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Bad Neustadt
Hauptversammlung der Rhön-Klinikum AG: Ambulanter Sektor soll wachsen und es gibt wieder Dividende
Nach den Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie schüttet die Rhön-Klinikum AG erstmals wieder eine Dividende aus. Die Patientenzahlen gehen weiter nach oben.
Unter der Glaskuppel des Zentrums für ambulante Medizin will das Rhön-Klinikum in Zukunft noch mehr Patienten begrüßen. Der ambulante Sektor soll weiter ausgebaut werden.
Foto: Stefan Kritzer | Unter der Glaskuppel des Zentrums für ambulante Medizin will das Rhön-Klinikum in Zukunft noch mehr Patienten begrüßen. Der ambulante Sektor soll weiter ausgebaut werden.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:22 Uhr

Es sind lediglich 0,15 Euro je Stückaktie, die von der Rhön-Klinikum AG in diesem Jahr an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Aber immerhin wieder eine Dividende. In den zurückliegenden drei Jahren, mit dem Blick auf die weltweite Covid-19-Pandemie gerichtet, hatte der Klinikkonzern Bilanzgewinne stets sicherheitshalber den Rücklagen zugeführt. Umso erfreuter zeigten sich die Aktionäre in der ordentlichen Hauptversammlung. Dass diese erneut rein virtuell stattfand, stieß aber auch auf Kritik.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Jan Liersch begründete die Hauptversammlung im virtuellen Rahmen als kostengünstige Alternative zur Präsenzveranstaltung. Auch Aspekte des Klimaschutzes nannte Liersch als Grund für die virtuelle Hauptversammlung, der die Aktionäre vom heimischen Computer aus folgen konnten.

In den kommenden fünf Jahren soll nach jeweiliger Abwägung die jährliche Zusammenkunft online oder in Präsenz stattfinden. Was aber sowohl bei Kleinaktionären wie auch bei der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz auf teilweise deutliche Kritik stieß. Nach Ende der Corona-Pandemie hätte eine Präsenzveranstaltung eine Rückkehr zur Normalität bedeuten können, meinten sie.

Weitere kritische Stimmen wurden in der virtuellen Versammlung kaum laut. Beim Blick auf die aktuellen Zahlen der Rhön-Klinikum AG besteht auch kein Grund zur Besorgnis. Sowohl Umsatz wie auch Gewinn erfuhren ebenso wie die Patientenzahlen im vergangenen Jahr eine Steigerung, wie der Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Tobias Kaltenbach ausführte.

Im ersten Quartal 2023 verbesserten sich die Kennzahlen ebenfalls. An den fünf Standorten der Rhön-Klinikum AG wurden 2022 insgesamt 855.333 Patienten behandelt, ein Plus von knapp 10.000 Personen. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 44,1 Millionen Euro auf 1,4 Milliarden Euro.

Mehr Patienten an den Kliniken der Rhön-Klinikum AG

Das Rhön-Klinikum verbuchte so einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 105,6 Millionen Euro, ein Plus von 4,4 Millionen Euro im Vergleich zu 2021. Laut Kaltenbach wurden die Zielvorgaben für das vergangene Jahr somit "übererfüllt".

In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres sind die Patientenzahlen erneut um 6,5 Prozent gestiegen. Sowohl Umsatz wie Gewinn sollen 2023 weiter nach oben gehen. "Wir sind mit den strategischen Maßnahmen auf dem richtigen Weg", so Kaltenbach. Als wichtigste Aufgaben des Klinikkonzern nannte der Vorstandsvorsitzende die Optimierung von Prozessen sowie den Ausbau ambulanter wie auch digitaler Strukturen sowie die Stärkung von Pflege und Medizin..

Wichtig sei zudem die Einigung mit dem Land Hessen in Bezug auf künftige Investitionen in die Universitätskliniken Gießen und Marburg. Die Einigung umfasst 530 Millionen Euro Förderung vom Land Hessen für die kommenden zehn Jahre sowie weitere 300 Millionen durch das Rhön-Klinikum selbst. Die beiden Universitätskliniken erwirtschaften mehr als die Hälfte des Umsatzes der Rhön-Klinikum AG.

 
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  • G. G.
    Wie man leicht aus diesem Artikel herauslesen kann, soll die ausgeschüttete Dividende erst ein Anfang sein, d. h. noch mehr Umsatz, noch mehr Gewinnausschüttung statt Investition in ein nachhaltiges Gesundheitswesen, das für die Patienten da und für verbesserte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten da ist und nicht für die Aktionäre. Aber für ein solch verbessertes Gesundheitswesen wäre ein turn-around im Sinne ein "Rückverstaatlichung" notwendig, an das sich keine Regierung rantraut, weil eine zu mächtige Lobby der Krankenhauskonzerne das zu verhindern versteht.
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  • B. H.
    @KPE
    Eine einseitige negative Meinung verbreiten Sie. Es gibt Mitarbeiter, die ihre Arbeit engagiert, verantwortlich und mit Empathie durchführen und denen die Arbeit auch Spaß macht. Aber das wollen Sie ja nicht hören bzw. lesen. Dann sollten Sie wenigstens diese Meinung respektieren.
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  • G. G.
    Leider ist diese Meinung nicht einseitig, sondern spiegelt die Stimmung unter vielen Mitarbeitern wieder. Dass es welche gibt die trotz verschlechterter Arbeitsbedingungen gerne zur Arbeit gehen liegt entweder daran, dass man sich mit widrigen Umständen im Alltag arrangiert hat oder man diese aus individuellen Gründen ignoriert oder man aus einer privilegierten oder günstigen Position heraus seine Arbeit verrichten kann.
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  • K. E.
    Mehr Patienten bei immer weniger Personal. Wer da wohl der Kürzeren zieht. Alles wird auf dem Rücken der Patienten und des Pflegepersonals ausgetragen. Naja, zumindest die Aktionäre können sich freuen. Dividende.....das einzige was im Gesundheitswesen noch interessiert
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