"Die Rhön ist zwar die kleinste Region in der Bergwacht Bayern, aber was hier geleistet wird, hat Qualität. Und das ist unser oberstes Gebot." Dieses besondere Lob für die Bergwacht Rhön-Spessart kam von Otto Möslang. Er ist Landesleiter der Bergwacht Bayern. Und in diese Funktion weilte er bei der Jahresversammlung der Bergwacht Rhön-Spessart in der Kissinger Hütte.
Herausforderungen durch neue Sportarten
Zwei Tage waren die Gäste aus dem Allgäu im Spessart und in der Rhön. Sie stellten als erstes fest: "Wir haben die Berge, die in die Höhe gehen. Ihr habt hier zwar nicht die Gebirgslandschaft, dafür aber Gebiete, die in die Breite gehen." Gerade die sind interessant für das Freizeitverhalten der Menschen mit zahlreichen neuen Sportarten. "Das bringt für uns alle neue Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen."
Bei allen Aufgaben seien aktive Einsatzkräfte gefragt, die körperlich fit sind und die Rettungstechnik beherrschen. "Uns ist Qualität wichtig, weshalb Wert auf Lehrgänge und Ausbildung gelegt wird." Das unterstrich auch Landesgeschäftsführer Klaus Schädler (Oberstaufen). Für ihn gilt: "Nicht lange reden, sondern handeln." Schädler ist erst seit wenigen Monaten in diesem Amt. Ihm ist es wichtig, dass sich die Bergwacht weiter entwickelt.
Hilfe bei der Schneekatastrophe
Unterfrankens neuer BRK-Bezirksgeschäftsführer Harald Erhard bezeichnete die Bergwacht Rhön als "klein aber fein!" Zum vorgelegten Jahresbericht der einzelnen Ressorts meinte er, dass die Bergwacht Rhön-Spessart stolz auf das Geleistete sein könne, vor allem auch durch die Mithilfe bei der Schnee-Katastrophe im Chiemgau.
Regionalleiter Steffen Koberstein, der sich über den Besuch der Landesleitung, des BRK-Bezirksgeschäftsführers, BRK-Direktor Reinhold Dietsch, BRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister, Thomas Schlereth von der Rettungsleitstelle Schweinfurt und Michael Scherbel von der Polizei Unterfranken freute, verwies auf eine relativ stabile finanzielle Situation. Es gab notwendige Reparaturen im Bereich des Fuhrparks. Neu konzipiert wurde auf bayerischer Ebene die Ausbildung der Einsatzleiter und Ausbilder. Für die Bergwacht Rhön als kleinste und alpenfernste Region sei dies eine der größten Herausforderungen, vor allem bei der Erweiterung des Lehrteams und der Einsatzleiter.
241 Einsatztage der Bergwacht
Die schneearmen Winter führten dazu, dass auch 2018/19 die Bergwachtler 14 Tage am Arnsberg und 17 am Kreuzberg im Ski-Einsatz waren. Im Spessart lief der Lift fünf Tage. An der Wasserkuppe waren es, bedingt durch beschneite Pisten um die 80 Betriebstage. Insgesamt verzeichnete die Bergwacht Rhön/Spessart 241 Einsatztage. In der Bergwacht Hösbach im Spessart gibt es nun ein LKLD-Team (Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation), das sich außerdem mit dem Thema "Drohne" befasst und mittlerweile ein eigenes Einsatzfahrzeug hat. Bei der Schneekatastrophe im Chiemgau war die Rhöner Bergwacht mit 16 Einsatzkräften vor Ort. Als Highlight der letztjährigen Ausbildung bezeichnete Koberstein die notfallmedizinische Ausbildung. Dank sagte er dem Ausbilderteam mit Waldemar Hohm und Notfallsanitäterin Tina Zöller.
Nach wie vor bleibt die Mitgliederwerbung ein wichtiges Thema. Aktuell gibt es im Bereich der Bergwacht Rhön/Spessart 124 aktive Einsatzkräfte, 50 Anwärter und sieben Jugendliche. Steffen Koberstein: "Die Bergwacht Bayern ist in unseren Augen eine höchst interessante Möglichkeit sich als Bergsportler im Bayerischen Roten Kreuz zu engagieren." Kurz angeschnitten hat er noch die anstehende 50-Jahrfeier der Bergwacht Bischofsheim und Rhön-Spessart vom 20. bis 22. September. Sie ist verbunden mit der offiziellen Übergabe des grundlegend sanierten Bergwacht-Stützpunktes am Kreuzberg.