Die Rhön-Grabfelder Brenner beherrschen offensichtlich ihr Handwerk. Wieder gibt es zwei besondere Auszeichnungen zu vermelden. Eine Goldmedaille errang der Trappstädter Edelbrenner Mathias Gerstner bei der "Frankfurt International Spirit Trophy". Eine Goldmedaille gab es dort auch für einen zweiten Betrieb mit Verbindungen nach Burglauer. Das Würzburger Startup "Glentaste" war mit einem Rum erfolgreich.
Mathias Gerstner, der seit 2010 in Trappstadt Edelbrände herstellt und der auch mit dem Gin "Dandelion Dust" sowie dem "Birkwild 74"-Kräuterlikör erfolgreich ist, wurde für seinen Apfel-Zimt-Likör ausgezeichnet. Seit vier Jahren hat er die Kombination im Angebot. "Bei unseren Kunden ist dies der beliebteste Winterlikör", erläutert Ehefrau Nicole. "Der Likör schmeckt wie ein selbstgebackener Apfelstrudel", schildert Mathias Gerstner das Geschmacks- und Geruchsprofil.
Kein Farbstoffe, keine künstliche Aromen
Der Verzicht auf Farbstoffe, künstliche Aromastoffe, Geschmacksverstärker oder chemische Verdickungsmittel ist für Gerstner eine Selbstverständlichkeit. Um die wertvollen Aromen zu schonen, verzichtet der Destillateur auf die bei Industrieprodukten übliche Kaltfiltration. Überhaupt ist er gerade dabei, seine Produktion Stück für Stück auf Bioproduktion umzustellen.
Noch jung ist die unterfränkischen Spirituosenmarke „82 Chapters to Newcastle“, die in Würzburg ihren Sitz hat, deren Wurzeln aber auch in Burglauer liegen. Mit ihrem Rum "The Beauty" gewann das Start-up ebenfalls eine Goldmedaille bei dem Frankfurter Spirituosen-Ranking. Nur eine Probe wurde von der jungen Spirituosenfirma aus Würzburg und Burglauer eingesendet: ein selbst kreierter Blended Rum. Dieser enthält Bestandteile aus gleich vier verschiedenen Herstellungsländern.
Ein Rum aus vier Ländern gemischt
Der Rum kommt aus Nicaragua, Jamaica, der Dominikanischen Republik und Barbados. "Wir sind alle sehr stolz, dass unser neuer Rum direkt eine Goldmedaille ergattern konnte. Das ist ein weiteres Zeichen, auf dem richtigen Weg zu sein", so Hadrian Bromma, Geschäftsführer der Glentaste GmbH, die den Rum erst diesen Sommer veröffentlicht hat.
Die Macher von Glentaste kommen alle aus Burglauer und Heustreu und wohnen teilweise noch dort. "Wir haben in Burglauer ein eigenes kleines Fasslager. Ein ehemaliger Kuhstall, der inzwischen sogar ein offizielles Zolllager ist", erklärt Hadrian Bromma.
In Burglauer liegt auch ein über 40 Jahre altes Sherryfass aus Spanien, für das die Jungunternehmer "einen knackigen vierstelligen Betrag" berappen mussten. Das Lager ist mittlerweile fast voll, ein weiteres wurde schon ausgeguckt.