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Bad Neustadt
Größtes Sportereignis in der Rhön abgesagt: Warum es 2022 keinen IRhönman mit Kuppenritt und Stadtlauf geben wird
Das Breitensportevent in Bad Neustadt fällt in diesem Jahr aus. Was die Gründe sind und auf welche sportlichen Ereignisse sich die Bürger trotzdem freuen können.
Die Massenstarts waren vor der Pandemie ein besonderes Highlight beim Bad Neustädter Stadtlauf, wie dieses Archivbild von 2017 zeigt. In diesem Jahr wird kein Stadtlauf, kein Kuppenritt und keine Schwimmveranstaltung stattfinden, denn der IRhönman wurde komplett abgesagt.
Foto: Stefan Kritzer | Die Massenstarts waren vor der Pandemie ein besonderes Highlight beim Bad Neustädter Stadtlauf, wie dieses Archivbild von 2017 zeigt.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:12 Uhr

Man nehme den sehr bekannten sportlichen Dreikampf "Ironman", verlagere seinen Austragungsort von Hawaii, Nizza oder Hamburg in eher ländlichere Gefilde und füge ein "h" und zwei Punkte hinzu. Fertig ist der "IRhönman". Als größtes Rhön-Grabfelder Sportereignis brachte das Event vor Corona Bürgerinnen und Bürger aus Rhön-Grabfeld und darüber hinaus in Bewegung. In einer Pressemitteilung gab die mitveranstaltende Tourismus- und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH nun bekannt, dass es in 2022 keinen IRhönman und keine Rhön-Grabfelder Fitnesstage geben wird.

Mehrere tausend Sportlerinnen und Sportler, vom Kleinkind bis zur Seniorin, nahmen vor der Pandemie am IRhönman teil. Dabei standen nicht sportliche Höchstleistungen, sondern der Spaß an der Bewegung und das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund. Freitags der große Stadtlauf, samstags zum Schwimmen ins Triamare und sonntags beim Kuppenritt auf zwei Rädern die Rhön erkunden. So lautete die Devise des IRhönman. Die Sparkasse war als Sponsor mit im Boot, den Kuppenritt verantwortete federführend der TSV Brendlorenzen. Der VfL 1860 Sportfreunde Bad Neustadt zeichnete organisatorisch für den Stadtlauf verantwortlich.

Keine Fitnesstage mehr, aber weiterhin Spendenaktion

Wegen Corona fand der IRhönman 2020 und 2021 unter dem Titel "Rhön-Grabfelder Fitnesstage" mit dem Motto "Alleine bewegen, gemeinsam helfen" statt. Das Schwimmen musste wegen der geschlossenen Bäder zwar ausfallen, aber die Teilnehmenden waren aufgerufen, alleine zu laufen und Rad zu fahren. Ihre Leistung konnten sie online melden. Den Erlös spendete die Sparkasse wie beim IRhönman auch für einen guten Zweck an Pflegeheime oder Kindergärten.

Das Schwimmen im Triamare war vor der Pandemie ein wichtiger Teil des IRhönman, wie dieses Foto von 2016 zeigt.
Foto: Tourismus und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH | Das Schwimmen im Triamare war vor der Pandemie ein wichtiger Teil des IRhönman, wie dieses Foto von 2016 zeigt.

"Wegen der nachlassenden Nachfrage haben wir letztes Jahr beschlossen, die Fitnesstage nicht mehr fortzuführen", erklärt Bianca Simon vom Marketing der Sparkasse auf Nachfrage. Momentan laufen laut ihr die Planungen für eine Ersatz-Veranstaltung, die dezentral mit dem Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) und den Sportvereinen über die Bühne gehen soll. Details werden derzeit noch geklärt. "Eine Spendenaktion für die Kindergärten ist auch wieder geplant, nur in anderer Form", versichert Bianca Simon.

Organisatorische Gründe für die Stadtlauf-Absage

Einen imposanten Massenstart großer und kleiner Läufer am Marktplatz beim Stadtlauf wird es auch 2022 nicht geben. Das bestätigt Gert Müller, der Vorsitzende des VfL 1860 Sportfreunde Bad Neustadt. "Der Stadtlauf sollte am 9. Juli stattfinden, am 15./16./17. Juli ist ein großes Vereinssportfest mit allen städtischen Vereinen in Herschfeld geplant", gibt Müller zu bedenken.

Zwei große Events so kurz hintereinander wären laut Gert Müller zu viel für die Helferinnen und Helfer seines Vereins. Außerdem sei man sich einig, dass das Ansteckungsrisiko durch Corona in diesem Jahr noch zu groß sei. "Der Gedanke, dass sich bei einer Großveranstaltung des VfL massenhaft Leute anstecken könnten, gefällt mir nicht", begründet Müller.

Ein endgültiges Aus für den Stadtlauf soll das aber nicht sein. "2023 möchten wir den Lauf auf jeden Fall wieder durchführen, dann vielleicht an einem anderen Ort." Angedacht ist, an der Brend direkt hinter dem VfL-Sportheim zu starten. Dort könne man zusätzlich eine Fußballrunde laufen, der Sportplatz sei top gepflegt und es könnten verschiedene Strecken angeboten werden, so Müller.

Rhöner Kuppenritt braucht viel Planungsvorlauf

Bleibt noch die dritte Disziplin des IRhönman, der Rhöner Kuppenritt. Grund für die Absage ist hier laut Jürgen Maul (Vorsitzender des TSV Brendlorenzen) die Corona-Pandemie. Auf die Festivitäten zu verzichten und nur die sportliche Schiene zu fahren, wäre für Maul und sein Team keine Option gewesen. An den einzelnen Stationen müssten schließlich auch Mindestabstände eingehalten werden. "Das wäre kaum zu bewerkstelligen gewesen, für uns stand zudem der Helferschutz im Vordergrund."

Auf dem Rad durch die schöne hügelige Rhön wie hier zum Kreuzberg ging es beim beliebten Rhöner Kuppenritt (Archivbild von 2019), der diesem Jahr der Pandemie zum Opfer fällt.
Foto: Eckhard Heise | Auf dem Rad durch die schöne hügelige Rhön wie hier zum Kreuzberg ging es beim beliebten Rhöner Kuppenritt (Archivbild von 2019), der diesem Jahr der Pandemie zum Opfer fällt.

Außerdem benötigt der Kuppenritt nach Aussage von Maul viel Planungsvorlauf. "Der Leiter unserer Radsportabteilung beginnt normalerweise im Vorjahr mit der Planung für den Kuppenritt im folgenden Jahr." Für die Planung des Radevents müssten etwa Strecken erkundet und genehmigt werden, um nur zwei Beispiele zu nennen. "Wir mussten eine Entscheidung treffen und haben Anfang Januar beschlossen, dass der Kuppenritt nicht stattfinden wird", so Maul.

Auf das sportliche Gemeinschaftserlebnis muss man in Brendlorenzen aber trotz der Kuppenritt-Absage nicht ganz verzichten. Denn das traditionelle Gemeindesportfest mit Wurf, Sprung und Lauf wird am 3. Juli stattfinden. Auch die Feierlichkeiten zum 100. TSV-Jubiläum stehen noch aus. "Wir überlegen, das Fest in 2023, 2024 oder 2025 mit dem Kuppenritt zu verbinden", sagt Jürgen Maul.

 
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