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Bad Königshofen
Interview mit Profi und Infos aus der Main-Post Chefredaktion: Junge Reporter in Bad Königshofen unterwegs
20 Kinder und Jugendliche erfahren im Ferienprogramm von "jukunet", wie spannend es ist „als rasende Reporter“ unterwegs zu sein. Hier ihr Bericht:
Zeitung kann man nicht nur lesen, man kann auch damit lustige Verkleidungen basteln. Beim Ferienkurs '#usethenews - als rasende Reporter in Bad Königshofen unterwegs' kam beides nicht zu kurz.
Foto: Christa Pasch | Zeitung kann man nicht nur lesen, man kann auch damit lustige Verkleidungen basteln. Beim Ferienkurs "#usethenews - als rasende Reporter in Bad Königshofen unterwegs" kam beides nicht zu kurz.
Victoria Hardeck, Alina Schmitt), Kilian Suffa, Adam und Islam Gornakashvili, Noah Heinrich
 |  aktualisiert: 26.08.2024 02:37 Uhr

In der dritten Sommerferienwoche verwandelt sich das Museum in der Schranne in Bad Königshofen mal wieder in einen lebendigen Lernort für uns Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 18 Jahren. Im Rahmen des VHS-Förderprogrammes "talentCAMPus" und unter dem Motto #usethenews (Initiative von Medienpartnern zur Mediennutzung und -kompetenz von jungen Menschen), nahmen wir das „Jahr der Nachrichten 2024“ zum Anlass, um in die Welt der Medienkompetenz einzutauchen.

Mit viel Spaß lernten wir nicht nur, wie man Fake News entlarvt und mit gefilterten Bildern und Videos umgeht, sondern auch, wie man Interviews führt, Podcasts aufnimmt und einen Instagram-Account professionell betreut. Ein kreativer Mix aus Zeitung lesen, Spielen und künstlerischem Gestalten macht den Medienumgang für uns alle zu einem spannenden und lehrreichen Erlebnis. Ein Highlight der Ferienwoche war es, diesen Artikel in der #usethenews Ferienredaktion gemeinsam zu schreiben.

Spaß und Lernen

Im Museum in der Schranne standen wir und die Kursleiterinnen vor der Herausforderung, trotz des großen Altersunterschieds in der Gruppe gemeinsam zu lernen und zu spielen. Während die jüngeren Kollagen aus lustig dargestellten Zeitungsartikeln über Sport, Politik und Katastrophen erstellten, bereiteten die älteren Interviewfragen vor und nahmen diese für einen Podcast auf. Dabei interviewten sie unter anderem den Lokalredakteur Hanns Friedrich, den stellvertretenden Chefredakteur der Main-Post, Achim Muth, den Geschichtslehrer Frank Helmerich und Verena Hardeck, eine Mutter von drei teilnehmenden Kindern.

Igel immer super!

Das erste Interview führten wir mit dem Lokalredakteur der Main-Post Hanns Friedrich, der bereits seit fast 50 Jahren als Journalist arbeitet. Noch immer bekommt er leuchtende Augen, wenn er von seiner Arbeit berichtet. Er kam etwas zu spät zum Interview, weil er direkt vorher zu einem schweren Unfall gerufen worden war. Noch am selben Tag um 15 Uhr wird seine News in der Online-Ausgabe der Main-Post erscheinen. Besonders spannend findet Hanns Friedrich, dass er oft Hintergrundinformationen zugestellt kriegt, die sonst niemand bekommt.

Lokalreporter Hanns Friedrich stand den jungen 'Nachwuchskollegen' ausführlich Rede und Antwort.
Foto: Christa Pasch | Lokalreporter Hanns Friedrich stand den jungen "Nachwuchskollegen" ausführlich Rede und Antwort.

Wenn mal gar nicht viel passiert im Umkreis, dann weiß Hanns Friedrich, dass Geschichten über Tiere immer gerne gelesen werden. Auch wir sind entzückt, als er uns Bilder von seiner Reportage über gerettete Igel-Babys zeigt.

Der durchschnittliche Zeitungsleser ist 65 Jahre alt!

Am Mittwoch machten wir eine Exkursion nach Würzburg, wo wir die Main-Post Zentrale besuchten. Der stellvertretende Chefredakteur Achim Muth führte uns in einen beeindruckenden Konferenzraum und hat uns seinen Job erklärt. Er erzählte uns, dass er schon seit 33 Jahren in der Main Post arbeitet. Er zeigte uns viele verschiedene Statistiken über die Main-Post - zum Beispiel, welche Kategorie den Leser am meisten anspricht. Die Kategorie Blaulicht, also Verbrechen und Unfälle, steht sehr hoch im Kurs.

Viele Informationen über den Umgang mit Medien lernten die Teilnehmer beim Ferienkurs.
Foto: Christa Pasch | Viele Informationen über den Umgang mit Medien lernten die Teilnehmer beim Ferienkurs.

Die krasse Herausforderung ist auch, dass immer weniger Menschen Zeitungen aus Papier kaufen und dafür aber viele online lesen. Menschen, die noch richtig Zeitung lesen, sind durchschnittlich 65 Jahre alt. Auch für persönliche Fragen und Geschichten war Achim Muth zu haben, viele von uns hat es beeindruckt, dass er bereits mit zehn Jahren gemeinsam mit einem Freund eine Zeitung gestaltet hat. Darin gab es Sportergebnisse und eigenen Geschichten. Diese erste Zeitung haben er und sein Freund damals für 10 Pfennige verkauft.

Mutter schockiert über Fake-News

An einem Nachmittag haben wir eine Mutter von drei Teilnehmenden des Projektes ziemlich schockiert. Es gibt Webseiten, über die man sehr echt wirkende Fake-News erstellen kann. Sie sehen wie Zeitungsartikel aus. An dem Spielplatz in der Keßlerstraße haben wir Fake News erfunden, in der es um eine Brandstiftung von Kindern an einem Klettergerüst ging. Auf dem Rückweg besuchten wir die Mutter der Teilnehmenden. Wir kamen auf die Idee, die gerade erfundene Fake News der Mutter als wahre Geschichte zu verkaufen. Die Mutter reagierte wirklich schockiert, als sie ihre Kinder auf dem Foto der Meldung wiedererkannte. Deshalb lösten wir den Streich schnell auf, sodass die Mutter vor Erleichterung wieder lachen konnte. Fake-News, also Falschmeldungen, können ganz schön was anrichten. Wir könnten noch viel mehr berichten, aber unser Platz in der Zeitung ist jetzt zu Ende.

 Diesen Artikel haben Victoria Hardeck (14), Alina Schmitt (13), Kilian Suffa (12), Adam Gornakashvili (16), Islam Gornakashvili (11) und Noah Heinrich (9) vom jukunet-Ferienprogramm "#usethenews – Als rasende Reporter in Bad Königshofen unterwegs" gemeinsam geschrieben.

 
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