
Das Bischofsheimer Stadtfest war ein voller Erfolg. Bürgermeister Georg Seiffert berichtete bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats, dass er zahlreiche positive Rückmeldungen zum Fest bekommen habe und hob dabei die positive Rolle hervor, die das neue Team der Touristinformation dabei gehabt habe.
In der Folge stand ein schwierigeres Thema zu Debatte, weshalb auch Constantin von Waldthausen teilnahm, dessen Betrieb den Stadtwald bewirtschaftet, zur Sitzung gekommen war, um mögliche Fragen zu beantworten. Bereits im vergangenen Herbst hatte das Ratsgremium darüber beraten, ob die Stadt einen Förderantrag für das Programm "Klimaangepasstes Waldmanagement" stellen sollte. Das Programm ist zwar mit erheblichen Fördermitteln, aber auch mit einigen Auflagen bei der Bewirtschaftung des Stadtwaldes verbunden. Damals wurde daher noch keine Entscheidung getroffen.
1,23 Millionen Euro Fördergelder in zehn Jahren
Nachdem inzwischen weitere Informationen vorliegen, hat der Stadtrat nun die Verwaltung beauftragt, einen Förderantrag einzureichen. Das bedeutet allerdings immer noch keine Entscheidung über die Teilnahme an dem Programm. Die muss erst erfolgen, sobald der Zuwendungsbescheid vorliegt. Der Antrag sollte aber möglichst früh gestellt werden, da die Aufnahme in das Programm nach dem "Windhundprinzip" erfolgt. Das heißt, eine Anmeldung ist nur solange möglich, bis die Fördermittel ausgeschöpft sind. Wer sich zu spät meldet, geht leer aus.
Und die Fördermittel wären für Bischofsheim nicht unerheblich, wie Bürgermeister Seiffert bei seinen Erläuterungen vorstellte. Bei der Größe des Stadtwalds von immerhin 1600 Hektar errechnet sich eine Fördersumme von jährlich rund 123.000 Euro. Die Förderung wird für zehn Jahre gezahlt, was also eine Gesamtsumme von rund 1,23 Millionen Euro bedeutet.
Ausweisung von 1600 Habitatbäumen
An die mit den Fördermitteln verbundenen Auflagen wäre die Stadt zehn Jahre gebunden. Weiter müssten fünf Prozent der Fläche für mindestens 20 Jahre aus der Nutzung genommen werden. Auch müssen pro Hektar fünf Habitatbäume ausgewiesen werden, was 1600 Bäumen und einen weiteren Nutzungsverzicht von etwa 80 Hektar entspricht. Auch die Markierung der Habitatbäume müsste von der Stadt übernommen werden.
Weiter gibt es Auflagen für den laufenden Betrieb. Seiffert führte hier unter anderem ein Verjüngungsgebot vorrangig mit heimischen Baumarten an, ein weitgehender Verzicht auf Kahlschlag und Pflanzenschutzmittel oder ein Abstand bei neuen Rückegassen von 30 Metern. Weiter vorgeschrieben wäre die Wasserrückhaltung beim Wegebau.
Für eine Teilnahme spreche, dass der Nutzungsverzicht auf fünf Prozent der Fläche angesichts der oft blocküberlagerten, schwachen Standorte keine große Einschränkung bedeute. Ein Vorschlag für die entsprechenden Flächen sei schon in Bearbeitung. Welche Aufwendungen bei der Holzernte wegen des zunehmenden Totholzes zu erwarten sind, sei noch nicht absehbar. Aufwendiger werde die Bewirtschaftung durch größere Rückegassenabstände. Der Stadtrat wird im Falle des Eingangs eines positiven Förderbescheids endgültig über das Thema entscheiden.