende, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, merkte an, dass eine gewisse Temperierung der Gebäude notwendig sei. Deshalb sollte eine Überprüfung auf dem Gelände stattfinden. „Wir sollten Fachleute einschalten, um der Sache nachzugehen“, so Dotzel. Das Gremium entschied, zeitnah zu handeln. Ziel müsse sein, die Kosten zu reduzieren.
Was passiert mit dem Kindergarten?
Museumsleiterin Ariane Weidlich gab Informationen zur Übernahme des Kindergartens in Fladungen. Dieser wurde 1978 gebaut und war bis 2015 in Betrieb. Nun ist er im Besitz des Museums. Nach einer Befragung ehemaliger Kindergartenkinder und Erzieherinnen aus früheren Jahren soll ein Konzept zur weiteren Nutzung entwickelt werden. Das Gelände umfasst 4000 Quadratmeter, die Gebäudefläche 600 Quadratmeter.
Jens Englert, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, gab Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungen im Museum. Sehr gut besucht waren der Mühlentag, die Backhauseröffnung, der Bieranstich sowie ein Vereinsaktionstag mit Chorkonzert.
Kostenpunkt
Am kommenden Samstag wird die Büttnerei aus Sulzthal eröffnet. Man habe den Kostenrahmen von 77 420 Euro nicht überschritten, hieß es. Zuschüsse gab es vom Zweckverband mit 54 000 Euro, von der Bayerischen Landesstiftung mit 5600 Euro, der Sparkassenstiftung Rhön-Grabfeld mit 5000 Euro und der Landesstelle der Nichtstaatlichen Museen mit 15 000 Euro. Besonderheiten sind die Hörführungen für Blinde und Sehbehinderte und die Führungen in Gebärdensprache.
WLAN im ganzen Museum
Angesprochen wurde eine notwendige WLAN-Verbindung im gesamten Museumsbereich. Das Problem: Es müssten Leitungen gelegt werden, sagte Linda Wolters, zuständig für Museumspädagogik. Zweckverbandsvorsitzender Erwin Dotzel machte allerdings deutlich, dass eine WLAN-Verbindung auf dem gesamten Gelände wünschenswert sei und überlegt werden sollte.
Linda Wolters stellte noch den neuen Newsletter vor. Man habe bereits 53 Empfänger im Verteiler stehen. Wolters hat zudem Malvorlagen für Kinder entwickelt und einen kleinen Kreisel als neuen Werbeträger und Geschenk für Kinder.
Ich erfreue mich an Anblicken dieser nostalgischen Art und hoffe, es noch sehr lange geniessen zu können.
In Deutschland geht mehr Geld unnütz den Bach runter als die paar Kröten.
Am Eingang bin ich dafür, aber für weiteres könnte man sich das Geld sparen, das ja sowieso nicht da ist.