
Krisen weltweit beschäftigen die Menschen auf der ganzen Welt, die Auswirkungen seien auch in Ostheim zu spüren, erklärte Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer in seiner Ansprache zur diesjährigen Jahresabschlusssitzung der Stadt. Aber auch eigene Themen wie die Sanierung der Markthalle und weitere Zukunftsprojekte waren Thema.
Traditionell veranstaltet die Stadt Ostheim Anfang Januar ihre Jahresabschlusssitzung. Sie fand diesmal im Dorfgemeinschaftshaus in Oberwaldbehrungen statt. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte der örtliche Feuerwehrverein. Mit dem Essen bedankt sich die Stadt bei den Verantwortlichen der städtischen Einrichtungen, Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, den Schulen, dem sozialen Bereich sowie bei ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz in der Stadt Ostheim und ihren Bewohnern.
Begrüßung durch Karina Werner
Geladen war ebenso der Bürgermeister der Partnerstadt Wasungen, Thomas Kästner, sowie der Amtskollege der Nachbargemeinde Nordheim vor der Rhön, Thomas Fischer. Die Begrüßung übernahm, wie auch in den Vorjahren, die stellvertretende Bürgermeisterin Karina Werner. In seiner Rede sprach Bürgermeister Steffen Malzer von einem Dauerkrisenmodus, in dem sich Deutschland befinde. Die Konflikte und politischen Unruhen in der Welt machen deutlich, wie wichtig Stabilität, Dialog und Zusammenarbeit sei.

Mit großer Vorsicht schaute das Stadtoberhaupt in die USA und zur Wiederwahl von Donald Trump. Kritisch blickte er auf die Social-Media-Aktivitäten von Elon Musk, der sich gar in den deutschen Wahlkampf einmische. Für den Bürgermeister ein absolutes "No-Go" unter befreundeten Nationen. Aber wie mit sogenannten alternativen Fakten umgehen? Ein gutes Mittel sei die Geschichte von Sokrates und den drei Sieben: Wahrheit, Güte und Notwendigkeit.
Menschengemachte Krisen vertreiben die Bewohner aus ihrer Heimat
"Fluchtursachen zu bekämpfen muss allerhöchste politische Priorität genießen", erklärte er. Krisen und politische Instabilitäten seien auch hier spürbar. Bauprojekte werden teurer als geplant, Fördermittel sprudeln nicht mehr so üppig. Ein Wermutstropfen sei die Kreisumlage, die voraussichtlich in diesem Jahr um fünf Prozent ansteigen werde, was für Ostheim Mehrausgaben von 180.000 Euro bedeute. Dies setze auch den städtischen Haushalt unter Druck, so der Rathauschef. Es gilt darauf zu achten, welche Ausgaben zwingend notwendig seien. Trotzdem dürfe man nicht am falschen Ende sparen, mahnte er.
Markthallen-Sanierung für die Zukunft wichtig
Projekte wie die Sanierung der Markthalle sichern die Zukunft von Ostheim. Dieses Projekt sei nicht sein persönlicher Wunsch gewesen, machte er deutlich. Bereits in der Amtszeit seines Vorgängers Ulrich Waldsachs gab es eine Arbeitsgruppe zum städtebaulichen Entwicklungskonzept, woraus die Planung resultierte. Die Bürger konnten sich ebenfalls mit einbringen. Die Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte "Schobert-Haus" steht in den kommenden Jahren an sowie die Planung für die Straßensanierungen in Ostheim und seinen Stadtteilen.

Trotz schwieriger Zeiten konnte man im Jahr 2024 auch Erfolge verbuchen, so Malzer. Das Projekt Nahwärmeversorgung Oberwaldbehrungen wurde abgeschlossen, Arbeiten zur Erschließung des Neubaugebiets Burgstraße in Ostheim wurden begonnen. Er forderte die Zuhörer auf, mit Offenheit und Flexibilität auf die kommenden Veränderungen zu reagieren. "Unsere Fähigkeit, uns anzupassen und in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten, wird uns auch in Zukunft leiten und stärken", zeigte er sich zuversichtlich.
Wasungens Bürgermeister Kästner sprach einige launige, aber auch mahnende Worte. Angesichts der vielen Krisen könne man verzagt und enttäuscht sein, trotzdem dürfe man nicht nur meckern. Mit Zuversicht und im Dialog sollte es gelingen, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Abschließend sprach er noch eine Einladung nach Wasungen aus. Am 18. Mai 1990 wurde die Urkunde zur Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten in Thüringen und Bayern unterzeichnet. Das 35jährige Jubiläum wolle man bei einem gemeinsamen Kegelabend feiern.

Nicht mit leeren Händen kamen die Vorstände der Sparkasse, Georg Straub und Klaus Grenzer, zur Jahresabschlusssitzung. Sie übergaben jeweils eine Spende in Höhe von 500 Euro an die Freiwillige Feuerwehr Oberwaldbehrungen sowie an den neu gegründeten Jugendraum Ostheim.
Der Stadtrat als große Familie
Ein Dankeschön für ihr Engagement hatte Stadtrat Julian Lörzel noch für die 2. Bürgermeisterin Karina Werner im Gepäck. Er verglich das Ostheimer Ratsgremium mit einer großen Familie. Dabei bezeichnete er Werner als die "Mutter der Kompanie". Sie sei stets zur Stelle, hätte immer alles am Mann und sorge außerdem für die Verpflegung der Stadtratskollegen, fügte er abschließend hinzu.