In das Medizinische Versorgungszentrum in Bad Königshofen ist Leben eingezogen. Die offizielle Einweihung des Hauses ist zwar erst für den 11. Januar geplant, dennoch ist der rund 180 Quadratmeter große Laden nun fertiggestellt und eingeräumt.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigte, dass das Sanitätshaus ursprünglich ein Königshöfer - damals ohne den Zusatz "Bad" - Unternehmen war, das von Hans Brünner gegenüber dem Bahnhof während des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde. Heute steht an diesem Ort das Zehner-Gebäude. Er fertigte zunächst Jagdstiefel und Maßschuhe an. Als immer mehr Kriegsversehrte seine Hilfe benötigten, bot er auch orthopädische Schuhe an. Aus Würzburg, Bamberg und Schweinfurt kamen die Kunden, so gut war der Ruf des Geschäftes. In den 70er-Jahren gab es allerdings immer weniger Kundschaft. Der Laden mit Werkstatt in Bad Königshofen wurde aufgegeben. Heute ist der Brünner-Hauptsitz in Schweinfurt, insgesamt gibt es sieben Filialen in Unter- und Oberfranken, in Bad Königshofen eröffnet nun die achte.
Werkstatt ist im Geschäft integriert
"Back to the roots" war deshalb auch die Überschrift von Geschäftsführer Tilo Brünners Ansprache, in der er an die Wurzeln in der Badestadt erinnerte. Im kleinen Kreis – anwesend waren neben dem Personal auch Ehefrau und Geschäftsführerin Carmen Brünner, das Investor-Ehepaar Claudia und Rudi Weigand (Aubstadt) sowie Bürgermeister Thomas Helbling – stellte er die Leistungen des Geschäfts vor, das auch über eine Werkstatt und neueste Messtechnik für die Anfertigung von Einlagen, für Kompresionsstrümpfe und ähnliches verfügt.
Der Orthopädieschuhtechnik und dem Prothesenbau ist man treu geblieben, außerdem gibt es alles, was den Alltag zum Gehen und im Alter erleichtert. Ein Lob sprach Brünner seinem Vermieter aus, der eine "tolle Truppe" hat, die einen sehenswerten Endspurt einlegte, damit alles fertig wird.
Einzugsgebiet bis nach Thüringen
Bürgermeister Helbling richtete die Glückwünsche des Stadtrats aus und freute sich über die Investition. Er erinnerte an die ursprünglichen Pläne, auf dem Grundstück ein Hotel zu errichten, aber dies sei nie zu einem Abschluss gekommen. Schließlich ergab sich die Möglichkeit, hier das MVZ, das in Bad Neustadt ausziehen musste, zu etablieren. Mit Rudi Weigand fand sich ein Investor. Schwierigkeiten mit dem Untergrund traten beim Bau auf und verursachten Mehrkosten, erwähnte Helbling. "Die Bevölkerungsprognose ist positiv, wir haben ein Einzugsgebiet bis nach Thüringen hinein und es gibt vier Pflegeheime in der Stadt", fasste der Bürgermeister zusammen. Er ist zuversichtlich, dass sich die Investition an diesem Ort lohnt.
Das Sanitätshaus ist Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet, samstags ist geschlossen.
