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Großeibstadt
Großeibstadt geht zum Lachen in den Wald: Prunksitzungen der GROKAGE versetzen Publikum in Stimmung
Im Wald beginnt die Jagd auf Lachmuskeln und tänzerische Höchstleistungen. Warum das Oberjägerpaar in Großeibstadt für eine Premiere sorgte.
Die große Garde der GROKAGE aus Großeibstadt war mit ihrem Marschtanz nur eine von sieben Eibstädter Tanzgruppen bei den Prunksitzugen.
Foto: Peter Fischer | Die große Garde der GROKAGE aus Großeibstadt war mit ihrem Marschtanz nur eine von sieben Eibstädter Tanzgruppen bei den Prunksitzugen.
Peter Fischer
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:33 Uhr

Für eine echte Prunksitzung mit Elferrat, eigene Garden und Büttenrednern braucht es nicht zwangsläufig einen Faschingsverein im Ort. Dies bewiesen die Macher der ausverkauften Prunksitzungen im Gemeindehaus von Großeibstadt.

Einige Faschingsbegeisterte organisieren seit fast 30 Jahren Prunksitzungen unter der Namen GROKAGE - Großeibstädter Karnelvalsgesellschaft. Dies ist aber kein offizieller Verein, sondern eine Sparte des TSV Großeibstadt. Was Programm, Liebe zum Detail und Anzahl der Akteure angeht, stehen diese Faschingsveranstaltungen aber deren anderer Faschingshochburgen im Grabfeld in nichts nach. Davon konnte sich ein begeistertes Publikum überzeugen, als die GROKAGE das Gemeindehaus kurzerhand in den Gemeindewald verwandelte und eine Treibjagd auf gute Stimmung begann.

Sitzungspräsident Fredi Breunig lauscht mit dem Elferat und der großen Garde den Worten des Prinzenpaares. Die Besonderheit in diesem Jahr: Auch zur Faschingszeit regiert Bürgermeister Gerd Jäger, diesmal aber als Faschingsprinz.
Foto: Peter Fischer | Sitzungspräsident Fredi Breunig lauscht mit dem Elferat und der großen Garde den Worten des Prinzenpaares. Die Besonderheit in diesem Jahr: Auch zur Faschingszeit regiert Bürgermeister Gerd Jäger, diesmal aber als ...

Zwei echte Jäger sorgten dabei für eine Überraschung und ein Novum bei der 38. Prunksitzung der GROKAGE. Gerd und Christine Jäger, verkleidet als Jäger und Jägerin, bestiegen einen Hochstand in der Bühnenmitte als Prinzenpaar. Das Besondere daran ist nicht der zum Thema Wald passende Name, sondern die Tatsache, dass erstmals ein amtierender Bürgermeister und seine Frau das Zepter auch in der fünften Jahreszeit schwingen – ein Rathaussturm war somit überflüssig. Und die vielleicht noch größere Sensation in Großeibstadt – erstmals regierte ein Prinzenpaar aus Kleineibstadt im Nachbardorf. "Jetzt ist endgültig zusammengewachsen, was zusammen gehört", sagte der Sitzungspräsident Fredi Breunig.

Männerballett mit Holzfällern und männerzarten Feen

Vorallem die Jugend aus Groß- und Kleineibstadt dominierte die Bühne an den beiden Abenden mit Tanzdarbietungen. Aber auch bei Wortbeiträgen waren einige Nachwuchstalente aus der Gemeinde dabei, die für Stimmung sorgten. Traditionell eröffnete die Purzelgarde die Sitzung, in diesem Jahr mit ihrem Tanz zum Thema Hawaii. Hier fiel die stattliche Zahl von 20 Nachwuchstänzerinnen und -tänzer auf, die eine gute Zukunft für den Fasching in Großeibstadt in Aussicht stellen. Generell erfreut sich der Tanzsport in Großeibstadt großer Beliebtheit. So konnte die GROKAGE bei sieben von acht Tanzdarbietungen mit eigenen Gruppen aufwarten.

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Neben der Purzelgarde tanzten sich die Juniorengarde mit dem Tanz Robin Hood, die große Garde mit einem klassischen Marschtanz und einem Showtanz mit spanischem Temperament in die Herzen des Publikums. Einen weiteren Marschtanz bot in der ersten Woche eine Tanzgruppe aus Aubstadt dar und in der zweiten Woche die Storchengarde aus Oberlauringen. Besondere Anerkennung des Publikums bekamen die beiden Tanzmariechen Clara Behr und Leonie März, die bei mit ihrem Solotanz ihr ganzes Können unter Beweis stellten.

Bei der Showtanzgruppe "Elefanten" konnte zwar ein graues Haar entdeckt werden, aber die Tanzleistungen lässt sich immer noch sehen. Das abschließende Highlight der Prunksitzungen war das Männerballett, das ganze Kerle als Holzfäller und männerzarte Feen zeigte. Der Lacherfolg beim Publikum war unausweichlich.

Die Beatrice Egli aus der Rhön

Neben den tänzerischen Darbietungen fürs Auge gab es auch etwas für die Ohren. Natalie Kümmeth aus Sondheim, die Beatrice Egli aus der Rhön, heizte dem Publikum mit ihrem Gesang ein und sorgte für Partystimmung. René Bamberger, das Achterle von der blauen Sieben aus Bundorf erzählte dem Publikum von mancherlei Alltagsbeobachtungen, die er nicht verstand, die Zuhörerinnen und Zuhörer aber sichtlich erheiterte. Mit einer zufällig aus dem Publikum gewählten Nachwuchsnärrin spielte er schließlich eine Liebesszene vor, die nicht nur ihr die Tränen vor Lachen in die Augen trieb.

Denise Müller (links) und Pia Katzenberger hielten wohl manchem Paar den Spiegel vor und sorgten dabei für jede Menge Lacher. Sie brachten Szenen einer Ehe auf die Bühne.
Foto: Peter Fischer | Denise Müller (links) und Pia Katzenberger hielten wohl manchem Paar den Spiegel vor und sorgten dabei für jede Menge Lacher. Sie brachten Szenen einer Ehe auf die Bühne.

Auch Fredi Breunig, gebürtiger Großeibstädter und Faschingsprofi, war gleich mehrfach von der Partie. Er moderierte als Sitzungspräsident, machte sich als Büttenredner Gedanken über die Vorzüge deutscher Bürokratie und half in einem weiteren Vortrag in seiner Rolle als Eustach seinem Freund Gotthold beim E-Bike-Radeln als Kabelträger. Ein Comeback auf der Faschingsbühne feierten Martin Jäger und Otto Knobling mit ihrem Vortrag zu Loriotsketchen. Die jungen Akteurinnen Pia Katzenberger und Denise Müller spielten Szenen eines alten Ehepaares im Bett und hatten besonders viele Lacher sicher, da sich in ihrem Vortrag wohl viele wiedererkannt haben dürften.

Und schließlich feierte ein echtes Nachwuchstalent sein Debüt in der Bütt mit dem Faschingsurgestein Margit Zepter aus Großeibstadt: Fabio Wanzura erzählte in einem Aufsatz von seinem Leben und Leiden als Teenager in einer Familie vom Land. In Erinnerung bleiben dürfte die Prunksitzungen in Großeibstadt durch die bunte Mischung aus Tanzsport, Gesang, Wortakrobatik und die Liebe zum Detail bei Deko, Orden und Prinzenpaar.

 
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