Es sind Pfingstferien, alle Urlaubsreisen fallen ins Wasser. Um den verhinderten Urlaubern wenigstens einen Schwimmbad-Besuch zu ermöglichen, hat die Stadt Bad Neustadt beschlossen, das Triamare am Montag, 8. Juni, zu öffnen.
Dies kündigten Bürgermeister Michael Werner, Stadtwerke-Chef Ulrich Leber und Triamare-Betriebsleiter Joachim Stöhr an. In einem Gespräch mit dieser Redaktion stellten sie das Infektionsschutz- und Hygienekonzept vor, das auf dem Gelände, in den Umkleideräumen und den Becken beachtet werden muss.
Ohne Eigenverantwortung geht es nicht
Eines machten alle drei deutlich: Das Konzept kann noch so ausgetüftelt sein - ohne Akzeptanz und ohne die Mitarbeit der Badegäste und ihr eigenverantwortliches Handeln kann es nicht erfolgreich umgesetzt werden. Eingeschränkt ist der Badespaß schon ein wenig: Die große Rutsche ist gesperrt ebenso wie der Sprungturm und die Sportflächen. Das Schwimmbecken wird abgetrennt in Bereiche für Schnellschwimmer, Brustschwimmer und langsame Schwimmer. Die Schwimmer müssen zwei Meter Abstand halten. Sitzen am Beckenrand geht nicht. Die Rutsche im Nichtschwimmerbecken wird je nach Besucherzahl geöffnet oder gesperrt. Das Springerbecken wird zum Schwimmbecken. Die gute Nachricht: Das Wasser im Schwimmerbecken und Nichtschwimmerbecken wird auf 24 Grad erwärmt.
Auch auf den Liegeflächen müssen Abstände eingehalten werden. Das Gleiche gilt für den Kiosk. Der Verkaufsstand hat geöffnet, Tische und Stühle des Biergartens werden weggeräumt.
Einbahnstraßensystem
Stöhr und Leber haben im Gebäude ein "Einbahnstraßensystem" entwickelt, mit dessen Hilfe die Besucherströme durch den Eingangs- und Umkleidebereich zu den Schwimmbecken gelotst werden. Die Regelungen und neuen Abläufe sind so umfangreich, dass kein Mensch sie sich merken kann. Muss er auch nicht. Piktogramme und Markierungen helfen bei der Orientierung.
Betreten können die Besucher das Triamare über den Haupteingang, verlassen müssen sie das Bad über das Drehkreuz und das Tor hinter dem Kiosk. Die Automaten im Kassenbereich sind während der Corona-Pandemie nicht in Betrieb. Bezahlen kann man nur an der Kasse, möglichst mit Karte oder Wertkarte.
700 Badegäste dürfen sich gleichzeitig auf dem Triamare-Gelände aufhalten. Es kann also passieren, dass Gäste vor verschlossenen Türen stehen. Daher bietet es sich an, vor dem Besuch die Triamare-Homepage zu besuchen. Dort sollen die Zahlen ständig aktualisiert werden. Zum Vergleich: An wirklich heißen Sommertagen zählte man in den vergangenen Jahren bis zu 2000 Besucher täglich, die jeweils drei bis vier Stunden im Triamare verweilten.
Das Sicherheitskonzept soll verhindern, dass Menschen sich beim Besuch im Triamare mit dem Virus anstecken. Es dient aber auch dazu, die Mitarbeiter zu schützen, betonte Bürgermeister Michael Werner. Er betonte auch, dass es nicht Aufgabe der Mitarbeiter sei, ständig hinter den Badegästen herzulaufen, wenn diese die Abstands- und Hygieneregeln mutwillig missachten. Der Erfolg der Freibad-Öffnung hänge maßgeblich von der Kooperationsbereitschaft der Gäste ab.