Es gleicht einem Trauerspiel: Im zweiten Jahr hintereinander kann nicht wie gewohnt Fasching gefeiert werden. Zwar waren die Narren vielerorts lange Zeit guter Hoffnung, doch die erneute Zuspitzung der Corona-Pandemie im Januar hat den Jecken wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit einer digitalen Faschingssitzung wollen die Narren der Wa-Ka-Ge am Faschingssamstag nun zumindest etwas Faschingsfeeling in diese Corona-belastete Zeit bringen.
Dass bedingt durch die großen Menschenansammlungen die Faschingsumzüge erneut ein Opfer der Pandemie werden würden, wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres deutlich. Doch die Verantwortlichen der Wa-ka-Ge hatten noch im November 2021 zumindest auf die Durchführung der Prunksitzungen gehofft. Wenngleich man sich der Einschränkungen bewusst war.
Erst 3 G, dann 2 G, und was dann?
Gesellschaftspräsident Marco Wicht hatte zunächst im Oktober die Sitzungen mit 3G+-Einschränkungen anvisiert, um kurze Zeit später auf 2G+ zurückzurudern. Auch den für Mitte November vorgesehenen Kartenvorverkauf hatte die Wa-Ka-Ge zweimal nach hinten verschoben, bis dann die Totalabsage kam.
"Die Vorbereitungen waren alle angelaufen", bestätigt Sitzungspräsident Jochen Gans. Und er machte deutlich, dass alle Garden startklar waren. Als die "Blauen Dragoner" die Einladung zur FEN-Auftaktsitzung erhalten hatten, war auch klar, dass die Kostüme für den Schautanz geschneidert werden würden. "Wenn keine Präsenzveranstaltung möglich ist", so zitierten die Trainerinnen Hanna Reinhart und Eva Gans die FEN-Verantwortlichen, "dann wird es eine digitale Sitzung geben". Wozu es auch kam.
Und dann auch noch Probleme mit der Lizenz
Am 15. Januar fanden in Aubstadt die Aufzeichnungen mit Akteuren aus ganz Unterfranken statt und die 17 Mädchen der Wa-Ka-Ge überzeugten mit ihrem Tanz "Eine Shrek-liche Liebesgeschichte – Liebe geht durch den Sumpf". Leider musste der Tanz aus der FEN-Aufzeichnung aber rausgeschnitten werden (wir berichteten), weil kurzfristig Lizenzprobleme nicht zu lösen waren.
Anders sieht es jetzt am Samstag, 26. Februar aus. Die Wa-Ka-Ge wird den "gesperrten" Tanz präsentieren. Digital wohlgemerkt. Genauso wie die übrigen Tänze des Traditionsvereins. Hannah Reinhart und Eva Gans, die beiden Trainerinnen der Blauen Dragoner, haben sich mit Universal Musik einigen können, damit die lizenzierte Passage mit dem Helene-Fischer-Ausschnitt "Achterbahn" bei der "Digitalen Partynacht" aufgeführt werden kann.
An drei Samstagen wurde dazu im Vorfeld im Haus des Gastes für das "närrische Feuerwerk" gedreht. Denn zu den Tänzen galt es die Moderationen von Sitzungspräsident Jochen Gans und seinem Stellvertreter Christoph Büttner aufzuzeichnen. Dazu die Interviews mit Büttenrednern, deren legendäre Auftritte aus früheren Sitzungen mit eingebaut werden.
So geht es zur Aufzeichnung
"Auch wenn die Filmqualität nicht an den heutigen HD-Standard heranreicht", so Jochen Gans, "ist eine tolle Faschingsshow entstanden". Wenngleich eine stimmungsvolle live Veranstaltung durch nichts zu ersetzen ist, sind die beiden Wargolshäuser Faschings-Aktiven davon überzeugt, dass so eine Digitalvariante besser ist als nichts.
Start der digitalen Faschingssitzung ist am Samstag, 26. Februar, um 19 Uhr. Bereits um 15 Uhr senden die DJ’s ChrisSimon & Smile, sowie DJ Cylli & Kanonenschuss live aus der Gästehaus-Küche House- und Faschingsmusik. Der Link dazu ist genauso über die Homepage der Wa-Ka-Ge (www.wa-ka-ge.de) abrufbar, wie der Zugriffscode auf den Server. Denn bis einschließlich Faschingsdienstag soll die digitale Faschingsshow zusätzlich rund um die Uhr abrufbar sein. Ein Versuch, die närrischen Tage nicht ganz ohne Erinnerung an den sonst so turbulenten Faschingstrubel in Wargolshausen verstreichen zu lassen.